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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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nen. Es sind günstige Vorfälle, glück-
liche Umstände,
die sie befördern, und denen
ich nur die Richtung gebe, nur sorge,
daß keiner verloren gehe, den uns
das gute Glück sendet
. So wollt' ich z. B.
aus unserm kleinen Lebenslaufe von diesen letzten
acht Monaten durchaus den lahmen Paul nicht
missen. Er hat mir eine Menge Jdeen bei Jda
entwickeln helfen, freilich meistens nur als blin-
des Werkzeug. Doch das ist hier gleich, wenn
nur ein Geist da ist, der den Zufall und das
Werkzeug lenkt. Dies ist die Aufgabe der Er-
zieher. Auf eine schönere Art hat uns die
Willichsche Familie geholfen, wenn gleich auch fast
absichtlos. Seit wir von ihr wieder zurück sind,
ist sie der öftere Jnhalt unserer Gespräche.

Endlich, liebste Emma, fange ich an, Ma-
thilde zu entziffern. Jch muthmaßte schon vor-
her, was sie mit dem Gelde wollte, welches sie
noch immer sorgfältig sammelt, und wovon sie
noch keinen Groschen ausgegeben. Nun fand ich
gestern in ihrem Schreibbuche, als ich von ohn-

nen. Es ſind günſtige Vorfälle, glück-
liche Umſtände,
die ſie befördern, und denen
ich nur die Richtung gebe, nur ſorge,
daß keiner verloren gehe, den uns
das gute Glück ſendet
. So wollt’ ich z. B.
aus unſerm kleinen Lebenslaufe von dieſen letzten
acht Monaten durchaus den lahmen Paul nicht
miſſen. Er hat mir eine Menge Jdeen bei Jda
entwickeln helfen, freilich meiſtens nur als blin-
des Werkzeug. Doch das iſt hier gleich, wenn
nur ein Geiſt da iſt, der den Zufall und das
Werkzeug lenkt. Dies iſt die Aufgabe der Er-
zieher. Auf eine ſchönere Art hat uns die
Willichſche Familie geholfen, wenn gleich auch faſt
abſichtlos. Seit wir von ihr wieder zurück ſind,
iſt ſie der öftere Jnhalt unſerer Geſpräche.

Endlich, liebſte Emma, fange ich an, Ma-
thilde zu entziffern. Jch muthmaßte ſchon vor-
her, was ſie mit dem Gelde wollte, welches ſie
noch immer ſorgfältig ſammelt, und wovon ſie
noch keinen Groſchen ausgegeben. Nun fand ich
geſtern in ihrem Schreibbuche, als ich von ohn-

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[196/0210] nen. Es ſind günſtige Vorfälle, glück- liche Umſtände, die ſie befördern, und denen ich nur die Richtung gebe, nur ſorge, daß keiner verloren gehe, den uns das gute Glück ſendet. So wollt’ ich z. B. aus unſerm kleinen Lebenslaufe von dieſen letzten acht Monaten durchaus den lahmen Paul nicht miſſen. Er hat mir eine Menge Jdeen bei Jda entwickeln helfen, freilich meiſtens nur als blin- des Werkzeug. Doch das iſt hier gleich, wenn nur ein Geiſt da iſt, der den Zufall und das Werkzeug lenkt. Dies iſt die Aufgabe der Er- zieher. Auf eine ſchönere Art hat uns die Willichſche Familie geholfen, wenn gleich auch faſt abſichtlos. Seit wir von ihr wieder zurück ſind, iſt ſie der öftere Jnhalt unſerer Geſpräche. Endlich, liebſte Emma, fange ich an, Ma- thilde zu entziffern. Jch muthmaßte ſchon vor- her, was ſie mit dem Gelde wollte, welches ſie noch immer ſorgfältig ſammelt, und wovon ſie noch keinen Groſchen ausgegeben. Nun fand ich geſtern in ihrem Schreibbuche, als ich von ohn-

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/210>, abgerufen am 15.10.2024.