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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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sie es davor bekommen, auch von niemand über-
setzet, und von ihren Tractamenten dabey zuzu-
legen nicht genöthiget seyn mögen.

§. 28. So offt Trouppen in einen gewissen
Land-Creyß einrücken und einquartieret werden,
hat der Commandeur eine accurate Rolle von
der effectiven Mannschafft an die Kriegs-Com-
missari
en und Creyß-Directores, die die Einquar-
tierung besorgen müssen, in Zeiten zu extendiren,
und zwar dergestalt, daß ein ieder Reuter oder
Dragoner mit Vor- und Zunahmen darinnen
aufgeführet seyn möge, auch ob sie beweibet oder
ledige Leute sind, damit die Commissarien um so
viel leichter einen iedweden nach der Convenienz
logi
ren, die Nahmen der Wirthe in den Rollen
beysetzen, auch auf den Billets die Nahmen der
Reuter oder Dragoner exprimiren lassen.

§. 29. Auf währendem Marche muß der com-
mandi
rende Officirer nach und nach, wie er avan-
ci
ret, nach Hofe berichten, damit, wenn ihm Ordres
zuzusenden nöthig, man wissen möge, wohin sel-
bige addressiret werden können, und muß der
Commissarius gleichfalls von Zeit zu Zeit dem
General-Commissariat referiren. Es muß der
commandirende Officirer ihm angelegen seyn
lassen, gute Ordre und Disciplin zu halten, die
etwan vorkommende Klagen vor dem Aufbruch
aus dem Quartier abzuthun, und dahin zu sehen,

daß
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ſie es davor bekommen, auch von niemand uͤber-
ſetzet, und von ihren Tractamenten dabey zuzu-
legen nicht genoͤthiget ſeyn moͤgen.

§. 28. So offt Trouppen in einen gewiſſen
Land-Creyß einruͤcken und einquartieret werden,
hat der Commandeur eine accurate Rolle von
der effectiven Mannſchafft an die Kriegs-Com-
miſſari
en und Creyß-Directores, die die Einquar-
tierung beſorgen muͤſſen, in Zeiten zu extendiren,
und zwar dergeſtalt, daß ein ieder Reuter oder
Dragoner mit Vor- und Zunahmen darinnen
aufgefuͤhret ſeyn moͤge, auch ob ſie beweibet oder
ledige Leute ſind, damit die Commiſſarien um ſo
viel leichter einen iedweden nach der Convenienz
logi
ren, die Nahmen der Wirthe in den Rollen
beyſetzen, auch auf den Billets die Nahmen der
Reuter oder Dragoner exprimiren laſſen.

§. 29. Auf waͤhrendem Marche muß der com-
mandi
rende Officirer nach und nach, wie er avan-
ci
ret, nach Hofe berichten, damit, wenn ihm Ordres
zuzuſenden noͤthig, man wiſſen moͤge, wohin ſel-
bige addreſſiret werden koͤnnen, und muß der
Commiſſarius gleichfalls von Zeit zu Zeit dem
General-Commiſſariat referiren. Es muß der
commandirende Officirer ihm angelegen ſeyn
laſſen, gute Ordre und Diſciplin zu halten, die
etwan vorkommende Klagen vor dem Aufbruch
aus dem Quartier abzuthun, und dahin zu ſehen,

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[1411/1431] ſie es davor bekommen, auch von niemand uͤber- ſetzet, und von ihren Tractamenten dabey zuzu- legen nicht genoͤthiget ſeyn moͤgen. §. 28. So offt Trouppen in einen gewiſſen Land-Creyß einruͤcken und einquartieret werden, hat der Commandeur eine accurate Rolle von der effectiven Mannſchafft an die Kriegs-Com- miſſarien und Creyß-Directores, die die Einquar- tierung beſorgen muͤſſen, in Zeiten zu extendiren, und zwar dergeſtalt, daß ein ieder Reuter oder Dragoner mit Vor- und Zunahmen darinnen aufgefuͤhret ſeyn moͤge, auch ob ſie beweibet oder ledige Leute ſind, damit die Commiſſarien um ſo viel leichter einen iedweden nach der Convenienz logiren, die Nahmen der Wirthe in den Rollen beyſetzen, auch auf den Billets die Nahmen der Reuter oder Dragoner exprimiren laſſen. §. 29. Auf waͤhrendem Marche muß der com- mandirende Officirer nach und nach, wie er avan- ciret, nach Hofe berichten, damit, wenn ihm Ordres zuzuſenden noͤthig, man wiſſen moͤge, wohin ſel- bige addreſſiret werden koͤnnen, und muß der Commiſſarius gleichfalls von Zeit zu Zeit dem General-Commiſſariat referiren. Es muß der commandirende Officirer ihm angelegen ſeyn laſſen, gute Ordre und Diſciplin zu halten, die etwan vorkommende Klagen vor dem Aufbruch aus dem Quartier abzuthun, und dahin zu ſehen, daß U u u u 2

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1431>, abgerufen am 23.11.2024.