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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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zeichnen, was an Zeug und andrer Bereitschafft,
auch wie viel Anspanner und andere Stell-Leu-
te und Fröhner, Jäger und Hunde, nach Gele-
genheit der vorhabenden Jagd, erfordert wer-
den. Darauf werden die Jagdfrohnbahren
Unterthanen durch die Jagd Bedienten an ge-
hörige Oerter beschieden, die muß der Jäger-
Meister durch die Forst- und Jagd-Schreiber,
oder andere Jägerey-Bediente täglich abzeh-
len, daß niemand ungehorsamlich aussen bleibe,
niemand ums Geld loßlassen, iedem seine Ver-
richtungen auserlegen, auch was ihnen, nach ie-
des Ortes Gelegenheit und Herkommen an
Speiß oder Geld gereicht wird, geben. An-
der unnütz Gesindel, was nicht zum Handel ge-
höret, wird billich von Jagen abgeschafft, weil
es mehr hindert als fördert. Wenn die Jagten
eingerichtet, und alles angestellet, wird der Herr-
schafft solches berichtet, ob dieselbe Persön-
lich darbey seyn möge, und da es geschicht, ge-
bühret an etzlichen Orten dem Jägermeister
auch auf die Bedienung und Speisung mit zu
sehen, und Küchen und Keller zu bestellen. Es
ist auch nöthig, und an vielen Orten gebräuch-
lich, daß der Jägermeister die Jagten, und wie
es darbey hergegangen, ordentlich beschreiben
läst, wer sie angefangen, und dirigiret, was für
Jäger und Forst-Knechte, Läuffer oder Jungen

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zeichnen, was an Zeug und andrer Bereitſchafft,
auch wie viel Anſpanner und andere Stell-Leu-
te und Froͤhner, Jaͤger und Hunde, nach Gele-
genheit der vorhabenden Jagd, erfordert wer-
den. Darauf werden die Jagdfrohnbahren
Unterthanen durch die Jagd Bedienten an ge-
hoͤrige Oerter beſchieden, die muß der Jaͤger-
Meiſter durch die Forſt- und Jagd-Schreiber,
oder andere Jaͤgerey-Bediente taͤglich abzeh-
len, daß niemand ungehorſamlich auſſen bleibe,
niemand ums Geld loßlaſſen, iedem ſeine Ver-
richtungen auſerlegen, auch was ihnen, nach ie-
des Ortes Gelegenheit und Herkommen an
Speiß oder Geld gereicht wird, geben. An-
der unnuͤtz Geſindel, was nicht zum Handel ge-
hoͤret, wird billich von Jagen abgeſchafft, weil
es mehr hindert als foͤrdert. Wenn die Jagten
eingerichtet, und alles angeſtellet, wird der Herr-
ſchafft ſolches berichtet, ob dieſelbe Perſoͤn-
lich darbey ſeyn moͤge, und da es geſchicht, ge-
buͤhret an etzlichen Orten dem Jaͤgermeiſter
auch auf die Bedienung und Speiſung mit zu
ſehen, und Kuͤchen und Keller zu beſtellen. Es
iſt auch noͤthig, und an vielen Orten gebraͤuch-
lich, daß der Jaͤgermeiſter die Jagten, und wie
es darbey hergegangen, ordentlich beſchreiben
laͤſt, wer ſie angefangen, und dirigiret, was fuͤr
Jaͤger und Forſt-Knechte, Laͤuffer oder Jungen

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[1191/1211] zeichnen, was an Zeug und andrer Bereitſchafft, auch wie viel Anſpanner und andere Stell-Leu- te und Froͤhner, Jaͤger und Hunde, nach Gele- genheit der vorhabenden Jagd, erfordert wer- den. Darauf werden die Jagdfrohnbahren Unterthanen durch die Jagd Bedienten an ge- hoͤrige Oerter beſchieden, die muß der Jaͤger- Meiſter durch die Forſt- und Jagd-Schreiber, oder andere Jaͤgerey-Bediente taͤglich abzeh- len, daß niemand ungehorſamlich auſſen bleibe, niemand ums Geld loßlaſſen, iedem ſeine Ver- richtungen auſerlegen, auch was ihnen, nach ie- des Ortes Gelegenheit und Herkommen an Speiß oder Geld gereicht wird, geben. An- der unnuͤtz Geſindel, was nicht zum Handel ge- hoͤret, wird billich von Jagen abgeſchafft, weil es mehr hindert als foͤrdert. Wenn die Jagten eingerichtet, und alles angeſtellet, wird der Herr- ſchafft ſolches berichtet, ob dieſelbe Perſoͤn- lich darbey ſeyn moͤge, und da es geſchicht, ge- buͤhret an etzlichen Orten dem Jaͤgermeiſter auch auf die Bedienung und Speiſung mit zu ſehen, und Kuͤchen und Keller zu beſtellen. Es iſt auch noͤthig, und an vielen Orten gebraͤuch- lich, daß der Jaͤgermeiſter die Jagten, und wie es darbey hergegangen, ordentlich beſchreiben laͤſt, wer ſie angefangen, und dirigiret, was fuͤr Jaͤger und Forſt-Knechte, Laͤuffer oder Jungen dar- F f f f 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1211>, abgerufen am 29.06.2024.