Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



beln, so an hohe Stangen zu binden, auch an-
dern zur Defension dienlichen Instrumenten,
worunter allezeit der dritte Mann Aexte, Spa-
then, Schippen oder Radehauen zuführen, hat
sich in continenti an den Sammel-Platz, der
ihnen angewiesen wird, nebst zehntägiger Ver-
pflegung an Brod, einfinden. Es wird auch
Verordnung gethan, auf den hin und wieder be-
findlichen Höhen Warten aufzubauen, und von
dar mit Ansteckung Feuers auf ein und andern
abgeredeten Fall gewisse Zeichenzu geben. Wie
nun denjenigen, welche dem Feinde sonderlichen
Abbruch thun, stattliche Recompense zu rei-
chen sind, also werden auch, die nicht als getreue
Unterthanen ihre Devoir in Acht nehmen,
scharff bestrafft. Siehe Jhre Königl. Majest.
in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen
Mandat wie es auf allen Fall, wenn der Schwe-
dische General-Major Crassau mit bey sich ha-
benden von der pestilenzialischen Seuche ange-
steckten Corpo in das Chufürstenthum Sach-
sen und incorporirte, auch andere Erb-Lande
eindringen möchte, zu halten, im Jahr 1709.

§. 32. Wer Meister im Felde, ist auch Mei-
ster der Festungen, und wenn der Feind einmahl
ein glücklich Treffen gehalten, so müssen sich die
Festungen doch wohl hernach auch geben. Jst
aber ein Ort, den die Natur schon einiger Mas-

sen
U u u u 5



beln, ſo an hohe Stangen zu binden, auch an-
dern zur Defenſion dienlichen Inſtrumenten,
worunter allezeit der dritte Mann Aexte, Spa-
then, Schippen oder Radehauen zufuͤhren, hat
ſich in continenti an den Sammel-Platz, der
ihnen angewieſen wird, nebſt zehntaͤgiger Ver-
pflegung an Brod, einfinden. Es wird auch
Verordnung gethan, auf den hin und wieder be-
findlichen Hoͤhen Warten aufzubauen, und von
dar mit Anſteckung Feuers auf ein und andern
abgeredeten Fall gewiſſe Zeichenzu geben. Wie
nun denjenigen, welche dem Feinde ſonderlichen
Abbruch thun, ſtattliche Recompenſe zu rei-
chen ſind, alſo werden auch, die nicht als getreue
Unterthanen ihre Devoir in Acht nehmen,
ſcharff beſtrafft. Siehe Jhre Koͤnigl. Majeſt.
in Pohlen und Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen
Mandat wie es auf allen Fall, wenn der Schwe-
diſche General-Major Craſſau mit bey ſich ha-
benden von der peſtilenzialiſchen Seuche ange-
ſteckten Corpo in das Chufuͤrſtenthum Sach-
ſen und incorporirte, auch andere Erb-Lande
eindringen moͤchte, zu halten, im Jahr 1709.

§. 32. Wer Meiſter im Felde, iſt auch Mei-
ſter der Feſtungen, und wenn der Feind einmahl
ein gluͤcklich Treffen gehalten, ſo muͤſſen ſich die
Feſtungen doch wohl hernach auch geben. Jſt
aber ein Ort, den die Natur ſchon einiger Maſ-

ſen
U u u u 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1437" n="1417"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> beln, &#x017F;o an hohe Stangen zu binden, auch an-<lb/>
dern zur <hi rendition="#aq">Defen&#x017F;ion</hi> dienlichen <hi rendition="#aq">In&#x017F;trument</hi>en,<lb/>
worunter allezeit der dritte Mann Aexte, Spa-<lb/>
then, Schippen oder Radehauen zufu&#x0364;hren, hat<lb/>
&#x017F;ich <hi rendition="#aq">in continenti</hi> an den Sammel-Platz, der<lb/>
ihnen angewie&#x017F;en wird, neb&#x017F;t zehnta&#x0364;giger Ver-<lb/>
pflegung an Brod, einfinden. Es wird auch<lb/>
Verordnung gethan, auf den hin und wieder be-<lb/>
findlichen Ho&#x0364;hen Warten aufzubauen, und von<lb/>
dar mit An&#x017F;teckung Feuers auf ein und andern<lb/>
abgeredeten Fall gewi&#x017F;&#x017F;e Zeichenzu geben. Wie<lb/>
nun denjenigen, welche dem Feinde &#x017F;onderlichen<lb/>
Abbruch thun, &#x017F;tattliche <hi rendition="#aq">Recompen&#x017F;e</hi> zu rei-<lb/>
chen &#x017F;ind, al&#x017F;o werden auch, die nicht als getreue<lb/>
Unterthanen ihre <hi rendition="#aq">Devoir</hi> in Acht nehmen,<lb/>
&#x017F;charff be&#x017F;trafft. Siehe Jhre Ko&#x0364;nigl. Maje&#x017F;t.<lb/>
in Pohlen und Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. zu Sach&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Mandat</hi> wie es auf allen Fall, wenn der Schwe-<lb/>
di&#x017F;che General-Major Cra&#x017F;&#x017F;au mit bey &#x017F;ich ha-<lb/>
benden von der pe&#x017F;tilenziali&#x017F;chen Seuche ange-<lb/>
&#x017F;teckten <hi rendition="#aq">Corpo</hi> in das Chufu&#x0364;r&#x017F;tenthum Sach-<lb/>
&#x017F;en und <hi rendition="#aq">incorporir</hi>te, auch andere Erb-Lande<lb/>
eindringen mo&#x0364;chte, zu halten, im Jahr 1709.</p><lb/>
        <p>§. 32. Wer Mei&#x017F;ter im Felde, i&#x017F;t auch Mei-<lb/>
&#x017F;ter der Fe&#x017F;tungen, und wenn der Feind einmahl<lb/>
ein glu&#x0364;cklich Treffen gehalten, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die<lb/>
Fe&#x017F;tungen doch wohl hernach auch geben. J&#x017F;t<lb/>
aber ein Ort, den die Natur &#x017F;chon einiger Ma&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u u u 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1417/1437] beln, ſo an hohe Stangen zu binden, auch an- dern zur Defenſion dienlichen Inſtrumenten, worunter allezeit der dritte Mann Aexte, Spa- then, Schippen oder Radehauen zufuͤhren, hat ſich in continenti an den Sammel-Platz, der ihnen angewieſen wird, nebſt zehntaͤgiger Ver- pflegung an Brod, einfinden. Es wird auch Verordnung gethan, auf den hin und wieder be- findlichen Hoͤhen Warten aufzubauen, und von dar mit Anſteckung Feuers auf ein und andern abgeredeten Fall gewiſſe Zeichenzu geben. Wie nun denjenigen, welche dem Feinde ſonderlichen Abbruch thun, ſtattliche Recompenſe zu rei- chen ſind, alſo werden auch, die nicht als getreue Unterthanen ihre Devoir in Acht nehmen, ſcharff beſtrafft. Siehe Jhre Koͤnigl. Majeſt. in Pohlen und Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen Mandat wie es auf allen Fall, wenn der Schwe- diſche General-Major Craſſau mit bey ſich ha- benden von der peſtilenzialiſchen Seuche ange- ſteckten Corpo in das Chufuͤrſtenthum Sach- ſen und incorporirte, auch andere Erb-Lande eindringen moͤchte, zu halten, im Jahr 1709. §. 32. Wer Meiſter im Felde, iſt auch Mei- ſter der Feſtungen, und wenn der Feind einmahl ein gluͤcklich Treffen gehalten, ſo muͤſſen ſich die Feſtungen doch wohl hernach auch geben. Jſt aber ein Ort, den die Natur ſchon einiger Maſ- ſen U u u u 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1437
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1437>, abgerufen am 23.11.2024.