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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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an langen Stengeln / und schier wie Citronen-Blätter gestalt / ohne / daß sie forn so spitz nicht zulauffen; sie sind glatt / dunckel-grün / und dünne / wie Brunkressen-Blätter / und mit fünf / sechs / oder sieben / Holkehlen / so theils gleich / theils krum lauffen / durchstrichen. Das Gewächs / daran sie sitzen / ist ein Gepüsche / welches sich / wie Pfeffer / und Europischer Hopfen / an Stecken / oder Pfälein / in die Höhe gibt: daher es von ferne dem Pfeffer gar ähnlich scheinet. Endlich findet sich auch an diesem Gewächse eine Frucht / Siry-boa genannt / welche mit dem langen Pfeffer / oder mit Mäuse-Schwäntzen / zimlich überein kommt / und / wegen ihrer Rarität / von den Indianern höher / dann die Blätter / gehalten wird.

Der König auf Ceilon sucht Hülf bey Holland wider Portugal. Auf der Insul nun / wie gemeldet / haben die Portugäsen unterschiedliche Plätze gehabt. Weil aber der Käyser von Ceilon, und König von Candi, Sie ungern zu Nachbaurn hatte / (Denn Sie ehe dessen Seinen Bruder ersauffet / weil Er den Holländern gewogner war / als Ihnen) fieng Er endlich einen grossen Krieg mit Ihnen an / schickte auch nach Bataviam einen absonderlichen Ambassadeur, um Hülf wider Portugal, dazu Er alle Hülf und Vorschub thun wolte / und hernach thäte. Holländer sind erst A. C. 1640. auf Ceilon kommen. Mit der Weise sind die Holländer erstesmahls Anno Christi 1640. auf die Insul Ceilon kommen / und erstlich die Stadt de Galle erobert: Bald darauf die grosse Vestung Negumbo,; die Sie aber zwey Jahr hernach Anno 1643. wieder verlohren / und in folgenden 44. doch noch einmahl einbekommen / daß also in vier Jahren zweymahl verlohren / zweymahl gewonnen worden:Negumbo in vier Jahren zweymahl verlohren zweymahl gewonnen. allezeit im Monat Februario.

Ein * vester Ort war es / und hatte aussenwarts vier Pünten, zwo gegen die See gerichtet / Horn, und Enckhysen, genennt: Zwo gegen das Land / Delft; und Roterdam, mit einem grossen von Wasen gemachten Wall / auf die zwey und zwantzig Schuh breit / und führte jegliche Pünte acht Stuck. Zwey Porten hatte Die Vestung Negumbo. es: die Wasser- und die Land-porten. Inner denen hatte es noch ein Castell mit zweyen Pünten verwahret / Namens Middelburg / und Amsterdam / von Quarterstucken am Fuß hoch aufgeführt / und oben die Brustwehr gleicherweiß mit Erden gepflantzet / rings um mit einem Wassergraben umgeben / in dessen Mitte dannoch noch lange spitzige Palisades eng gepflocket stunden. Nachdem aber Columbo einbekommen / ist es biß auf das steinerne innere Fort demoliret worden / damit es solch einer starcken Besatzung / und so vielen Unkosten im Bau zu erhalten / nicht bedürfe.

* Wie es zu Jürgen Andersen Zeiten war / wollen Wir hören. So beschreibt Ers / Lib. II. pag. m. 79. Diese Vestung Negumbo ligt auf dem vesten Land / doch gleich wie eine Insul / weil die See meistentheils umher laufft / biß auf einen schmahlen Gang / welcher zur Vestung führet; kann also wohl Pen-Insula genannt weden. Vor dem Castel zur rechten Hand seynd viel Krautgärten / in welchen sehr viel Coquos-Bäume / so von ferne als ein dicker Wald sich praesentiret. Es werden doch von den Holländern viel Bäume nidergehauen / weil man vermeinet / daß sie der Vestung / wenn sie etwa feindlich angefallen werden solte / schlädlich seyn mögten. Das Castel hat eine viereckigte Figur, mit vier Bollwercken / von guten gehauenen Steinen / jedoch / den Ansehen nach / gar klein im Begriff / hat in Gvarnison zweyhundert Holländische Soldaten. Sie ist anfangs von den Portugäsen erbauet / und vor etlich Jahren von den Holländern / mit stürmender Hand / Ihnen abgenommen worden / da dann / weil Sie nicht accordiren wollen / alles hat müssen

an langen Stengeln / und schier wie Citronen-Blätter gestalt / ohne / daß sie forn so spitz nicht zulauffen; sie sind glatt / dunckel-grün / und dünne / wie Brunkressen-Blätter / und mit fünf / sechs / oder sieben / Holkehlen / so theils gleich / theils krum lauffen / durchstrichen. Das Gewächs / daran sie sitzen / ist ein Gepüsche / welches sich / wie Pfeffer / und Europischer Hopfen / an Stecken / oder Pfälein / in die Höhe gibt: daher es von ferne dem Pfeffer gar ähnlich scheinet. Endlich findet sich auch an diesem Gewächse eine Frucht / Siry-boa genannt / welche mit dem langen Pfeffer / oder mit Mäuse-Schwäntzen / zimlich überein kommt / und / wegen ihrer Rarität / von den Indianern höher / dann die Blätter / gehalten wird.

Der König auf Ceilon sucht Hülf bey Holland wider Portugal. Auf der Insul nun / wie gemeldet / haben die Portugäsen unterschiedliche Plätze gehabt. Weil aber der Käyser von Ceilon, und König von Candi, Sie ungern zu Nachbaurn hatte / (Denn Sie ehe dessen Seinen Bruder ersauffet / weil Er den Holländern gewogner war / als Ihnen) fieng Er endlich einen grossen Krieg mit Ihnen an / schickte auch nach Bataviam einen absonderlichen Ambassadeur, um Hülf wider Portugal, dazu Er alle Hülf und Vorschub thun wolte / und hernach thäte. Holländer sind erst A. C. 1640. auf Ceilon kommen. Mit der Weise sind die Holländer erstesmahls Anno Christi 1640. auf die Insul Ceilon kommen / und erstlich die Stadt de Galle erobert: Bald darauf die grosse Vestung Negumbo,; die Sie aber zwey Jahr hernach Anno 1643. wieder verlohren / und in folgenden 44. doch noch einmahl einbekommen / daß also in vier Jahren zweymahl verlohren / zweymahl gewonnen worden:Negumbo in vier Jahren zweymahl verlohren zweymahl gewonnen. allezeit im Monat Februario.

Ein * vester Ort war es / und hatte aussenwarts vier Pünten, zwo gegen die See gerichtet / Horn, und Enckhysen, genennt: Zwo gegen das Land / Delft; und Roterdam, mit einem grossen von Wasen gemachten Wall / auf die zwey und zwantzig Schuh breit / und führte jegliche Pünte acht Stuck. Zwey Porten hatte Die Vestung Negumbo. es: die Wasser- und die Land-porten. Inner denen hatte es noch ein Castell mit zweyen Pünten verwahret / Namens Middelburg / und Amsterdam / von Quarterstucken am Fuß hoch aufgeführt / und oben die Brustwehr gleicherweiß mit Erden gepflantzet / rings um mit einem Wassergraben umgeben / in dessen Mitte dannoch noch lange spitzige Palisades eng gepflocket stunden. Nachdem aber Columbo einbekommen / ist es biß auf das steinerne innere Fort demoliret worden / damit es solch einer starcken Besatzung / und so vielen Unkosten im Bau zu erhalten / nicht bedürfe.

* Wie es zu Jürgen Andersen Zeiten war / wollen Wir hören. So beschreibt Ers / Lib. II. pag. m. 79. Diese Vestung Negumbo ligt auf dem vesten Land / doch gleich wie eine Insul / weil die See meistentheils umher laufft / biß auf einen schmahlen Gang / welcher zur Vestung führet; kann also wohl Pen-Insula genannt weden. Vor dem Castel zur rechten Hand seynd viel Krautgärten / in welchen sehr viel Coquos-Bäume / so von ferne als ein dicker Wald sich præsentiret. Es werden doch von den Holländern viel Bäume nidergehauen / weil man vermeinet / daß sie der Vestung / wenn sie etwa feindlich angefallen werden solte / schlädlich seyn mögten. Das Castel hat eine viereckigte Figur, mit vier Bollwercken / von guten gehauenen Steinen / jedoch / den Ansehen nach / gar klein im Begriff / hat in Gvarnison zweyhundert Holländische Soldaten. Sie ist anfangs von den Portugäsen erbauet / und vor etlich Jahren von den Holländern / mit stürmender Hand / Ihnen abgenommen worden / da dann / weil Sie nicht accordiren wollen / alles hat müssen

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 0. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/103>, abgerufen am 22.11.2024.