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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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an welchen allen ihnen niemand verhinderlich
soll seyn können.

§. 13. Die Unterthanen beyderseits Par-
theyen, geistliche und weltliche auch dero Zünff-
te, Gemeinden, Universitäten und Collegia
müssen in ihren Ehren-Aemtern und benefi-
ci
en, mit welchen sie vor diesem Krieg versehen
gewesen, restituiret werden, auch alle ihre Be-
fugnisse und Güter beweglich und unbeweglich,
ingleichen die sämtlichen Einkünffte, welche ih-
nen durch Veranlassung des Krieges entrissen
worden, nicht weniger die Rechte, Actiones
und Successiones, welche sie nicht nur vor dem
Krieg gehabt, sondern auch nach der Zeit auff
sie gekommen, unversehrt und ungekränckt wie-
der bekommen.

§. 14. Es werden alsdenn die ordentlichen
Gerichte hinkünfftig wieder eröffnet und denen
Unterthanen von beyderseits Theilen stehet
frey, vor denenselben ihr habendes Recht nach
Anleitung der Gesetze und Statuten eines iedwe-
den Landes zu prosequiren, und damit der Frie-
dens-Tractat um so viel beständiger und feste
bestehen möge; Als pflegen sich beyde kriegende
Theile mit einander zu vergleichen, daß der Frie-
dens-Tractat, so bald derselbe seine Er-
füllung erreichet, die Krafft einer Renunciation
auf alle und iede praetensionen vergangener und

gegen-



an welchen allen ihnen niemand verhinderlich
ſoll ſeyn koͤnnen.

§. 13. Die Unterthanen beyderſeits Par-
theyen, geiſtliche und weltliche auch dero Zuͤnff-
te, Gemeinden, Univerſitaͤten und Collegia
muͤſſen in ihren Ehren-Aemtern und benefi-
ci
en, mit welchen ſie vor dieſem Krieg verſehen
geweſen, reſtituiret werden, auch alle ihre Be-
fugniſſe und Guͤter beweglich und unbeweglich,
ingleichen die ſaͤmtlichen Einkuͤnffte, welche ih-
nen durch Veranlaſſung des Krieges entriſſen
worden, nicht weniger die Rechte, Actiones
und Succeſſiones, welche ſie nicht nur vor dem
Krieg gehabt, ſondern auch nach der Zeit auff
ſie gekommen, unverſehrt und ungekraͤnckt wie-
der bekommen.

§. 14. Es werden alsdenn die ordentlichen
Gerichte hinkuͤnfftig wieder eroͤffnet und denen
Unterthanen von beyderſeits Theilen ſtehet
frey, vor denenſelben ihr habendes Recht nach
Anleitung der Geſetze und Statuten eines iedwe-
den Landes zu proſequiren, und damit der Frie-
dens-Tractat um ſo viel beſtaͤndiger und feſte
beſtehen moͤge; Als pflegen ſich beyde kriegende
Theile mit einander zu vergleichen, daß der Frie-
dens-Tractat, ſo bald derſelbe ſeine Er-
fuͤllung erreichet, die Krafft einer Renunciation
auf alle und iede prætenſionen vergangener und

gegen-
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[1428/1448] an welchen allen ihnen niemand verhinderlich ſoll ſeyn koͤnnen. §. 13. Die Unterthanen beyderſeits Par- theyen, geiſtliche und weltliche auch dero Zuͤnff- te, Gemeinden, Univerſitaͤten und Collegia muͤſſen in ihren Ehren-Aemtern und benefi- cien, mit welchen ſie vor dieſem Krieg verſehen geweſen, reſtituiret werden, auch alle ihre Be- fugniſſe und Guͤter beweglich und unbeweglich, ingleichen die ſaͤmtlichen Einkuͤnffte, welche ih- nen durch Veranlaſſung des Krieges entriſſen worden, nicht weniger die Rechte, Actiones und Succeſſiones, welche ſie nicht nur vor dem Krieg gehabt, ſondern auch nach der Zeit auff ſie gekommen, unverſehrt und ungekraͤnckt wie- der bekommen. §. 14. Es werden alsdenn die ordentlichen Gerichte hinkuͤnfftig wieder eroͤffnet und denen Unterthanen von beyderſeits Theilen ſtehet frey, vor denenſelben ihr habendes Recht nach Anleitung der Geſetze und Statuten eines iedwe- den Landes zu proſequiren, und damit der Frie- dens-Tractat um ſo viel beſtaͤndiger und feſte beſtehen moͤge; Als pflegen ſich beyde kriegende Theile mit einander zu vergleichen, daß der Frie- dens-Tractat, ſo bald derſelbe ſeine Er- fuͤllung erreichet, die Krafft einer Renunciation auf alle und iede prætenſionen vergangener und gegen-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1448>, abgerufen am 14.06.2024.