S'onore e grande stato gli e commesso, Forte l'afferma, qual lupo rapacie, E ben si contrafacie, Purch'egli possa suo voler compiere; E sassi si coprire, Che'l pigior lupo par miglior agnello, Sotto'l falso mantello. Onde per tale ingegnio e quel guastalmondo, Se tosto non va in fondo Questa ipocresia, ch' alchuna parte Non lascia'l mondo sanza aver su' arte.
Chancon va; e se truovi de' giurgiuffi Mostrati loro si, che gli converti; Sepure stesson erti, Sia si gagliarda, che sotto gli attuffi.
Dieses Gedicht enthielt höchst wahrscheinlich schon im Originalentwurfe einige ganz unverbesserliche, aus Reim und Sylbenzwang entstandene Sprach- und Constructionsfehler; der Abschreiber mag es noch mehr entstellt haben. Doch ent- hält es zugleich viele lichte und wohl ausgedrückte Gedanken, deren Inhalt in verschiedener Beziehung Beachtung verdient. Es zeigt sich darin zunächst jener gesunde durchaus anwend- bare Menschensinn, dem wir in den früher benutzten Andeu- tungen überall begegnet sind; ein Zusammentreffen, welches nicht wohl zufällig seyn kann. Allein besonders bemerkens- werth ist die Wahl des Gegenstandes, die Richtung der Op- position. Giotto hatte viel und lange und manches gar Selt- same und Mönchische für verschiedene Klöster des Franzisca- nerordens gearbeitet, mithin hatte es ihm nicht an Gelegen-
S’onore e grande stato gli é commesso, Forte l’afferma, qual lupo rapacie, E ben si contrafacie, Purch’egli possa suo voler compiere; E sassi sì coprire, Che’l pigior lupo par miglior agnello, Sotto’l falso mantello. Onde per tale ingegnio é quel guastalmondo, Se tosto non va in fondo Questa ipocresia, ch’ alchuna parte Non lascia’l mondo sanza aver su’ arte.
Chançon va; e se truovi de’ giurgiuffi Mostrati loro sì, che gli converti; Sepure stesson erti, Sia si gagliarda, che sotto gli attuffi.
Dieſes Gedicht enthielt hoͤchſt wahrſcheinlich ſchon im Originalentwurfe einige ganz unverbeſſerliche, aus Reim und Sylbenzwang entſtandene Sprach- und Conſtructionsfehler; der Abſchreiber mag es noch mehr entſtellt haben. Doch ent- haͤlt es zugleich viele lichte und wohl ausgedruͤckte Gedanken, deren Inhalt in verſchiedener Beziehung Beachtung verdient. Es zeigt ſich darin zunaͤchſt jener geſunde durchaus anwend- bare Menſchenſinn, dem wir in den fruͤher benutzten Andeu- tungen uͤberall begegnet ſind; ein Zuſammentreffen, welches nicht wohl zufaͤllig ſeyn kann. Allein beſonders bemerkens- werth iſt die Wahl des Gegenſtandes, die Richtung der Op- poſition. Giotto hatte viel und lange und manches gar Selt- ſame und Moͤnchiſche fuͤr verſchiedene Kloͤſter des Franzisca- nerordens gearbeitet, mithin hatte es ihm nicht an Gelegen-
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S’onore e grande stato gli é commesso,
Forte l’afferma, qual lupo rapacie,
E ben si contrafacie,
Purch’egli possa suo voler compiere;
E sassi sì coprire,
Che’l pigior lupo par miglior agnello,
Sotto’l falso mantello.
Onde per tale ingegnio é quel guastalmondo,
Se tosto non va in fondo
Questa ipocresia, ch’ alchuna parte
Non lascia’l mondo sanza aver su’ arte.
Chançon va; e se truovi de’ giurgiuffi
Mostrati loro sì, che gli converti;
Sepure stesson erti,
Sia si gagliarda, che sotto gli attuffi.
Dieſes Gedicht enthielt hoͤchſt wahrſcheinlich ſchon im
Originalentwurfe einige ganz unverbeſſerliche, aus Reim und
Sylbenzwang entſtandene Sprach- und Conſtructionsfehler;
der Abſchreiber mag es noch mehr entſtellt haben. Doch ent-
haͤlt es zugleich viele lichte und wohl ausgedruͤckte Gedanken,
deren Inhalt in verſchiedener Beziehung Beachtung verdient.
Es zeigt ſich darin zunaͤchſt jener geſunde durchaus anwend-
bare Menſchenſinn, dem wir in den fruͤher benutzten Andeu-
tungen uͤberall begegnet ſind; ein Zuſammentreffen, welches
nicht wohl zufaͤllig ſeyn kann. Allein beſonders bemerkens-
werth iſt die Wahl des Gegenſtandes, die Richtung der Op-
poſition. Giotto hatte viel und lange und manches gar Selt-
ſame und Moͤnchiſche fuͤr verſchiedene Kloͤſter des Franzisca-
nerordens gearbeitet, mithin hatte es ihm nicht an Gelegen-
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/72>, abgerufen am 21.11.2024.
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