Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.cke mich, so viel an mir ist, von dem bisher Ver- säumten so viel einzubringen, als die mir von dir geschenkten Kräfte und Gelegenheiten erlauben. Laß mich stets bedenken, daß ich dort ernden wer- de, was ich hier säe. Laß mich nie vergeßen, daß dieses Leben eine Schule ist, worinnen ich mich üben, und zu meinem künftigen Glücke vorbereiten soll. Stärke mich, daß ich stets deinen Willen thue, und mache mich reich an guten Werken, da- mit ich nicht vom Fleische das Verderben, sondern vom Geiste das ewige Leben ernde. Amen. Dritte Betrachtung. Wie äußerst viel daran gelegen sey, daß der Mensch zur Erkenntnis seiner selbst gebracht werde. Ueber Matth. 21, 28 -- 32. nicht B 5
cke mich, ſo viel an mir iſt, von dem bisher Ver- ſäumten ſo viel einzubringen, als die mir von dir geſchenkten Kräfte und Gelegenheiten erlauben. Laß mich ſtets bedenken, daß ich dort ernden wer- de, was ich hier ſäe. Laß mich nie vergeßen, daß dieſes Leben eine Schule iſt, worinnen ich mich üben, und zu meinem künftigen Glücke vorbereiten ſoll. Stärke mich, daß ich ſtets deinen Willen thue, und mache mich reich an guten Werken, da- mit ich nicht vom Fleiſche das Verderben, ſondern vom Geiſte das ewige Leben ernde. Amen. Dritte Betrachtung. Wie äußerſt viel daran gelegen ſey, daß der Menſch zur Erkenntnis ſeiner ſelbſt gebracht werde. Ueber Matth. 21, 28 — 32. nicht B 5
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cke mich, ſo viel an mir iſt, von dem bisher Ver-
ſäumten ſo viel einzubringen, als die mir von dir
geſchenkten Kräfte und Gelegenheiten erlauben.
Laß mich ſtets bedenken, daß ich dort ernden wer-
de, was ich hier ſäe. Laß mich nie vergeßen, daß
dieſes Leben eine Schule iſt, worinnen ich mich
üben, und zu meinem künftigen Glücke vorbereiten
ſoll. Stärke mich, daß ich ſtets deinen Willen
thue, und mache mich reich an guten Werken, da-
mit ich nicht vom Fleiſche das Verderben, ſondern
vom Geiſte das ewige Leben ernde. Amen.
Dritte Betrachtung.
Wie äußerſt viel daran gelegen ſey, daß
der Menſch zur Erkenntnis ſeiner ſelbſt
gebracht werde.
Ueber Matth. 21, 28 — 32.
(Jeſus ſprach zu den Hohenprieſtern und Ael-
teſten des Jüdiſchen Volkes:) Was dünket
euch? Es hatte ein Mann zween Söhne,
und gieng zu dem erſten und ſprach! Mein
Sohn gehe hin, und arbeite heute in meinem
Weinberge. Er antwortete aber und ſprach:
Ich wills nicht thun. Darnach reuete es
ihn, und gieng hin. Und er gieng zum an-
dern, und ſprach gleich alſo. Er antwor-
tete aber, und ſprach: Herr, ia, und gieng
nicht
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