Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



darbey gewesen, wie viel Pferde, Geschirr und
Leute dazu gefrohnet, wo sie her gewesen, und
was man für Zeug dazu gebraucht, was für
Orte und Berge bejaget, wo der Auslauff des
Wildprets angestellt gewesen, und wie viel an
allerley grossen und kleinen Gethierig gefan-
gen, wie es an Grösse, an Gewichte, am Gehör-
ne oder Enden, u. s. w. befunden worden.

§. 35. Nechstdem, daß ein Jägermeister
seinem Herrn die Jagten zu bestellen, und durch
Verfügung des Pirschens, Auslassung der Vo-
gel Heerde und Schnerten, und dergleichen die
Hof-Küche zu versehen, nicht weniger denenje-
nigen, welchen auf der Herrschafft Verord-
nung jährlich, oder sonst ein gewisses Wildpret
deputiret, angewiesen und verehret wird, sol-
ches befohlener Massen zu verschaffen hat, muß
er auch ein wachsames Auge auff alle und iede,
welche des Jagens im Fürstenthum berechtiget,
führen, und bey seinen untergebenen Forst Be-
dienten die Anstalt machen, daß damit nicht zu
weit gegriffen, und die rechte Zeit nach der
Jagd-Ordnung in Acht genommen werde.
Nicht weniger gehöret in seine Wissenschafft
und Obsicht, wie viel und was für Hunde nicht
allein in den Hunde-Häusern, und bey der Jä-
gerey, sondern auch nach alten Herkommen, auf
Mühlen, Schäffereyen, und Feldmeistereyen,

und



darbey geweſen, wie viel Pferde, Geſchirr und
Leute dazu gefrohnet, wo ſie her geweſen, und
was man fuͤr Zeug dazu gebraucht, was fuͤr
Orte und Berge bejaget, wo der Auslauff des
Wildprets angeſtellt geweſen, und wie viel an
allerley groſſen und kleinen Gethierig gefan-
gen, wie es an Groͤſſe, an Gewichte, am Gehoͤr-
ne oder Enden, u. ſ. w. befunden worden.

§. 35. Nechſtdem, daß ein Jaͤgermeiſter
ſeinem Herrn die Jagten zu beſtellen, und durch
Verfuͤgung des Pirſchens, Auslaſſung der Vo-
gel Heerde und Schnerten, und dergleichen die
Hof-Kuͤche zu verſehen, nicht weniger denenje-
nigen, welchen auf der Herrſchafft Verord-
nung jaͤhrlich, oder ſonſt ein gewiſſes Wildpret
deputiret, angewieſen und verehret wird, ſol-
ches befohlener Maſſen zu verſchaffen hat, muß
er auch ein wachſames Auge auff alle und iede,
welche des Jagens im Fuͤrſtenthum berechtiget,
fuͤhren, und bey ſeinen untergebenen Forſt Be-
dienten die Anſtalt machen, daß damit nicht zu
weit gegriffen, und die rechte Zeit nach der
Jagd-Ordnung in Acht genommen werde.
Nicht weniger gehoͤret in ſeine Wiſſenſchafft
und Obſicht, wie viel und was fuͤr Hunde nicht
allein in den Hunde-Haͤuſern, und bey der Jaͤ-
gerey, ſondern auch nach alten Herkommen, auf
Muͤhlen, Schaͤffereyen, und Feldmeiſtereyen,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1212" n="1192"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> darbey gewe&#x017F;en, wie viel Pferde, Ge&#x017F;chirr und<lb/>
Leute dazu gefrohnet, wo &#x017F;ie her gewe&#x017F;en, und<lb/>
was man fu&#x0364;r Zeug dazu gebraucht, was fu&#x0364;r<lb/>
Orte und Berge bejaget, wo der Auslauff des<lb/>
Wildprets ange&#x017F;tellt gewe&#x017F;en, und wie viel an<lb/>
allerley gro&#x017F;&#x017F;en und kleinen Gethierig gefan-<lb/>
gen, wie es an Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, an Gewichte, am Geho&#x0364;r-<lb/>
ne oder Enden, u. &#x017F;. w. befunden worden.</p><lb/>
        <p>§. 35. Nech&#x017F;tdem, daß ein Ja&#x0364;germei&#x017F;ter<lb/>
&#x017F;einem Herrn die Jagten zu be&#x017F;tellen, und durch<lb/>
Verfu&#x0364;gung des Pir&#x017F;chens, Ausla&#x017F;&#x017F;ung der Vo-<lb/>
gel Heerde und Schnerten, und dergleichen die<lb/>
Hof-Ku&#x0364;che zu ver&#x017F;ehen, nicht weniger denenje-<lb/>
nigen, welchen auf der Herr&#x017F;chafft Verord-<lb/>
nung ja&#x0364;hrlich, oder &#x017F;on&#x017F;t ein gewi&#x017F;&#x017F;es Wildpret<lb/><hi rendition="#aq">deputi</hi>ret, angewie&#x017F;en und verehret wird, &#x017F;ol-<lb/>
ches befohlener Ma&#x017F;&#x017F;en zu ver&#x017F;chaffen hat, muß<lb/>
er auch ein wach&#x017F;ames Auge auff alle und iede,<lb/>
welche des Jagens im Fu&#x0364;r&#x017F;tenthum berechtiget,<lb/>
fu&#x0364;hren, und bey &#x017F;einen untergebenen For&#x017F;t Be-<lb/>
dienten die An&#x017F;talt machen, daß damit nicht zu<lb/>
weit gegriffen, und die rechte Zeit nach der<lb/>
Jagd-Ordnung in Acht genommen werde.<lb/>
Nicht weniger geho&#x0364;ret in &#x017F;eine Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft<lb/>
und Ob&#x017F;icht, wie viel und was fu&#x0364;r Hunde nicht<lb/>
allein in den Hunde-Ha&#x0364;u&#x017F;ern, und bey der Ja&#x0364;-<lb/>
gerey, &#x017F;ondern auch nach alten Herkommen, auf<lb/>
Mu&#x0364;hlen, Scha&#x0364;ffereyen, und Feldmei&#x017F;tereyen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1192/1212] darbey geweſen, wie viel Pferde, Geſchirr und Leute dazu gefrohnet, wo ſie her geweſen, und was man fuͤr Zeug dazu gebraucht, was fuͤr Orte und Berge bejaget, wo der Auslauff des Wildprets angeſtellt geweſen, und wie viel an allerley groſſen und kleinen Gethierig gefan- gen, wie es an Groͤſſe, an Gewichte, am Gehoͤr- ne oder Enden, u. ſ. w. befunden worden. §. 35. Nechſtdem, daß ein Jaͤgermeiſter ſeinem Herrn die Jagten zu beſtellen, und durch Verfuͤgung des Pirſchens, Auslaſſung der Vo- gel Heerde und Schnerten, und dergleichen die Hof-Kuͤche zu verſehen, nicht weniger denenje- nigen, welchen auf der Herrſchafft Verord- nung jaͤhrlich, oder ſonſt ein gewiſſes Wildpret deputiret, angewieſen und verehret wird, ſol- ches befohlener Maſſen zu verſchaffen hat, muß er auch ein wachſames Auge auff alle und iede, welche des Jagens im Fuͤrſtenthum berechtiget, fuͤhren, und bey ſeinen untergebenen Forſt Be- dienten die Anſtalt machen, daß damit nicht zu weit gegriffen, und die rechte Zeit nach der Jagd-Ordnung in Acht genommen werde. Nicht weniger gehoͤret in ſeine Wiſſenſchafft und Obſicht, wie viel und was fuͤr Hunde nicht allein in den Hunde-Haͤuſern, und bey der Jaͤ- gerey, ſondern auch nach alten Herkommen, auf Muͤhlen, Schaͤffereyen, und Feldmeiſtereyen, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1212
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1212>, abgerufen am 29.06.2024.