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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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machen, als es mit der Feder nur immer möglich
ist, damit ich sie mir recht vorstellen könne. Es ist
nicht genug, daß Du durch unsere Briefe mit uns
fortlebst, wir müssen es eben so mit Dir können.

Jda hat fast keinen andern Gedanken, als
Virginia und Kathinka. Sie will jedem ein Kleid-
chen stricken. Jch fürchte, sie ermüdet über der
zu großen Arbeit; aber sie läßt nicht nach mit Bit-
ten, und besteht darauf, sie werde es gewiß vol-
lenden. Jch lasse es also geschehen. Mathilde
will ein Kleidchen mit Blumen für Kathinka stik-
ken. Kathinka klingt ihr so prächtig. Diese hat
sie sich zum Liebling erwählt.

Clärchen will für Virginia arbeiten. Sie ist
halb närrisch vor Freuden, daß Virginia auch
Clara heißt. Jda sagt: Kathinka ist meine herr-
liche Schwester, und Virginia meine schöne, mei-
ne süße Schwester. Das Geschwätz der Kinder
macht mir oft eigenes Vergnügen. Jch sehe, daß
jedes von ihnen sich ein besonderes Bild von jedem
gemacht. Es wird nöthig seyn, daß du uns bald

machen, als es mit der Feder nur immer möglich
iſt, damit ich ſie mir recht vorſtellen könne. Es iſt
nicht genug, daß Du durch unſere Briefe mit uns
fortlebſt, wir müſſen es eben ſo mit Dir können.

Jda hat faſt keinen andern Gedanken, als
Virginia und Kathinka. Sie will jedem ein Kleid-
chen ſtricken. Jch fürchte, ſie ermüdet über der
zu großen Arbeit; aber ſie läßt nicht nach mit Bit-
ten, und beſteht darauf, ſie werde es gewiß vol-
lenden. Jch laſſe es alſo geſchehen. Mathilde
will ein Kleidchen mit Blumen für Kathinka ſtik-
ken. Kathinka klingt ihr ſo prächtig. Dieſe hat
ſie ſich zum Liebling erwählt.

Clärchen will für Virginia arbeiten. Sie iſt
halb närriſch vor Freuden, daß Virginia auch
Clara heißt. Jda ſagt: Kathinka iſt meine herr-
liche Schweſter, und Virginia meine ſchöne, mei-
ne ſüße Schweſter. Das Geſchwätz der Kinder
macht mir oft eigenes Vergnügen. Jch ſehe, daß
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[252/0266] machen, als es mit der Feder nur immer möglich iſt, damit ich ſie mir recht vorſtellen könne. Es iſt nicht genug, daß Du durch unſere Briefe mit uns fortlebſt, wir müſſen es eben ſo mit Dir können. Jda hat faſt keinen andern Gedanken, als Virginia und Kathinka. Sie will jedem ein Kleid- chen ſtricken. Jch fürchte, ſie ermüdet über der zu großen Arbeit; aber ſie läßt nicht nach mit Bit- ten, und beſteht darauf, ſie werde es gewiß vol- lenden. Jch laſſe es alſo geſchehen. Mathilde will ein Kleidchen mit Blumen für Kathinka ſtik- ken. Kathinka klingt ihr ſo prächtig. Dieſe hat ſie ſich zum Liebling erwählt. Clärchen will für Virginia arbeiten. Sie iſt halb närriſch vor Freuden, daß Virginia auch Clara heißt. Jda ſagt: Kathinka iſt meine herr- liche Schweſter, und Virginia meine ſchöne, mei- ne ſüße Schweſter. Das Geſchwätz der Kinder macht mir oft eigenes Vergnügen. Jch ſehe, daß jedes von ihnen ſich ein beſonderes Bild von jedem gemacht. Es wird nöthig ſeyn, daß du uns bald

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/266>, abgerufen am 22.11.2024.