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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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grau; mit der Lupe betrachtet, erscheint sie schon N002
deutlich gemengt, und aus weissen und grünen N003
körnigen Theilen bestehend; sie ist schiefrig und N004
nicht mehr ganz frisch, wenigstens an der Ober- N005
fläche, wo wir die Stücke abgeschlagen haben; die N006
Kluftflächen sind von Eisenoxydhydrat häufig braun N007
gefärbt, und ein ähnliches Ansehen haben auch die N008
Uralitkrystalle auf der Oberfläche, und die sonst ziem- N009
lich glattflächigen Eindrücke, welche die Krystalle in N010
dem Gestein hinterlassen, wenn sie beim Zerschlagen N011
desselben herausfallen. Frischer ist das Ansehn des N012
Gesteins, wo die Uralitkrystalle in geringerer Grösse N013
und Menge inliegen; die Krystalle sind dann nicht so N014
scharf begränzt und mehr mit der Grundmasse ver- N015
wachsen, und erscheinen zuletzt nur wie dunklere N016
Flecke in der lichtern Grundmasse. Das schiefrige N017
Gefüge des Gesteins nimmt dann noch mehr Ueber- N018
hand, und giebt ihm nun schon ganz das Ansehn des N019
Chloritschiefers, von welchem sich die Masse jedoch N020
immer noch durch die leichtere Schmelzbarkeit unter- N021
scheidet, indem sie in der Platinzange vor dem Löth- N022
rohre ziemlich leicht zu einem schwarzen Glase schmilzt; N023
sonst giebt sie im Kolben auch schon eine ziemliche N024
Menge Feuchtigkeit, die wohl nur dadurch etwas be- N025
trächtlicher erscheint, dass die Masse nicht mehr ganz N026
frisch ist.

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Der Goldsand hatte ein gelbes lehmartiges An- N002
sehn, und in Rücksicht seiner Geschiebe viel Aehn- N003
lichkeit mit dem, der sich in der Gegend von Bere- N004
sowsk findet. In dem verwaschenen Sande konnte N005
man besonders Quarz- und Brauneisenerzgeschiebe N006
erkennen; erstere waren eckig, letztere meistens ganz N007
abgerundet; ausserdem fanden sich Stücke von gelb- N008
lichweissem Talkschiefer mit vielen eingewachsenen N009
Eisenglanzkrystallen, grauem Thonschiefer, Granit dem N010
Beresite ähnlich, und verwittertem Augitporphyr; von N011
Krystallen fanden sich in ihm besonders Octaeder von

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grau; mit der Lupe betrachtet, erscheint sie schon N002
deutlich gemengt, und aus weissen und grünen N003
körnigen Theilen bestehend; sie ist schiefrig und N004
nicht mehr ganz frisch, wenigstens an der Ober- N005
fläche, wo wir die Stücke abgeschlagen haben; die N006
Kluftflächen sind von Eisenoxydhydrat häufig braun N007
gefärbt, und ein ähnliches Ansehen haben auch die N008
Uralitkrystalle auf der Oberfläche, und die sonst ziem- N009
lich glattflächigen Eindrücke, welche die Krystalle in N010
dem Gestein hinterlassen, wenn sie beim Zerschlagen N011
desselben herausfallen. Frischer ist das Ansehn des N012
Gesteins, wo die Uralitkrystalle in geringerer Grösse N013
und Menge inliegen; die Krystalle sind dann nicht so N014
scharf begränzt und mehr mit der Grundmasse ver- N015
wachsen, und erscheinen zuletzt nur wie dunklere N016
Flecke in der lichtern Grundmasse. Das schiefrige N017
Gefüge des Gesteins nimmt dann noch mehr Ueber- N018
hand, und giebt ihm nun schon ganz das Ansehn des N019
Chloritschiefers, von welchem sich die Masse jedoch N020
immer noch durch die leichtere Schmelzbarkeit unter- N021
scheidet, indem sie in der Platinzange vor dem Löth- N022
rohre ziemlich leicht zu einem schwarzen Glase schmilzt; N023
sonst giebt sie im Kolben auch schon eine ziemliche N024
Menge Feuchtigkeit, die wohl nur dadurch etwas be- N025
trächtlicher erscheint, dass die Masse nicht mehr ganz N026
frisch ist.

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Der Goldsand hatte ein gelbes lehmartiges An- N002
sehn, und in Rücksicht seiner Geschiebe viel Aehn- N003
lichkeit mit dem, der sich in der Gegend von Bere- N004
sowsk findet. In dem verwaschenen Sande konnte N005
man besonders Quarz- und Brauneisenerzgeschiebe N006
erkennen; erstere waren eckig, letztere meistens ganz N007
abgerundet; ausserdem fanden sich Stücke von gelb- N008
lichweissem Talkschiefer mit vielen eingewachsenen N009
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Beresite ähnlich, und verwittertem Augitporphyr; von N011
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[282/0316] N001 grau; mit der Lupe betrachtet, erscheint sie schon N002 deutlich gemengt, und aus weissen und grünen N003 körnigen Theilen bestehend; sie ist schiefrig und N004 nicht mehr ganz frisch, wenigstens an der Ober- N005 fläche, wo wir die Stücke abgeschlagen haben; die N006 Kluftflächen sind von Eisenoxydhydrat häufig braun N007 gefärbt, und ein ähnliches Ansehen haben auch die N008 Uralitkrystalle auf der Oberfläche, und die sonst ziem- N009 lich glattflächigen Eindrücke, welche die Krystalle in N010 dem Gestein hinterlassen, wenn sie beim Zerschlagen N011 desselben herausfallen. Frischer ist das Ansehn des N012 Gesteins, wo die Uralitkrystalle in geringerer Grösse N013 und Menge inliegen; die Krystalle sind dann nicht so N014 scharf begränzt und mehr mit der Grundmasse ver- N015 wachsen, und erscheinen zuletzt nur wie dunklere N016 Flecke in der lichtern Grundmasse. Das schiefrige N017 Gefüge des Gesteins nimmt dann noch mehr Ueber- N018 hand, und giebt ihm nun schon ganz das Ansehn des N019 Chloritschiefers, von welchem sich die Masse jedoch N020 immer noch durch die leichtere Schmelzbarkeit unter- N021 scheidet, indem sie in der Platinzange vor dem Löth- N022 rohre ziemlich leicht zu einem schwarzen Glase schmilzt; N023 sonst giebt sie im Kolben auch schon eine ziemliche N024 Menge Feuchtigkeit, die wohl nur dadurch etwas be- N025 trächtlicher erscheint, dass die Masse nicht mehr ganz N026 frisch ist. N001 Der Goldsand hatte ein gelbes lehmartiges An- N002 sehn, und in Rücksicht seiner Geschiebe viel Aehn- N003 lichkeit mit dem, der sich in der Gegend von Bere- N004 sowsk findet. In dem verwaschenen Sande konnte N005 man besonders Quarz- und Brauneisenerzgeschiebe N006 erkennen; erstere waren eckig, letztere meistens ganz N007 abgerundet; ausserdem fanden sich Stücke von gelb- N008 lichweissem Talkschiefer mit vielen eingewachsenen N009 Eisenglanzkrystallen, grauem Thonschiefer, Granit dem N010 Beresite ähnlich, und verwittertem Augitporphyr; von N011 Krystallen fanden sich in ihm besonders Octaëder von

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/316>, abgerufen am 22.07.2024.