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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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nidergemacht werden. Indem Wir allhier unser Ancker in Grund bringen wolten / schickte der Commendant dieser Vestung / obgedachter Overschy, Seinen Diener an unser Schiff / anzudeuten / daß allhier / wegen des bösen Grundes / kein sicher Hafen / das Schiff würde in Gefahr kommen; faßten derowegen unsere Segel fürder / und sahen folgenden Tag / in einem Inwig oder Bucht / vor Uns ligen die treffliche Kauff-Handels-Stadt Columbo, so vier Meilen von Negumbo. & c.

Portugäsen Grimm wider die Holländer. Da die Holländer das andere mahl davor kamen / hätten es die Portugäsen wohl verwehren können / daß Jene nicht hätten landen mögen / und durch Stucken / und Mußqueten / mit übergrossen Verlust zu ruck getrieben werden müssen. Allein Sie liessen unser Volck willig aussteigen / weil Sie Sich schon die gewisse Victori eingebildet / auch das H. Sacrament darauf genommen hatten / keinem Holländer Quartier zu geben; Deßwegen auch nicht ehe essen / und trincken / biß Sie Ihre Händ in Holländischen Blut gewaschen hätten / und denn zusehen / ob Sie auch unserer Beyder Treffen. Schiffe Sich bemächtigen könnten. Aber GOtt der Allmächtige liesse Ihrem Grimm nicht zu. Denn da alles ans Land gesetzt / stellte es sich in guter Postur / und als man noch erst ein Gebet im Feld gethan / und das Wort genommen: GOtt mit Uns! gieng es mit einem grossen Courage Holländer Victoria. auf die Portugäsen zu / derer Wort war: Madore Des! Mutter Gottes. Darauf avancirte ein Theil auf den andern / und da unser Volck stunde / gaben die Portugäsen / in die neunhundert starck / die erste Salve, davon auf unser Seiten in die dreyssig geblieben / in die funfzig beschädigt wurden / worauf die Unserigen / die nur drey hundert Mann waren / die Nach-Salve gaben / und auf unserer Officier Zuruffen bald den Degen brauchten / (denn das ist der Holländer Gebrauch oder Manier / daß / wann Sie vor den Feind gehen / kurtze Saibel führen / fornen krum / und dabey breit) und mit solcher Furi auf die Portugäsen fielen / daß in kurtzer Zeit auf die sieben hundert Mann nidergemacht wurden / das andere über Hals und Kopf Sich retirirte.

Nun war einer von den Holländern Anno Christi 1643. ein Capitain, mitNegumbo unterlegt mit Pulver. Namen Sendemann / samt Seinem Diener Joan de Roes zu den Portugäsen übergangen / der / da Er sahe / daß Uns das Feld geblieben / und die Vestung in die Hand kommen wurde / Ihnen den Raht gab / daß Sie einen Lunten an das Pulver legen solten / das unter dem Forteresse Negumbo war / damit / wann Wir hinein kämen / samt derselben in die Luft sprängen. Das verkuntschaften etliche Gefangene / darunter ein Pater Capucciner war / den unser Volck in die Vestung mit gebracht hatte / und Seiner eignen Kutten / und Fells / schohnte / in Beysorg / Er müste auch vor der Zeit probiren, ob Er den Himmel erspringen künnte. Worauf unser Gouverneur, Herr Franciscus Charon, alsobald einem viertzig Reichsthaler versprochen / der Sich wagen / und den Zündstrick wegzuthun versuchen wolte. Wie der aber in den Keller kommen / ist das Feuer nur noch zwey Daumen lang von dem Pulver gehangen / daß also Gottes Gnädige Hand auch das Wird darch einen Capucciner entdeckt. verwehret hatte. Ein Hochteutscher aber / der eben den Pater gefangen bekommen hatte / war über Ihn gewaltig entrüstet / daß Er vorher still geschwiegen / und es nicht ehe entdeckt hatte / als da Er Selbst mit in die Gefahr kommen war / nahm Sein Rohr / und schoß Ihn an der Seiten unsers Commandeurs nider / daß dieser darauf sagte: Ihr Pursch!

nidergemacht werden. Indem Wir allhier unser Ancker in Grund bringen wolten / schickte der Commendant dieser Vestung / obgedachter Overschy, Seinen Diener an unser Schiff / anzudeuten / daß allhier / wegen des bösen Grundes / kein sicher Hafen / das Schiff würde in Gefahr kommen; faßten derowegen unsere Segel fürder / und sahen folgenden Tag / in einem Inwig oder Bucht / vor Uns ligen die treffliche Kauff-Handels-Stadt Columbo, so vier Meilen von Negumbo. & c.

Portugäsen Grimm wider die Holländer. Da die Holländer das andere mahl davor kamen / hätten es die Portugäsen wohl verwehren können / daß Jene nicht hätten landen mögen / und durch Stucken / und Mußqueten / mit übergrossen Verlust zu ruck getrieben werden müssen. Allein Sie liessen unser Volck willig aussteigen / weil Sie Sich schon die gewisse Victori eingebildet / auch das H. Sacrament darauf genommen hatten / keinem Holländer Quartier zu geben; Deßwegen auch nicht ehe essen / und trincken / biß Sie Ihre Händ in Holländischen Blut gewaschen hätten / und denn zusehen / ob Sie auch unserer Beyder Treffen. Schiffe Sich bemächtigen könnten. Aber GOtt der Allmächtige liesse Ihrem Grimm nicht zu. Denn da alles ans Land gesetzt / stellte es sich in guter Postur / und als man noch erst ein Gebet im Feld gethan / und das Wort genommen: GOtt mit Uns! gieng es mit einem grossen Courage Holländer Victoria. auf die Portugäsen zu / derer Wort war: Madore Des! Mutter Gottes. Darauf avancirte ein Theil auf den andern / und da unser Volck stunde / gaben die Portugäsen / in die neunhundert starck / die erste Salve, davon auf unser Seiten in die dreyssig geblieben / in die funfzig beschädigt wurden / worauf die Unserigen / die nur drey hundert Mann waren / die Nach-Salve gaben / und auf unserer Officier Zuruffen bald den Degen brauchten / (denn das ist der Holländer Gebrauch oder Manier / daß / wann Sie vor den Feind gehen / kurtze Saibel führen / fornen krum / und dabey breit) und mit solcher Furi auf die Portugäsen fielen / daß in kurtzer Zeit auf die sieben hundert Mann nidergemacht wurden / das andere über Hals und Kopf Sich retirirte.

Nun war einer von den Holländern Anno Christi 1643. ein Capitain, mitNegumbo unterlegt mit Pulver. Namen Sendemann / samt Seinem Diener Joan de Roes zu den Portugäsen übergangen / der / da Er sahe / daß Uns das Feld geblieben / und die Vestung in die Hand kommen wurde / Ihnen den Raht gab / daß Sie einen Lunten an das Pulver legen solten / das unter dem Forteresse Negumbo war / damit / wann Wir hinein kämen / samt derselben in die Luft sprängen. Das verkuntschaften etliche Gefangene / darunter ein Pater Capucciner war / den unser Volck in die Vestung mit gebracht hatte / und Seiner eignen Kutten / und Fells / schohnte / in Beysorg / Er müste auch vor der Zeit probiren, ob Er den Himmel erspringen künnte. Worauf unser Gouverneur, Herr Franciscus Charon, alsobald einem viertzig Reichsthaler versprochen / der Sich wagen / und den Zündstrick wegzuthun versuchen wolte. Wie der aber in den Keller kommen / ist das Feuer nur noch zwey Daumen lang von dem Pulver gehangen / daß also Gottes Gnädige Hand auch das Wird darch einen Capucciner entdeckt. verwehret hatte. Ein Hochteutscher aber / der eben den Pater gefangen bekommen hatte / war über Ihn gewaltig entrüstet / daß Er vorher still geschwiegen / und es nicht ehe entdeckt hatte / als da Er Selbst mit in die Gefahr kommen war / nahm Sein Rohr / und schoß Ihn an der Seiten unsers Commandeurs nider / daß dieser darauf sagte: Ihr Pursch!

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[1/0104] nidergemacht werden. Indem Wir allhier unser Ancker in Grund bringen wolten / schickte der Commendant dieser Vestung / obgedachter Overschy, Seinen Diener an unser Schiff / anzudeuten / daß allhier / wegen des bösen Grundes / kein sicher Hafen / das Schiff würde in Gefahr kommen; faßten derowegen unsere Segel fürder / und sahen folgenden Tag / in einem Inwig oder Bucht / vor Uns ligen die treffliche Kauff-Handels-Stadt Columbo, so vier Meilen von Negumbo. & c. Da die Holländer das andere mahl davor kamen / hätten es die Portugäsen wohl verwehren können / daß Jene nicht hätten landen mögen / und durch Stucken / und Mußqueten / mit übergrossen Verlust zu ruck getrieben werden müssen. Allein Sie liessen unser Volck willig aussteigen / weil Sie Sich schon die gewisse Victori eingebildet / auch das H. Sacrament darauf genommen hatten / keinem Holländer Quartier zu geben; Deßwegen auch nicht ehe essen / und trincken / biß Sie Ihre Händ in Holländischen Blut gewaschen hätten / und denn zusehen / ob Sie auch unserer Schiffe Sich bemächtigen könnten. Aber GOtt der Allmächtige liesse Ihrem Grimm nicht zu. Denn da alles ans Land gesetzt / stellte es sich in guter Postur / und als man noch erst ein Gebet im Feld gethan / und das Wort genommen: GOtt mit Uns! gieng es mit einem grossen Courage auf die Portugäsen zu / derer Wort war: Madore Des! Mutter Gottes. Darauf avancirte ein Theil auf den andern / und da unser Volck stunde / gaben die Portugäsen / in die neunhundert starck / die erste Salve, davon auf unser Seiten in die dreyssig geblieben / in die funfzig beschädigt wurden / worauf die Unserigen / die nur drey hundert Mann waren / die Nach-Salve gaben / und auf unserer Officier Zuruffen bald den Degen brauchten / (denn das ist der Holländer Gebrauch oder Manier / daß / wann Sie vor den Feind gehen / kurtze Saibel führen / fornen krum / und dabey breit) und mit solcher Furi auf die Portugäsen fielen / daß in kurtzer Zeit auf die sieben hundert Mann nidergemacht wurden / das andere über Hals und Kopf Sich retirirte. Portugäsen Grimm wider die Holländer. Beyder Treffen. Holländer Victoria. Nun war einer von den Holländern Anno Christi 1643. ein Capitain, mit Namen Sendemann / samt Seinem Diener Joan de Roes zu den Portugäsen übergangen / der / da Er sahe / daß Uns das Feld geblieben / und die Vestung in die Hand kommen wurde / Ihnen den Raht gab / daß Sie einen Lunten an das Pulver legen solten / das unter dem Forteresse Negumbo war / damit / wann Wir hinein kämen / samt derselben in die Luft sprängen. Das verkuntschaften etliche Gefangene / darunter ein Pater Capucciner war / den unser Volck in die Vestung mit gebracht hatte / und Seiner eignen Kutten / und Fells / schohnte / in Beysorg / Er müste auch vor der Zeit probiren, ob Er den Himmel erspringen künnte. Worauf unser Gouverneur, Herr Franciscus Charon, alsobald einem viertzig Reichsthaler versprochen / der Sich wagen / und den Zündstrick wegzuthun versuchen wolte. Wie der aber in den Keller kommen / ist das Feuer nur noch zwey Daumen lang von dem Pulver gehangen / daß also Gottes Gnädige Hand auch das verwehret hatte. Ein Hochteutscher aber / der eben den Pater gefangen bekommen hatte / war über Ihn gewaltig entrüstet / daß Er vorher still geschwiegen / und es nicht ehe entdeckt hatte / als da Er Selbst mit in die Gefahr kommen war / nahm Sein Rohr / und schoß Ihn an der Seiten unsers Commandeurs nider / daß dieser darauf sagte: Ihr Pursch! Negumbo unterlegt mit Pulver. Wird darch einen Capucciner entdeckt.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/104>, abgerufen am 22.11.2024.