abermahls in dreyerley Sorten unterschieden' darunter die einen gantz weisse Beeren, die an- dern graue, die dritten schwartz eingesprengte Beeren tragen, weil aber ihr Laub untereinan- der gleich, und von den schwartzen auf einerley Weise unterschieden, indem diese letztere grosse dunckelgrüne, saure und harte, jene aber licht grüne, etwas kleinere süsse und und zarte Blät- ter tragen, auch an der Rinde weißlichter als die andern anzusehen, so werden sie unter einem Nahmen der weissen mit begriffen.
§. 18. Es wird die Cultur der Maulbeer- Bäume auf unterschiedene Art vorgenommen. Die erste und allgemeinste Weise ist, die Bäu- me aus dem Saamen oder Kernen aufzubrin- gen. Dieser wird entweder aus fremden Lan- den verschrieben, oder hier gewonnen. Wer ihn aus Franckreich oder Jtalien will kommen lassen, muß einen zuverläßigen Kunden haben, oder den Saamen verbergen lassen, damit er nicht betrogen werde, wie nur allzuleichte zu ge- schehen pflegt. Doch gehet man sicherer, wenn man den Saamen selbst gewinnet. Wenn die jungen Pflantzen in dem Saat-Bette ziem- lich erwachsen, werden sie in die Baum-Schule versetzt. Die also versetzten Stämmlein müs- sen jährlich dreymahl, nemlich im April, Brach- Monat und August-Monat behacket, und
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abermahls in dreyerley Sorten unterſchieden’ darunter die einen gantz weiſſe Beeren, die an- dern graue, die dritten ſchwartz eingeſprengte Beeren tragen, weil aber ihr Laub untereinan- der gleich, und von den ſchwartzen auf einerley Weiſe unterſchieden, indem dieſe letztere groſſe dunckelgruͤne, ſaure und harte, jene aber licht gruͤne, etwas kleinere ſuͤſſe und und zarte Blaͤt- ter tragen, auch an der Rinde weißlichter als die andern anzuſehen, ſo werden ſie unter einem Nahmen der weiſſen mit begriffen.
§. 18. Es wird die Cultur der Maulbeer- Baͤume auf unterſchiedene Art vorgenommen. Die erſte und allgemeinſte Weiſe iſt, die Baͤu- me aus dem Saamen oder Kernen aufzubrin- gen. Dieſer wird entweder aus fremden Lan- den verſchrieben, oder hier gewonnen. Wer ihn aus Franckreich oder Jtalien will kommen laſſen, muß einen zuverlaͤßigen Kunden haben, oder den Saamen verbergen laſſen, damit er nicht betrogen werde, wie nur allzuleichte zu ge- ſchehen pflegt. Doch gehet man ſicherer, wenn man den Saamen ſelbſt gewinnet. Wenn die jungen Pflantzen in dem Saat-Bette ziem- lich erwachſen, werden ſie in die Baum-Schule verſetzt. Die alſo verſetzten Staͤmmlein muͤſ- ſen jaͤhrlich dreymahl, nemlich im April, Brach- Monat und Auguſt-Monat behacket, und
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abermahls in dreyerley Sorten unterſchieden’
darunter die einen gantz weiſſe Beeren, die an-
dern graue, die dritten ſchwartz eingeſprengte
Beeren tragen, weil aber ihr Laub untereinan-
der gleich, und von den ſchwartzen auf einerley
Weiſe unterſchieden, indem dieſe letztere groſſe
dunckelgruͤne, ſaure und harte, jene aber licht
gruͤne, etwas kleinere ſuͤſſe und und zarte Blaͤt-
ter tragen, auch an der Rinde weißlichter als
die andern anzuſehen, ſo werden ſie unter einem
Nahmen der weiſſen mit begriffen.
§. 18. Es wird die Cultur der Maulbeer-
Baͤume auf unterſchiedene Art vorgenommen.
Die erſte und allgemeinſte Weiſe iſt, die Baͤu-
me aus dem Saamen oder Kernen aufzubrin-
gen. Dieſer wird entweder aus fremden Lan-
den verſchrieben, oder hier gewonnen. Wer
ihn aus Franckreich oder Jtalien will kommen
laſſen, muß einen zuverlaͤßigen Kunden haben,
oder den Saamen verbergen laſſen, damit er
nicht betrogen werde, wie nur allzuleichte zu ge-
ſchehen pflegt. Doch gehet man ſicherer, wenn
man den Saamen ſelbſt gewinnet. Wenn
die jungen Pflantzen in dem Saat-Bette ziem-
lich erwachſen, werden ſie in die Baum-Schule
verſetzt. Die alſo verſetzten Staͤmmlein muͤſ-
ſen jaͤhrlich dreymahl, nemlich im April, Brach-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 898. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/918>, abgerufen am 23.11.2024.
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