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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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oder gantzen Communen, ingleichen Particu-
lar-
Personen, auf ansehnliche liegende Gründe,
nicht aber auf bewegliche Dinge gegen 6. pro
centum interesse
geliehen werden. Der fun-
dus
zu solchen general-Lehn-Banquen kömmt
einig und allein aus der grossen Landschaffts-
Casse, oder dazu geschehenen Landes-Verwil-
ligungen her, und kan von keinen privatis auf-
genommen werden, weil diese keine Sicherheit
ihrer Gelder wegen darbey finden würden, es
wäre denn, daß auch hierbey eine gantze Land-
schafft oder Republic ihren fidem interponi-
ren, und denen Creditoribus vor ihre Gelder
die Gewähr leisten wolten.

§. 8. Was die particular-Stadt- und zwar
grosse Lehn-Banquen betrifft, welche auf be-
wegliche und sonderliche Kauffmanns-Güter
Summen, die über hundert biß tausend und
mehr Thaler seyn, zu facilitirung der Commer-
cien geben müssen, kan deroselben fundus aus
denen Kauffmännischen Giro- oder Ab- und Zu-
schreibe-Banquen genommen, oder auch von
der grossen Land-Lehn-Banco, auch wohl ein
gewisses von der Landschaffts-Casse dazu gege-
ben werden, weil diese grosse Stadt-Lehn-Ban-
co
ein beneficium vor die Kauff-Leute und
Bürgerschafft seyn, und sonderlich denen Com-
merci
en und Manufacturen favorisiren soll;

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oder gantzen Communen, ingleichen Particu-
lar-
Perſonen, auf anſehnliche liegende Gruͤnde,
nicht aber auf bewegliche Dinge gegen 6. pro
centum intereſſe
geliehen werden. Der fun-
dus
zu ſolchen general-Lehn-Banquen koͤmmt
einig und allein aus der groſſen Landſchaffts-
Caſſe, oder dazu geſchehenen Landes-Verwil-
ligungen her, und kan von keinen privatis auf-
genommen werden, weil dieſe keine Sicherheit
ihrer Gelder wegen darbey finden wuͤrden, es
waͤre denn, daß auch hierbey eine gantze Land-
ſchafft oder Republic ihren fidem interponi-
ren, und denen Creditoribus vor ihre Gelder
die Gewaͤhr leiſten wolten.

§. 8. Was die particular-Stadt- und zwar
groſſe Lehn-Banquen betrifft, welche auf be-
wegliche und ſonderliche Kauffmanns-Guͤter
Summen, die uͤber hundert biß tauſend und
mehr Thaler ſeyn, zu facilitirung der Commer-
cien geben muͤſſen, kan deroſelben fundus aus
denen Kauffmaͤnniſchen Giro- oder Ab- und Zu-
ſchreibe-Banquen genommen, oder auch von
der groſſen Land-Lehn-Banco, auch wohl ein
gewiſſes von der Landſchaffts-Caſſe dazu gege-
ben werden, weil dieſe groſſe Stadt-Lehn-Ban-
co
ein beneficium vor die Kauff-Leute und
Buͤrgerſchafft ſeyn, und ſonderlich denen Com-
merci
en und Manufacturen favoriſiren ſoll;

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[963/0983] oder gantzen Communen, ingleichen Particu- lar-Perſonen, auf anſehnliche liegende Gruͤnde, nicht aber auf bewegliche Dinge gegen 6. pro centum intereſſe geliehen werden. Der fun- dus zu ſolchen general-Lehn-Banquen koͤmmt einig und allein aus der groſſen Landſchaffts- Caſſe, oder dazu geſchehenen Landes-Verwil- ligungen her, und kan von keinen privatis auf- genommen werden, weil dieſe keine Sicherheit ihrer Gelder wegen darbey finden wuͤrden, es waͤre denn, daß auch hierbey eine gantze Land- ſchafft oder Republic ihren fidem interponi- ren, und denen Creditoribus vor ihre Gelder die Gewaͤhr leiſten wolten. §. 8. Was die particular-Stadt- und zwar groſſe Lehn-Banquen betrifft, welche auf be- wegliche und ſonderliche Kauffmanns-Guͤter Summen, die uͤber hundert biß tauſend und mehr Thaler ſeyn, zu facilitirung der Commer- cien geben muͤſſen, kan deroſelben fundus aus denen Kauffmaͤnniſchen Giro- oder Ab- und Zu- ſchreibe-Banquen genommen, oder auch von der groſſen Land-Lehn-Banco, auch wohl ein gewiſſes von der Landſchaffts-Caſſe dazu gege- ben werden, weil dieſe groſſe Stadt-Lehn-Ban- co ein beneficium vor die Kauff-Leute und Buͤrgerſchafft ſeyn, und ſonderlich denen Com- mercien und Manufacturen favoriſiren ſoll; Dahe- P p p 2

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 963. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/983>, abgerufen am 29.06.2024.