Erste Betrachtung. Wie wichtig einem Christen seine Seelig- keit seyn müsse.
Ueber Matth. 16, 24 -- 27. Jesus sprach zu seinen Jüngern: Will mir je- mand nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreutz auf sich, und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wirds verlieren; wer aber sein Leben verleuret um meinetwillen, der wirds finden. Was hülfs dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder, was kan der Mensch geben, damit er seine Seele wieder erlöse? Denn es wird ie geschehen, daß des Men- schen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters, mit seinen Engeln, und alsdann wird er einem ieglichen vergelten nach seinen Werken.
Wir alle fühlen in uns ein Verlangen glück- lich zu werden, und einen Trieb die Mit- tel anzuwenden, die uns am sichersten zu dem Besitz eines gewünschten Glückes verhelfen können. Die- ses Verlangen ist uns von dem Schöpfer selbst ein- geprägt, und es ist sein Wille, daß wir glücklich
werden
A
Erſte Betrachtung. Wie wichtig einem Chriſten ſeine Seelig- keit ſeyn müſſe.
Ueber Matth. 16, 24 — 27. Jeſus ſprach zu ſeinen Jüngern: Will mir je- mand nachfolgen, der verleugne ſich ſelbſt, und nehme ſein Kreutz auf ſich, und folge mir. Denn wer ſein Leben erhalten will, der wirds verlieren; wer aber ſein Leben verleuret um meinetwillen, der wirds finden. Was hülfs dem Menſchen, ſo er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an ſeiner Seele? Oder, was kan der Menſch geben, damit er ſeine Seele wieder erlöſe? Denn es wird ie geſchehen, daß des Men- ſchen Sohn komme in der Herrlichkeit ſeines Vaters, mit ſeinen Engeln, und alsdann wird er einem ieglichen vergelten nach ſeinen Werken.
Wir alle fühlen in uns ein Verlangen glück- lich zu werden, und einen Trieb die Mit- tel anzuwenden, die uns am ſicherſten zu dem Beſitz eines gewünſchten Glückes verhelfen können. Die- ſes Verlangen iſt uns von dem Schöpfer ſelbſt ein- geprägt, und es iſt ſein Wille, daß wir glücklich
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Erſte Betrachtung.
Wie wichtig einem Chriſten ſeine Seelig-
keit ſeyn müſſe.
Ueber Matth. 16, 24 — 27.
Jeſus ſprach zu ſeinen Jüngern: Will mir je-
mand nachfolgen, der verleugne ſich ſelbſt,
und nehme ſein Kreutz auf ſich, und folge
mir. Denn wer ſein Leben erhalten will,
der wirds verlieren; wer aber ſein Leben
verleuret um meinetwillen, der wirds finden.
Was hülfs dem Menſchen, ſo er die ganze
Welt gewönne, und nähme doch Schaden
an ſeiner Seele? Oder, was kan der Menſch
geben, damit er ſeine Seele wieder erlöſe?
Denn es wird ie geſchehen, daß des Men-
ſchen Sohn komme in der Herrlichkeit ſeines
Vaters, mit ſeinen Engeln, und alsdann
wird er einem ieglichen vergelten nach ſeinen
Werken.
Wir alle fühlen in uns ein Verlangen glück-
lich zu werden, und einen Trieb die Mit-
tel anzuwenden, die uns am ſicherſten zu dem Beſitz
eines gewünſchten Glückes verhelfen können. Die-
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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/13>, abgerufen am 17.07.2024.
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