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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.

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in getriebener Arbeit anfertigen lassen, finden sich in den
Quellensammlungen der fränkischen Geschichte *); ob der Altar
selbst noch vorhanden sey, ist mir unbekannt. An einem der
Altäre der Hauptkirche zu Achen soll, nach dem Zeugniß eines
unterrichteten Künstlers, der Ueberrest von getriebenen Gold-
platten bewahrt werden, welche, nach Einigen **), den Sessel
geschmückt haben, auf dem Karl der Große in sitzender Stel-
lung beerdigt worden. Diese müssen von einem späteren Sarge
aus getriebenem Silber ***), welcher ebenfalls noch vorhan-
den seyn soll, unterschieden werden. Bey kirchlichen Hand-
schriften, welche Karl anfertigen und schmücken lassen, mag
sich hie und da einer jener in Gold getriebenen Bücherdeckel
erhalten haben, deren gleichzeitige Schriftsteller erwähnen.
Daß diese Arbeiten nicht ohne Geist und Geschmack gewesen,
schließe ich aus einigen Miniaturmalereyen, welche ich näher
betrachtet habe, und daher etwas umständlicher bezeichnen will.

Während des siebenten und zu Anfang des achten Jahr-
hunderts wurden die lateinischen Handschriften nur selten durch
Malerey verziert, und selbst, wo solches vorkommt, ist die
Arbeit doch nur gering, mehr bunte Zeichnung, als durchhin
ausgeführte Miniatur. Erst in der Folge, und augenschein-
lich +) durch Begünstigung Karls des Großen, gewann dieser

*) Bey Du Chesne, T. 11. rer. Franc. ed. 1636. p. 691. und
Bouquet T. c.
**) Mon. Egolism. Excerpta, bey Bouquet, T. c. -- corpus
eius in sede aurea sedens positum est
-- verstehe, auf einem mit
Goldplatten belegten Sessel.
***) S. Gottfried Colon., aus zweyter Hand benutzt von
Walch. hist. canonis. Caroli M. Jenae 1750. 8. p. 25 sq.
+) S. die Vorreden der karolingischen Codd. Ms.

in getriebener Arbeit anfertigen laſſen, finden ſich in den
Quellenſammlungen der fraͤnkiſchen Geſchichte *); ob der Altar
ſelbſt noch vorhanden ſey, iſt mir unbekannt. An einem der
Altaͤre der Hauptkirche zu Achen ſoll, nach dem Zeugniß eines
unterrichteten Kuͤnſtlers, der Ueberreſt von getriebenen Gold-
platten bewahrt werden, welche, nach Einigen **), den Seſſel
geſchmuͤckt haben, auf dem Karl der Große in ſitzender Stel-
lung beerdigt worden. Dieſe muͤſſen von einem ſpaͤteren Sarge
aus getriebenem Silber ***), welcher ebenfalls noch vorhan-
den ſeyn ſoll, unterſchieden werden. Bey kirchlichen Hand-
ſchriften, welche Karl anfertigen und ſchmuͤcken laſſen, mag
ſich hie und da einer jener in Gold getriebenen Buͤcherdeckel
erhalten haben, deren gleichzeitige Schriftſteller erwaͤhnen.
Daß dieſe Arbeiten nicht ohne Geiſt und Geſchmack geweſen,
ſchließe ich aus einigen Miniaturmalereyen, welche ich naͤher
betrachtet habe, und daher etwas umſtaͤndlicher bezeichnen will.

Waͤhrend des ſiebenten und zu Anfang des achten Jahr-
hunderts wurden die lateiniſchen Handſchriften nur ſelten durch
Malerey verziert, und ſelbſt, wo ſolches vorkommt, iſt die
Arbeit doch nur gering, mehr bunte Zeichnung, als durchhin
ausgefuͤhrte Miniatur. Erſt in der Folge, und augenſchein-
lich †) durch Beguͤnſtigung Karls des Großen, gewann dieſer

*) Bey Du Chesne, T. 11. rer. Franc. ed. 1636. p. 691. und
Bouquet T. c.
**) Mon. Egolism. Excerpta, bey Bouquet, T. c. — corpus
eius in sede aurea sedens positum est
— verſtehe, auf einem mit
Goldplatten belegten Seſſel.
***) S. Gottfried Colon., aus zweyter Hand benutzt von
Walch. hist. canonis. Caroli M. Jenae 1750. 8. p. 25 sq.
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[222/0240] in getriebener Arbeit anfertigen laſſen, finden ſich in den Quellenſammlungen der fraͤnkiſchen Geſchichte *); ob der Altar ſelbſt noch vorhanden ſey, iſt mir unbekannt. An einem der Altaͤre der Hauptkirche zu Achen ſoll, nach dem Zeugniß eines unterrichteten Kuͤnſtlers, der Ueberreſt von getriebenen Gold- platten bewahrt werden, welche, nach Einigen **), den Seſſel geſchmuͤckt haben, auf dem Karl der Große in ſitzender Stel- lung beerdigt worden. Dieſe muͤſſen von einem ſpaͤteren Sarge aus getriebenem Silber ***), welcher ebenfalls noch vorhan- den ſeyn ſoll, unterſchieden werden. Bey kirchlichen Hand- ſchriften, welche Karl anfertigen und ſchmuͤcken laſſen, mag ſich hie und da einer jener in Gold getriebenen Buͤcherdeckel erhalten haben, deren gleichzeitige Schriftſteller erwaͤhnen. Daß dieſe Arbeiten nicht ohne Geiſt und Geſchmack geweſen, ſchließe ich aus einigen Miniaturmalereyen, welche ich naͤher betrachtet habe, und daher etwas umſtaͤndlicher bezeichnen will. Waͤhrend des ſiebenten und zu Anfang des achten Jahr- hunderts wurden die lateiniſchen Handſchriften nur ſelten durch Malerey verziert, und ſelbſt, wo ſolches vorkommt, iſt die Arbeit doch nur gering, mehr bunte Zeichnung, als durchhin ausgefuͤhrte Miniatur. Erſt in der Folge, und augenſchein- lich †) durch Beguͤnſtigung Karls des Großen, gewann dieſer *) Bey Du Chesne, T. 11. rer. Franc. ed. 1636. p. 691. und Bouquet T. c. **) Mon. Egolism. Excerpta, bey Bouquet, T. c. — corpus eius in sede aurea sedens positum est — verſtehe, auf einem mit Goldplatten belegten Seſſel. ***) S. Gottfried Colon., aus zweyter Hand benutzt von Walch. hist. canonis. Caroli M. Jenae 1750. 8. p. 25 sq. †) S. die Vorreden der karolingiſchen Codd. Ms.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/240>, abgerufen am 27.11.2024.