anhalten und zu einem Spiel verpflich- ten dürfften; Als hielte es für besser, daß man einander im kleinenAparte- mentder Printzeßin antreffe, wohin sie unobservirt kommen mögen, und, bey meiner Zurückkunfft von der Jagd, will ich mit aller Eyle ihrer daselbst auf- warten.
Diesen Brieff ließ der Hertzog von York der Madame Churchill durch einen, den sie nicht kannte, überbringen, mit Befehl, ihr solchen mit Manier einzuhändigen, als ob er vom Hertzog von Monmouth käme; und sie empfieng den- selben mit einem brennenden Feuer-reichen Kusse. Als nun die Stunde herbey nahete, darinnen sie ihn beglückt machen wollte, stellte sie sich, als wäre sie willens, in ihre Kammer zu gehen und daselbst zu schreiben, schliche sich aber heimlich die Treppe hinunter, und begab sich in ein ander Gemach, oh- ne daß iemand das geringste darvon gewahr wur- de. Es war an einer heitern Nacht, da der Mon- den schiene und die Sterne blinckten: Dahero scho- be sie die Fenster-Läden zu, und stellte sich in eine Ecke des Zimmers, wo sie niemand sehen kunnte, im Fall irgends iemand anders diesen Weg pas- siren sollte. Der Hertzog von York war viel zu begierig, sie zu sehen, als daß er sie lange hätte sol- len auf sich warten lassen, und trat demnach prae-
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und Koͤnig Jacobus II.
anhalten und zu einem Spiel verpflich- ten duͤrfften; Als hielte es fuͤr beſſer, daß man einander im kleinenAparte- mentder Printzeßin antreffe, wohin ſie unobſervirt kommen moͤgen, und, bey meiner Zuruͤckkunfft von der Jagd, will ich mit aller Eyle ihrer daſelbſt auf- warten.
Dieſen Brieff ließ der Hertzog von York der Madame Churchill durch einen, den ſie nicht kannte, uͤberbringen, mit Befehl, ihr ſolchen mit Manier einzuhaͤndigen, als ob er vom Hertzog von Monmouth kaͤme; und ſie empfieng den- ſelben mit einem brennenden Feuer-reichen Kuſſe. Als nun die Stunde herbey nahete, darinnen ſie ihn begluͤckt machen wollte, ſtellte ſie ſich, als waͤre ſie willens, in ihre Kammer zu gehen und daſelbſt zu ſchreiben, ſchliche ſich aber heimlich die Treppe hinunter, und begab ſich in ein ander Gemach, oh- ne daß iemand das geringſte darvon gewahr wur- de. Es war an einer heitern Nacht, da der Mon- den ſchiene und die Sterne blinckten: Dahero ſcho- be ſie die Fenſter-Laͤden zu, und ſtellte ſich in eine Ecke des Zimmers, wo ſie niemand ſehen kunnte, im Fall irgends iemand anders dieſen Weg pas- ſiren ſollte. Der Hertzog von York war viel zu begierig, ſie zu ſehen, als daß er ſie lange haͤtte ſol- len auf ſich warten laſſen, und trat demnach præ-
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und Koͤnig Jacobus II.
anhalten und zu einem Spiel verpflich-
ten duͤrfften; Als hielte es fuͤr beſſer,
daß man einander im kleinen Aparte-
ment der Printzeßin antreffe, wohin ſie
unobſervirt kommen moͤgen, und, bey
meiner Zuruͤckkunfft von der Jagd, will
ich mit aller Eyle ihrer daſelbſt auf-
warten.
Dieſen Brieff ließ der Hertzog von York der
Madame Churchill durch einen, den ſie nicht
kannte, uͤberbringen, mit Befehl, ihr ſolchen mit
Manier einzuhaͤndigen, als ob er vom Hertzog
von Monmouth kaͤme; und ſie empfieng den-
ſelben mit einem brennenden Feuer-reichen Kuſſe.
Als nun die Stunde herbey nahete, darinnen ſie
ihn begluͤckt machen wollte, ſtellte ſie ſich, als waͤre
ſie willens, in ihre Kammer zu gehen und daſelbſt
zu ſchreiben, ſchliche ſich aber heimlich die Treppe
hinunter, und begab ſich in ein ander Gemach, oh-
ne daß iemand das geringſte darvon gewahr wur-
de. Es war an einer heitern Nacht, da der Mon-
den ſchiene und die Sterne blinckten: Dahero ſcho-
be ſie die Fenſter-Laͤden zu, und ſtellte ſich in eine
Ecke des Zimmers, wo ſie niemand ſehen kunnte,
im Fall irgends iemand anders dieſen Weg pas-
ſiren ſollte. Der Hertzog von York war viel zu
begierig, ſie zu ſehen, als daß er ſie lange haͤtte ſol-
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/153>, abgerufen am 27.11.2024.
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