rales halten, so ihnen nicht sauer zu erwerben würde, so achten sie das Geld, so sie daraus lö- sen, auch nicht sonderlich, und verthun es sonsten unnöthiger Weise.
§. 25. Es ist bekanndt, was das Brau-We- sen einer Stadt und Land von sonderlichen Nu- tzen schaffe, und bezeugen solches diejenigen Oer- ter, welche sich durch ein wohl eingerichtetes Brau-Wesen in Renomee gesetzt, als Torgau, Eilenburg, Wurtzen, Merseburg, Zerbst, Braun- schweig, und andere Oerter mehr. Wird ein gutes gesundes und wohlschmeckendes Bier an einem Ort gebrauen, so wird auch nothwendig vieles consummiret, und wächst dadurch den Regenten an seiner Tranck-Steur, Accise und auf andere Art etwas redliches zu. Gleichwie nun die Brau-Nahrung eine Stadt in guten Flor und Aufnehmen zu setzen capable ist, also müssen Landes-Herrn, so viel als möglich, billig besorgt seyn, daß dieselbe cultiviret werde. Da das meiste bey dem Brau-Wesen auf tüchtige Brau-Meister ankommt, welche nicht allein al- le differente Brau-Arten mit allen Handgrif- fen vollkommen verstehen, und Wasser und Wetter gründlich untersuchen, sondern auch al- len bey dem Brauen vorfallenden Gebrechen nach den Gesetzen der Natur und der Kunst ge- bührend abzuhelffen, und gäntzlich zu begegnen
wissen,
rales halten, ſo ihnen nicht ſauer zu erwerben wuͤrde, ſo achten ſie das Geld, ſo ſie daraus loͤ- ſen, auch nicht ſonderlich, und verthun es ſonſten unnoͤthiger Weiſe.
§. 25. Es iſt bekanndt, was das Brau-We- ſen einer Stadt und Land von ſonderlichen Nu- tzen ſchaffe, und bezeugen ſolches diejenigen Oer- ter, welche ſich durch ein wohl eingerichtetes Brau-Weſen in Renomee geſetzt, als Torgau, Eilenburg, Wurtzen, Merſeburg, Zeꝛbſt, Braun- ſchweig, und andere Oerter mehr. Wird ein gutes geſundes und wohlſchmeckendes Bier an einem Ort gebrauen, ſo wird auch nothwendig vieles conſummiret, und waͤchſt dadurch den Regenten an ſeiner Tranck-Steur, Acciſe und auf andere Art etwas redliches zu. Gleichwie nun die Brau-Nahrung eine Stadt in guten Flor und Aufnehmen zu ſetzen capable iſt, alſo muͤſſen Landes-Herrn, ſo viel als moͤglich, billig beſorgt ſeyn, daß dieſelbe cultiviret werde. Da das meiſte bey dem Brau-Weſen auf tuͤchtige Brau-Meiſter ankommt, welche nicht allein al- le differente Brau-Arten mit allen Handgrif- fen vollkommen verſtehen, und Waſſer und Wetter gruͤndlich unterſuchen, ſondern auch al- len bey dem Brauen vorfallenden Gebrechen nach den Geſetzen der Natur und der Kunſt ge- buͤhrend abzuhelffen, und gaͤntzlich zu begegnen
wiſſen,
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rales halten, ſo ihnen nicht ſauer zu erwerben
wuͤrde, ſo achten ſie das Geld, ſo ſie daraus loͤ-
ſen, auch nicht ſonderlich, und verthun es ſonſten
unnoͤthiger Weiſe.
§. 25. Es iſt bekanndt, was das Brau-We-
ſen einer Stadt und Land von ſonderlichen Nu-
tzen ſchaffe, und bezeugen ſolches diejenigen Oer-
ter, welche ſich durch ein wohl eingerichtetes
Brau-Weſen in Renomee geſetzt, als Torgau,
Eilenburg, Wurtzen, Merſeburg, Zeꝛbſt, Braun-
ſchweig, und andere Oerter mehr. Wird ein
gutes geſundes und wohlſchmeckendes Bier an
einem Ort gebrauen, ſo wird auch nothwendig
vieles conſummiret, und waͤchſt dadurch den
Regenten an ſeiner Tranck-Steur, Acciſe und
auf andere Art etwas redliches zu. Gleichwie
nun die Brau-Nahrung eine Stadt in guten
Flor und Aufnehmen zu ſetzen capable iſt, alſo
muͤſſen Landes-Herrn, ſo viel als moͤglich, billig
beſorgt ſeyn, daß dieſelbe cultiviret werde. Da
das meiſte bey dem Brau-Weſen auf tuͤchtige
Brau-Meiſter ankommt, welche nicht allein al-
le differente Brau-Arten mit allen Handgrif-
fen vollkommen verſtehen, und Waſſer und
Wetter gruͤndlich unterſuchen, ſondern auch al-
len bey dem Brauen vorfallenden Gebrechen
nach den Geſetzen der Natur und der Kunſt ge-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 908. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/928>, abgerufen am 23.11.2024.
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