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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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Die Thiere des Aquariums.
ren überhäuft und bei sehr warmen Wetter selbst in dieser kurzen Zeit
verderben und viele Thiere tödten würde, sondern es reicht dazu die
Feuchtigkeit aus, die man mit den Thieren selbst in die Gefäße gebracht
hat. Besser noch als Gläser sind blecherne Gefäße, mit einem Deckel ver-
schließbar, weil sich darin Alles kühler erhält.

Wir kommen unten beim Einsammeln der zu dem Aquarium nöthi-
gen Thiere und Pflanzen noch einmal auf den Transport zurück.

VII. An die Weichthiere schließt sich zunächst die Klasse der Fische
an. Ich darf es füglich unterlassen, durch Beschreiben und Abbilden der-
selben den Umfang dieses Büchleins unnöthig zu vergrößern, denn jede
Fischart verdient Aufnahme in das Aquarium mit Ausnahme der Raub-
fische: Hecht, Forelle und Barsch. Die deutschen Süßwasserfische sind
nicht blos von dem Volke, sondern auch von den Naturforschern, wenn
sie nicht ganz besonders sich mit dem Studium der Fische befassen, unter
allen Wirbelthieren am schlechtesten gekannt und leider fehlt es immer
noch an einem mit Abbildungen versehenen guten und wohlfeilen Buche
zur Bestimmung derselben. Besonders tragen der Wetterfisch und der
Schmerl,
Cobitis fossilis und C. barbatula, durch ihre eleganten schlan-
genartigen Bewegungen viel zur Belebung des Aquariums bei. Auch
unsere beiden abenteuerlichsten Fischgattungen, die der Stichlinge, Gaster-
osteus,
und der Kaulfisch, Cottus gobio, dürfen trotz ihrer in Stacheln
ausgehenden Kiemendeckel Aufnahme finden.

Unter allen Fischarten, die ich seit nun beinahe zwei Jahren in mei-
nem Aquarium gehalten habe, hat sich der Goldfisch, Cyprinus auratus,
am besten erhalten, vielleicht weil er schon seit vielen Generationen an die
Gefangenschaft gewöhnt ist. Es ist mir noch nie ein Goldfisch im Aqua-
rium gestorben.

Ueber das Fangen der Fische für das Aquarium und über die
sicherste Art, sie zu transportiren, dürfte überall am leichtesten der Rath
der Fischer einzuholen, ja diesen überhaupt am besten die Herbeischaffung
der Fische zu überlassen sein. Es gehört nicht zu den Annehmlichkeiten,

Die Thiere des Aquariums.
ren überhäuft und bei ſehr warmen Wetter ſelbſt in dieſer kurzen Zeit
verderben und viele Thiere tödten würde, ſondern es reicht dazu die
Feuchtigkeit aus, die man mit den Thieren ſelbſt in die Gefäße gebracht
hat. Beſſer noch als Gläſer ſind blecherne Gefäße, mit einem Deckel ver-
ſchließbar, weil ſich darin Alles kühler erhält.

Wir kommen unten beim Einſammeln der zu dem Aquarium nöthi-
gen Thiere und Pflanzen noch einmal auf den Transport zurück.

VII. An die Weichthiere ſchließt ſich zunächſt die Klaſſe der Fiſche
an. Ich darf es füglich unterlaſſen, durch Beſchreiben und Abbilden der-
ſelben den Umfang dieſes Büchleins unnöthig zu vergrößern, denn jede
Fiſchart verdient Aufnahme in das Aquarium mit Ausnahme der Raub-
fiſche: Hecht, Forelle und Barſch. Die deutſchen Süßwaſſerfiſche ſind
nicht blos von dem Volke, ſondern auch von den Naturforſchern, wenn
ſie nicht ganz beſonders ſich mit dem Studium der Fiſche befaſſen, unter
allen Wirbelthieren am ſchlechteſten gekannt und leider fehlt es immer
noch an einem mit Abbildungen verſehenen guten und wohlfeilen Buche
zur Beſtimmung derſelben. Beſonders tragen der Wetterfiſch und der
Schmerl,
Cobitis fossilis und C. barbatula, durch ihre eleganten ſchlan-
genartigen Bewegungen viel zur Belebung des Aquariums bei. Auch
unſere beiden abenteuerlichſten Fiſchgattungen, die der Stichlinge, Gaster-
osteus,
und der Kaulfiſch, Cottus gobio, dürfen trotz ihrer in Stacheln
ausgehenden Kiemendeckel Aufnahme finden.

Unter allen Fiſcharten, die ich ſeit nun beinahe zwei Jahren in mei-
nem Aquarium gehalten habe, hat ſich der Goldfiſch, Cyprinus auratus,
am beſten erhalten, vielleicht weil er ſchon ſeit vielen Generationen an die
Gefangenſchaft gewöhnt iſt. Es iſt mir noch nie ein Goldfiſch im Aqua-
rium geſtorben.

Ueber das Fangen der Fiſche für das Aquarium und über die
ſicherſte Art, ſie zu transportiren, dürfte überall am leichteſten der Rath
der Fiſcher einzuholen, ja dieſen überhaupt am beſten die Herbeiſchaffung
der Fiſche zu überlaſſen ſein. Es gehört nicht zu den Annehmlichkeiten,

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[69/0085] Die Thiere des Aquariums. ren überhäuft und bei ſehr warmen Wetter ſelbſt in dieſer kurzen Zeit verderben und viele Thiere tödten würde, ſondern es reicht dazu die Feuchtigkeit aus, die man mit den Thieren ſelbſt in die Gefäße gebracht hat. Beſſer noch als Gläſer ſind blecherne Gefäße, mit einem Deckel ver- ſchließbar, weil ſich darin Alles kühler erhält. Wir kommen unten beim Einſammeln der zu dem Aquarium nöthi- gen Thiere und Pflanzen noch einmal auf den Transport zurück. VII. An die Weichthiere ſchließt ſich zunächſt die Klaſſe der Fiſche an. Ich darf es füglich unterlaſſen, durch Beſchreiben und Abbilden der- ſelben den Umfang dieſes Büchleins unnöthig zu vergrößern, denn jede Fiſchart verdient Aufnahme in das Aquarium mit Ausnahme der Raub- fiſche: Hecht, Forelle und Barſch. Die deutſchen Süßwaſſerfiſche ſind nicht blos von dem Volke, ſondern auch von den Naturforſchern, wenn ſie nicht ganz beſonders ſich mit dem Studium der Fiſche befaſſen, unter allen Wirbelthieren am ſchlechteſten gekannt und leider fehlt es immer noch an einem mit Abbildungen verſehenen guten und wohlfeilen Buche zur Beſtimmung derſelben. Beſonders tragen der Wetterfiſch und der Schmerl, Cobitis fossilis und C. barbatula, durch ihre eleganten ſchlan- genartigen Bewegungen viel zur Belebung des Aquariums bei. Auch unſere beiden abenteuerlichſten Fiſchgattungen, die der Stichlinge, Gaster- osteus, und der Kaulfiſch, Cottus gobio, dürfen trotz ihrer in Stacheln ausgehenden Kiemendeckel Aufnahme finden. Unter allen Fiſcharten, die ich ſeit nun beinahe zwei Jahren in mei- nem Aquarium gehalten habe, hat ſich der Goldfiſch, Cyprinus auratus, am beſten erhalten, vielleicht weil er ſchon ſeit vielen Generationen an die Gefangenſchaft gewöhnt iſt. Es iſt mir noch nie ein Goldfiſch im Aqua- rium geſtorben. Ueber das Fangen der Fiſche für das Aquarium und über die ſicherſte Art, ſie zu transportiren, dürfte überall am leichteſten der Rath der Fiſcher einzuholen, ja dieſen überhaupt am beſten die Herbeiſchaffung der Fiſche zu überlaſſen ſein. Es gehört nicht zu den Annehmlichkeiten,

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/85>, abgerufen am 24.11.2024.