liche Stimme wieder annahm, sind erstaunet darüber? Sie sind erstaunet, undanck- bareDame,und hieher gekommen, meine Neigung einem, der geringer, als ich, ist, aufzuopffern.
Da erkannte Madame Churchill, daß es der Hertzog von York sey, mit was für einer Be- stürtzung des Gemüths, kan man leichtlich erach- ten; Sie stunde eine gute Weile, als ob sie der Blitz gerühret, und der Hertzog wollte sie schon verlassen und hinweg gehen, als sie ihm nachfolgte und sagte: O hören sie mich doch! Ew. Ho- heit hören mich nur einen Augenblick! Jch will ihnen etwas sagen, so denen- selben nicht unangenehm seyn wird: Sie sind es alleine, die ich liebe, und sie alleine haben allen meinenEstim.Ey daran ist kein Zweiffel,Madame, antwortete er, man sieht es ja wohl; Sie hätten sich keiner bessernMethodebedienen können, mich dessen zu überzeugen. Was wol- len Ew. Hoheit, sagte sie mit Thränen-vollen Augen, daß ich ihnen thun soll? Oder was meynen sie, daß ich anders thun sollen? So bald ich nach Hof gebracht wurde, suchte der Hertzog vonMonmouthaufs zärtlichsteAddressebey mir, undquit- tirteMadame - -, die ihn mit der grö-
sten
Madame Churchill,
liche Stimme wieder annahm, ſind erſtaunet daruͤber? Sie ſind erſtaunet, undanck- bareDame,und hieher gekommen, meine Neigung einem, der geringer, als ich, iſt, aufzuopffern.
Da erkannte Madame Churchill, daß es der Hertzog von York ſey, mit was fuͤr einer Be- ſtuͤrtzung des Gemuͤths, kan man leichtlich erach- ten; Sie ſtunde eine gute Weile, als ob ſie der Blitz geruͤhret, und der Hertzog wollte ſie ſchon verlaſſen und hinweg gehen, als ſie ihm nachfolgte und ſagte: O hoͤren ſie mich doch! Ew. Ho- heit hoͤren mich nur einen Augenblick! Jch will ihnen etwas ſagen, ſo denen- ſelben nicht unangenehm ſeyn wird: Sie ſind es alleine, die ich liebe, und ſie alleine haben allen meinenEſtim.Ey daran iſt kein Zweiffel,Madame, antwortete er, man ſieht es ja wohl; Sie haͤtten ſich keiner beſſernMethodebedienen koͤnnen, mich deſſen zu uͤberzeugen. Was wol- len Ew. Hoheit, ſagte ſie mit Thraͤnen-vollen Augen, daß ich ihnen thun ſoll? Oder was meynen ſie, daß ich anders thun ſollen? So bald ich nach Hof gebracht wurde, ſuchte der Hertzog vonMonmouthaufs zaͤrtlichſteAddreſſebey mir, undquit- tirteMadame ‒ ‒, die ihn mit der groͤ-
ſten
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Madame Churchill,
liche Stimme wieder annahm, ſind erſtaunet
daruͤber? Sie ſind erſtaunet, undanck-
bare Dame, und hieher gekommen, meine
Neigung einem, der geringer, als ich, iſt,
aufzuopffern.
Da erkannte Madame Churchill, daß es
der Hertzog von York ſey, mit was fuͤr einer Be-
ſtuͤrtzung des Gemuͤths, kan man leichtlich erach-
ten; Sie ſtunde eine gute Weile, als ob ſie der
Blitz geruͤhret, und der Hertzog wollte ſie ſchon
verlaſſen und hinweg gehen, als ſie ihm nachfolgte
und ſagte: O hoͤren ſie mich doch! Ew. Ho-
heit hoͤren mich nur einen Augenblick!
Jch will ihnen etwas ſagen, ſo denen-
ſelben nicht unangenehm ſeyn wird: Sie
ſind es alleine, die ich liebe, und ſie alleine
haben allen meinen Eſtim. Ey daran
iſt kein Zweiffel, Madame, antwortete er,
man ſieht es ja wohl; Sie haͤtten ſich
keiner beſſern Methode bedienen koͤnnen,
mich deſſen zu uͤberzeugen. Was wol-
len Ew. Hoheit, ſagte ſie mit Thraͤnen-vollen
Augen, daß ich ihnen thun ſoll? Oder was
meynen ſie, daß ich anders thun ſollen?
So bald ich nach Hof gebracht wurde,
ſuchte der Hertzog von Monmouth aufs
zaͤrtlichſte Addreſſe bey mir, und quit-
tirte Madame ‒ ‒, die ihn mit der groͤ-
ſten
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/156>, abgerufen am 27.11.2024.
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