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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Aber auch anstehendes Gold scheint in diesen Bergen N002
noch sehr verbreitet zu sein. Das beweist der Berg- N003
bau, den man in früheren Zeiten in den das Thal der N004
Miästa begleitenden Bergzügen getrieben hat. Es ha- N005
ben hier nämlich drei Gruben bestanden, zwei, die N006
Gruben Petro-Pawlowskoi und Metschnikowskoi in N007
dem südlichen Zuge zwischen der Miästa und dem N008
Jremel, und eine, die Grube Perwo-Pawlowskoi in dem N009
nördlichen Zuge zwischen der Miästa und der Tasch- N010
kutarganka. Diese Gruben haben zwar sämmtlich nur N011
eine geringe Ausbeute gegeben und sind deshalb N012
auch nach einem kürzeren oder längeren Betriebe wie- N013
der zum Erliegen gekommen; indessen sind sie auch N014
immer nur mit geringen Mitteln betrieben worden, so N015
dass aus ihrem kurzen Bestehen nicht folgt, dass ein N016
ausgedehnter Bergbau nicht belohnender sein würde 1).

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ln der spätesten Zeit, und wie es scheint am N002
längsten (vom Jahre 1796 bis 1812) ist die Grube N003
Perwo-Pawlowskoi bebaut worden, es war daher hier N004
am ersten zu hoffen, etwas von der natürlichen La- N005
gerstätte des Goldes zu sehen, was für uns von gros- N006
sem Interesse war, daher wir nicht unterlassen woll- N007
ten, sie zu besuchen. Auf dem Rückwege von dem N008
Seifenwerke Mariinskoi wandten wir uns daher noch N009
vor dem Seifenwerke Perwo-Pawlowskoi, da wo die N010
Höhen aufhörten die linke Thalwand zu bilden, und

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1) In der neuesten Zeit sind auch in dieser Hinsicht Untersuchun- N002
gen angestellt worden, man hat noch an mehreren Stellen Quarz- N003
gänge mit Gold gefunden, aus denen doch so viel Gold gewonnen N004
wurde, dass sein Ertrag die Kosten der Untersuchung deckte; aber N005
man hat diese Untersuchung nicht weiter verfolgt und sich für jetzt N006
mit der Ueberzeugung von dem Vorhandensein der Goldgänge in die- N007
ser Gegend begnügt, da man hier noch so vieles unberührtes Seifen- N008
gebirge hat, aus welchem die Goldgewinnung viel leichter zu bewerk- N009
stelligen ist. (Vergl. die Nachrichten, die Weitz hierüber im Gor- N010
noi-Journal, Jahrgang 1835, Band 3, S. 367 enthält. N011
2) Die Menge des Goldes, das sie in der ganzen Zeit geliefert N012
hat, beträgt nur 1 Pud 12 Pfund.

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Aber auch anstehendes Gold scheint in diesen Bergen N002
noch sehr verbreitet zu sein. Das beweist der Berg- N003
bau, den man in früheren Zeiten in den das Thal der N004
Miästa begleitenden Bergzügen getrieben hat. Es ha- N005
ben hier nämlich drei Gruben bestanden, zwei, die N006
Gruben Petro-Pawlowskoi und Metschnikowskoi in N007
dem südlichen Zuge zwischen der Miästa und dem N008
Jremel, und eine, die Grube Perwo-Pawlowskoi in dem N009
nördlichen Zuge zwischen der Miästa und der Tasch- N010
kutarganka. Diese Gruben haben zwar sämmtlich nur N011
eine geringe Ausbeute gegeben und sind deshalb N012
auch nach einem kürzeren oder längeren Betriebe wie- N013
der zum Erliegen gekommen; indessen sind sie auch N014
immer nur mit geringen Mitteln betrieben worden, so N015
dass aus ihrem kurzen Bestehen nicht folgt, dass ein N016
ausgedehnter Bergbau nicht belohnender sein würde 1).

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ln der spätesten Zeit, und wie es scheint am N002
längsten (vom Jahre 1796 bis 1812) ist die Grube N003
Perwo-Pawlowskoi bebaut worden, es war daher hier N004
am ersten zu hoffen, etwas von der natürlichen La- N005
gerstätte des Goldes zu sehen, was für uns von gros- N006
sem Interesse war, daher wir nicht unterlassen woll- N007
ten, sie zu besuchen. Auf dem Rückwege von dem N008
Seifenwerke Mariinskoi wandten wir uns daher noch N009
vor dem Seifenwerke Perwo-Pawlowskoi, da wo die N010
Höhen aufhörten die linke Thalwand zu bilden, und

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1) In der neuesten Zeit sind auch in dieser Hinsicht Untersuchun- N002
gen angestellt worden, man hat noch an mehreren Stellen Quarz- N003
gänge mit Gold gefunden, aus denen doch so viel Gold gewonnen N004
wurde, dass sein Ertrag die Kosten der Untersuchung deckte; aber N005
man hat diese Untersuchung nicht weiter verfolgt und sich für jetzt N006
mit der Ueberzeugung von dem Vorhandensein der Goldgänge in die- N007
ser Gegend begnügt, da man hier noch so vieles unberührtes Seifen- N008
gebirge hat, aus welchem die Goldgewinnung viel leichter zu bewerk- N009
stelligen ist. (Vergl. die Nachrichten, die Weitz hierüber im Gor- N010
noi-Journal, Jahrgang 1835, Band 3, S. 367 enthält. N011
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[36/0054] N001 Aber auch anstehendes Gold scheint in diesen Bergen N002 noch sehr verbreitet zu sein. Das beweist der Berg- N003 bau, den man in früheren Zeiten in den das Thal der N004 Miästa begleitenden Bergzügen getrieben hat. Es ha- N005 ben hier nämlich drei Gruben bestanden, zwei, die N006 Gruben Petro-Pawlowskoi und Metschnikowskoi in N007 dem südlichen Zuge zwischen der Miästa und dem N008 Jremel, und eine, die Grube Perwo-Pawlowskoi in dem N009 nördlichen Zuge zwischen der Miästa und der Tasch- N010 kutarganka. Diese Gruben haben zwar sämmtlich nur N011 eine geringe Ausbeute gegeben und sind deshalb N012 auch nach einem kürzeren oder längeren Betriebe wie- N013 der zum Erliegen gekommen; indessen sind sie auch N014 immer nur mit geringen Mitteln betrieben worden, so N015 dass aus ihrem kurzen Bestehen nicht folgt, dass ein N016 ausgedehnter Bergbau nicht belohnender sein würde 1). N001 ln der spätesten Zeit, und wie es scheint am N002 längsten (vom Jahre 1796 bis 1812) ist die Grube N003 Perwo-Pawlowskoi bebaut worden, es war daher hier N004 am ersten zu hoffen, etwas von der natürlichen La- N005 gerstätte des Goldes zu sehen, was für uns von gros- N006 sem Interesse war, daher wir nicht unterlassen woll- N007 ten, sie zu besuchen. Auf dem Rückwege von dem N008 Seifenwerke Mariinskoi wandten wir uns daher noch N009 vor dem Seifenwerke Perwo-Pawlowskoi, da wo die N010 Höhen aufhörten die linke Thalwand zu bilden, und [footnote reference] [footnote reference] N001 1) In der neuesten Zeit sind auch in dieser Hinsicht Untersuchun- N002 gen angestellt worden, man hat noch an mehreren Stellen Quarz- N003 gänge mit Gold gefunden, aus denen doch so viel Gold gewonnen N004 wurde, dass sein Ertrag die Kosten der Untersuchung deckte; aber N005 man hat diese Untersuchung nicht weiter verfolgt und sich für jetzt N006 mit der Ueberzeugung von dem Vorhandensein der Goldgänge in die- N007 ser Gegend begnügt, da man hier noch so vieles unberührtes Seifen- N008 gebirge hat, aus welchem die Goldgewinnung viel leichter zu bewerk- N009 stelligen ist. (Vergl. die Nachrichten, die Weitz hierüber im Gor- N010 noi-Journal, Jahrgang 1835, Band 3, S. 367 enthält. N011 2) Die Menge des Goldes, das sie in der ganzen Zeit geliefert N012 hat, beträgt nur 1 Pud 12 Pfund.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/54>, abgerufen am 22.11.2024.