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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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-- Aber -- ? -- Ich weiß, daß es kein Glück für mich giebt. -- Wie heftig Sie wieder sind, Marie! Denken Sie an Ihre eigenen Worte! Der Mensch soll seinen Schmerz bekämpfen und dennoch hoffen, glücklich zu werden. Ein Glück giebt es überall, wenn wir es nur erkennen wollen! Sagten Sie nicht so, oder ähnlich?

Sie schüttelte von neuem den Kopf: Das ist nun doch anders! -- Koal und Franz unterbrachen das Gespräch. Wir standen am Ufer, und bestiegen die Kähne. Koal hatte in seinem schmalen Gefährt nur Platz für Marie, Franz ruderte mich. So fuhren wir neben einander hin.

10. Kämpfe.

Marie verhielt sich schweigend auf der Fahrt. Es war dunkel, ich konnte ihre Gesichtszüge nicht erkennen. Die Finsterniß nahm bald zu, und ein Gewitter schien im Anzuge. Doch zögerte es sich hin, bis wir in die Nähe der Lindenkaupe kamen. Hier fielen die ersten Tropfen, und Koal lud uns ein, den Regen in seinem Hause abzuwarten. Wir gingen hinein. Eine Stunde saßen wir beisammen, Koal hatte sich mit Franz in ein angelegentliches Gespräch über spreewäldische Verhältnisse verwickelt, Marie war nicht im Zimmer. Mir schien

— Aber — ? — Ich weiß, daß es kein Glück für mich giebt. — Wie heftig Sie wieder sind, Marie! Denken Sie an Ihre eigenen Worte! Der Mensch soll seinen Schmerz bekämpfen und dennoch hoffen, glücklich zu werden. Ein Glück giebt es überall, wenn wir es nur erkennen wollen! Sagten Sie nicht so, oder ähnlich?

Sie schüttelte von neuem den Kopf: Das ist nun doch anders! — Koal und Franz unterbrachen das Gespräch. Wir standen am Ufer, und bestiegen die Kähne. Koal hatte in seinem schmalen Gefährt nur Platz für Marie, Franz ruderte mich. So fuhren wir neben einander hin.

10. Kämpfe.

Marie verhielt sich schweigend auf der Fahrt. Es war dunkel, ich konnte ihre Gesichtszüge nicht erkennen. Die Finsterniß nahm bald zu, und ein Gewitter schien im Anzuge. Doch zögerte es sich hin, bis wir in die Nähe der Lindenkaupe kamen. Hier fielen die ersten Tropfen, und Koal lud uns ein, den Regen in seinem Hause abzuwarten. Wir gingen hinein. Eine Stunde saßen wir beisammen, Koal hatte sich mit Franz in ein angelegentliches Gespräch über spreewäldische Verhältnisse verwickelt, Marie war nicht im Zimmer. Mir schien

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[0102] — Aber — ? — Ich weiß, daß es kein Glück für mich giebt. — Wie heftig Sie wieder sind, Marie! Denken Sie an Ihre eigenen Worte! Der Mensch soll seinen Schmerz bekämpfen und dennoch hoffen, glücklich zu werden. Ein Glück giebt es überall, wenn wir es nur erkennen wollen! Sagten Sie nicht so, oder ähnlich? Sie schüttelte von neuem den Kopf: Das ist nun doch anders! — Koal und Franz unterbrachen das Gespräch. Wir standen am Ufer, und bestiegen die Kähne. Koal hatte in seinem schmalen Gefährt nur Platz für Marie, Franz ruderte mich. So fuhren wir neben einander hin. 10. Kämpfe. Marie verhielt sich schweigend auf der Fahrt. Es war dunkel, ich konnte ihre Gesichtszüge nicht erkennen. Die Finsterniß nahm bald zu, und ein Gewitter schien im Anzuge. Doch zögerte es sich hin, bis wir in die Nähe der Lindenkaupe kamen. Hier fielen die ersten Tropfen, und Koal lud uns ein, den Regen in seinem Hause abzuwarten. Wir gingen hinein. Eine Stunde saßen wir beisammen, Koal hatte sich mit Franz in ein angelegentliches Gespräch über spreewäldische Verhältnisse verwickelt, Marie war nicht im Zimmer. Mir schien

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/102>, abgerufen am 22.11.2024.