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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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wolltest, als Stoff mit unserm Jdyllenleben auch
noch so stark kontrastirte, kommt er denn nicht
durch Deinen Geist und Dein Herz verarbeitet zu
uns? Jch weiß, daß Du der Welt nicht ange-
hörst, die Dich umgibt, daß Du in ihr wie eine
halb Verbannte lebst.

Schließe denn der Freundin Deine innere Welt
wieder auf. Mit meinen Berichten mußt Du zu-
frieden seyn können. Breiter dürften sie doch
wohl nicht seyn. O wie freut es mich, daß ich
nicht für die Welt schreibe, sondern für Dich,
und nur für Dich. Was würde die Welt zu
solchen Erziehungsbriefen sagen? Lebe wohl,
Emma! Noch eins -- den Winter über wird das
braune Clärchen bei uns seyn, die Mutter will
sie so gern in meiner Nähe wissen. Jch denke,
diese kern-gesunde Natur wird auch unsern Kin-
dern eine gute Gesellschaft seyn.



wollteſt, als Stoff mit unſerm Jdyllenleben auch
noch ſo ſtark kontraſtirte, kommt er denn nicht
durch Deinen Geiſt und Dein Herz verarbeitet zu
uns? Jch weiß, daß Du der Welt nicht ange-
hörſt, die Dich umgibt, daß Du in ihr wie eine
halb Verbannte lebſt.

Schließe denn der Freundin Deine innere Welt
wieder auf. Mit meinen Berichten mußt Du zu-
frieden ſeyn können. Breiter dürften ſie doch
wohl nicht ſeyn. O wie freut es mich, daß ich
nicht für die Welt ſchreibe, ſondern für Dich,
und nur für Dich. Was würde die Welt zu
ſolchen Erziehungsbriefen ſagen? Lebe wohl,
Emma! Noch eins — den Winter über wird das
braune Clärchen bei uns ſeyn, die Mutter will
ſie ſo gern in meiner Nähe wiſſen. Jch denke,
dieſe kern-geſunde Natur wird auch unſern Kin-
dern eine gute Geſellſchaft ſeyn.



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[194/0208] wollteſt, als Stoff mit unſerm Jdyllenleben auch noch ſo ſtark kontraſtirte, kommt er denn nicht durch Deinen Geiſt und Dein Herz verarbeitet zu uns? Jch weiß, daß Du der Welt nicht ange- hörſt, die Dich umgibt, daß Du in ihr wie eine halb Verbannte lebſt. Schließe denn der Freundin Deine innere Welt wieder auf. Mit meinen Berichten mußt Du zu- frieden ſeyn können. Breiter dürften ſie doch wohl nicht ſeyn. O wie freut es mich, daß ich nicht für die Welt ſchreibe, ſondern für Dich, und nur für Dich. Was würde die Welt zu ſolchen Erziehungsbriefen ſagen? Lebe wohl, Emma! Noch eins — den Winter über wird das braune Clärchen bei uns ſeyn, die Mutter will ſie ſo gern in meiner Nähe wiſſen. Jch denke, dieſe kern-geſunde Natur wird auch unſern Kin- dern eine gute Geſellſchaft ſeyn.

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/208>, abgerufen am 22.11.2024.