Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.Vorrede. gen werden, oder doch nicht mit der gehörigen Deut-lichkeit abgehandelt werden können. Ich habe da- her oft gewünscht, daß man denen, die in den Haupt- lehren des Christenthums hinlänglich unterrichtet sind, frühzeitig Bücher in die Hände geben möchte, in welchen die Lehren der Religion, die ein Christ nothwendig wissen muß, etwas ausführlicher, über- zeugender, practischer, als in Lehrbüchern, abge- handelt wären. Daß ich hierauf meine Absicht bey diesen Betrachtungen gerichtet habe, werden nach- denkende Leser vielleicht ohne mein Erinnern wahr- nehmen. Aber die Zeit erlaubte mir nicht, mein Vorhaben ganz auszuführen. Ich will auch gerne die weitere Ausführung dieses Vorhabens einem an- dern überlassen, der mehr Gaben und Einsichten besizt, und mich schon glücklich genug schäzen, wenn nur diese Arbeit auch einigen Nuzen schaffen, und etwas zur Beförderung des thätigen Christenthums beytragen sollte. Ich erinnere nur, daß einige die- ser Betrachtungen aus einigen meiner öffentlichen Vorträge entstanden sind, die ich bald erweitert, bald abgekürzt, bald verbessert habe, nachdem es nun meine Absicht erforderte. Die am Ende bemerkten Druckfehler wolle der geneigte Leser verbessern, in- dem manche den Sinn ändern und unverständlich machen. -- Gott lasse denn diese geringe Bemühun- gen zu seiner Ehre und zur Erbauung vieler Chri- sten geseegnet seyn! Geschrieben auf der Friedrichs- Alexanders-Universität den 28. April 1778. D. Joh. Georg Rosenmüller. Vorrede. gen werden, oder doch nicht mit der gehörigen Deut-lichkeit abgehandelt werden können. Ich habe da- her oft gewünſcht, daß man denen, die in den Haupt- lehren des Chriſtenthums hinlänglich unterrichtet ſind, frühzeitig Bücher in die Hände geben möchte, in welchen die Lehren der Religion, die ein Chriſt nothwendig wiſſen muß, etwas ausführlicher, über- zeugender, practiſcher, als in Lehrbüchern, abge- handelt wären. Daß ich hierauf meine Abſicht bey dieſen Betrachtungen gerichtet habe, werden nach- denkende Leſer vielleicht ohne mein Erinnern wahr- nehmen. Aber die Zeit erlaubte mir nicht, mein Vorhaben ganz auszuführen. Ich will auch gerne die weitere Ausführung dieſes Vorhabens einem an- dern überlaſſen, der mehr Gaben und Einſichten beſizt, und mich ſchon glücklich genug ſchäzen, wenn nur dieſe Arbeit auch einigen Nuzen ſchaffen, und etwas zur Beförderung des thätigen Chriſtenthums beytragen ſollte. Ich erinnere nur, daß einige die- ſer Betrachtungen aus einigen meiner öffentlichen Vorträge entſtanden ſind, die ich bald erweitert, bald abgekürzt, bald verbeſſert habe, nachdem es nun meine Abſicht erforderte. Die am Ende bemerkten Druckfehler wolle der geneigte Leſer verbeſſern, in- dem manche den Sinn ändern und unverſtändlich machen. — Gott laſſe denn dieſe geringe Bemühun- gen zu ſeiner Ehre und zur Erbauung vieler Chri- ſten geſeegnet ſeyn! Geſchrieben auf der Friedrichs- Alexanders-Univerſität den 28. April 1778. D. Joh. Georg Roſenmüller. <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0012"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> gen werden, oder doch nicht mit der gehörigen Deut-<lb/> lichkeit abgehandelt werden können. Ich habe da-<lb/> her oft gewünſcht, daß man denen, die in den Haupt-<lb/> lehren des Chriſtenthums hinlänglich unterrichtet<lb/> ſind, frühzeitig Bücher in die Hände geben möchte,<lb/> in welchen die Lehren der Religion, die ein Chriſt<lb/> nothwendig wiſſen muß, etwas ausführlicher, über-<lb/> zeugender, practiſcher, als in Lehrbüchern, abge-<lb/> handelt wären. Daß ich hierauf meine Abſicht bey<lb/> dieſen Betrachtungen gerichtet habe, werden nach-<lb/> denkende Leſer vielleicht ohne mein Erinnern wahr-<lb/> nehmen. Aber die Zeit erlaubte mir nicht, mein<lb/> Vorhaben ganz auszuführen. Ich will auch gerne<lb/> die weitere Ausführung dieſes Vorhabens einem an-<lb/> dern überlaſſen, der mehr Gaben und Einſichten<lb/> beſizt, und mich ſchon glücklich genug ſchäzen, wenn<lb/> nur dieſe Arbeit auch einigen Nuzen ſchaffen, und<lb/> etwas zur Beförderung des thätigen Chriſtenthums<lb/> beytragen ſollte. Ich erinnere nur, daß einige die-<lb/> ſer Betrachtungen aus einigen meiner öffentlichen<lb/> Vorträge entſtanden ſind, die ich bald erweitert,<lb/> bald abgekürzt, bald verbeſſert habe, nachdem es nun<lb/> meine Abſicht erforderte. Die am Ende bemerkten<lb/> Druckfehler wolle der geneigte Leſer verbeſſern, in-<lb/> dem manche den Sinn ändern und unverſtändlich<lb/> machen. — Gott laſſe denn dieſe geringe Bemühun-<lb/> gen zu ſeiner Ehre und zur Erbauung vieler Chri-<lb/> ſten geſeegnet ſeyn!</p><lb/> <closer> <salute>Geſchrieben auf der Friedrichs-<lb/> Alexanders-Univerſität den<lb/> 28. April 1778.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">D.</hi> Joh. Georg Roſenmüller.</hi></salute> </closer><lb/> </div> </front> <body> </body> </text> </TEI> [0012]
Vorrede.
gen werden, oder doch nicht mit der gehörigen Deut-
lichkeit abgehandelt werden können. Ich habe da-
her oft gewünſcht, daß man denen, die in den Haupt-
lehren des Chriſtenthums hinlänglich unterrichtet
ſind, frühzeitig Bücher in die Hände geben möchte,
in welchen die Lehren der Religion, die ein Chriſt
nothwendig wiſſen muß, etwas ausführlicher, über-
zeugender, practiſcher, als in Lehrbüchern, abge-
handelt wären. Daß ich hierauf meine Abſicht bey
dieſen Betrachtungen gerichtet habe, werden nach-
denkende Leſer vielleicht ohne mein Erinnern wahr-
nehmen. Aber die Zeit erlaubte mir nicht, mein
Vorhaben ganz auszuführen. Ich will auch gerne
die weitere Ausführung dieſes Vorhabens einem an-
dern überlaſſen, der mehr Gaben und Einſichten
beſizt, und mich ſchon glücklich genug ſchäzen, wenn
nur dieſe Arbeit auch einigen Nuzen ſchaffen, und
etwas zur Beförderung des thätigen Chriſtenthums
beytragen ſollte. Ich erinnere nur, daß einige die-
ſer Betrachtungen aus einigen meiner öffentlichen
Vorträge entſtanden ſind, die ich bald erweitert,
bald abgekürzt, bald verbeſſert habe, nachdem es nun
meine Abſicht erforderte. Die am Ende bemerkten
Druckfehler wolle der geneigte Leſer verbeſſern, in-
dem manche den Sinn ändern und unverſtändlich
machen. — Gott laſſe denn dieſe geringe Bemühun-
gen zu ſeiner Ehre und zur Erbauung vieler Chri-
ſten geſeegnet ſeyn!
Geſchrieben auf der Friedrichs-
Alexanders-Univerſität den
28. April 1778.
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