Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



welche so wohl mit Pirsch Büchsen als Pistoh-
len in die Gehege reiten, die Haasen schiessen, in
Säcke stecken, und mit sich davon führen, solches
aber allerdings abzuschaffen, als wird von dem
Landes-Herrn denen von Adel, Jägermeistern,
Ober- und Forstmeistern und andern Magi-
strats-
Personen, Officianten und übrigen Un-
terthanen ernstlich anbefohlen, daß sie nicht al-
lein vor sich auff solche Verbrechet und ver-
dächtige Personen genaue Kundschafft legen,
sondern auch ihren Unterthanen einbinden, auff
dieselben gute und fleißige Achtung zu geben, sie
keinesweges weder zu hausen, noch zu herber-
gen, noch andern Unterhalt zu machen, sondern
da einer oder mehrere in den Landes-Fürstlichen
Gehöltzen, Wildfuhren, Gehegen, oder sonst
angetroffen würde, dieselben stracks zur Hafft
bringen, solches dem Landes-Fürsten förder-
lichst einberichten, und des Bescheides darauff
gewärtig zu seyn.

§. 19. Jn diesem Fall sind ebenmäßig dieje-
nigen Gastwirthe und Personen, die ihnen die
Haasen um ein geringe Geld bezahlen, und
Nachricht haben, daß es gestohlne sind, zu be-
straffen, wie auch die Hege-Reuter und Forst-
Bedienten, die um solch unziemlich Hetzen und
Schiessen Wissenschafft tragen und entweder
aus Eigennutz, oder indem sie den Trunck erge-
ben, dißfalls durch die Finger sehen.

§. 20.



welche ſo wohl mit Pirſch Buͤchſen als Piſtoh-
len in die Gehege reiten, die Haaſen ſchieſſen, in
Saͤcke ſtecken, und mit ſich davon fuͤhren, ſolches
aber allerdings abzuſchaffen, als wird von dem
Landes-Herrn denen von Adel, Jaͤgermeiſtern,
Ober- und Forſtmeiſtern und andern Magi-
ſtrats-
Perſonen, Officianten und uͤbrigen Un-
terthanen ernſtlich anbefohlen, daß ſie nicht al-
lein vor ſich auff ſolche Verbrechet und ver-
daͤchtige Perſonen genaue Kundſchafft legen,
ſondern auch ihren Unterthanen einbinden, auff
dieſelben gute und fleißige Achtung zu geben, ſie
keinesweges weder zu hauſen, noch zu herber-
gen, noch andern Unterhalt zu machen, ſondern
da einer oder mehrere in den Landes-Fuͤrſtlichen
Gehoͤltzen, Wildfuhren, Gehegen, oder ſonſt
angetroffen wuͤrde, dieſelben ſtracks zur Hafft
bringen, ſolches dem Landes-Fuͤrſten foͤrder-
lichſt einberichten, und des Beſcheides darauff
gewaͤrtig zu ſeyn.

§. 19. Jn dieſem Fall ſind ebenmaͤßig dieje-
nigen Gaſtwirthe und Perſonen, die ihnen die
Haaſen um ein geringe Geld bezahlen, und
Nachricht haben, daß es geſtohlne ſind, zu be-
ſtraffen, wie auch die Hege-Reuter und Forſt-
Bedienten, die um ſolch unziemlich Hetzen und
Schieſſen Wiſſenſchafft tragen und entweder
aus Eigennutz, oder indem ſie den Trunck erge-
ben, dißfalls durch die Finger ſehen.

§. 20.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1199" n="1179"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> welche &#x017F;o wohl mit Pir&#x017F;ch Bu&#x0364;ch&#x017F;en als Pi&#x017F;toh-<lb/>
len in die Gehege reiten, die Haa&#x017F;en &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en, in<lb/>
Sa&#x0364;cke &#x017F;tecken, und mit &#x017F;ich davon fu&#x0364;hren, &#x017F;olches<lb/>
aber allerdings abzu&#x017F;chaffen, als wird von dem<lb/>
Landes-Herrn denen von Adel, Ja&#x0364;germei&#x017F;tern,<lb/>
Ober- und For&#x017F;tmei&#x017F;tern und andern <hi rendition="#aq">Magi-<lb/>
&#x017F;trats-</hi>Per&#x017F;onen, <hi rendition="#aq">Offician</hi>ten und u&#x0364;brigen Un-<lb/>
terthanen ern&#x017F;tlich anbefohlen, daß &#x017F;ie nicht al-<lb/>
lein vor &#x017F;ich auff &#x017F;olche Verbrechet und ver-<lb/>
da&#x0364;chtige Per&#x017F;onen genaue Kund&#x017F;chafft legen,<lb/>
&#x017F;ondern auch ihren Unterthanen einbinden, auff<lb/>
die&#x017F;elben gute und fleißige Achtung zu geben, &#x017F;ie<lb/>
keinesweges weder zu hau&#x017F;en, noch zu herber-<lb/>
gen, noch andern Unterhalt zu machen, &#x017F;ondern<lb/>
da einer oder mehrere in den Landes-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen<lb/>
Geho&#x0364;ltzen, Wildfuhren, Gehegen, oder &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
angetroffen wu&#x0364;rde, die&#x017F;elben &#x017F;tracks zur Hafft<lb/>
bringen, &#x017F;olches dem Landes-Fu&#x0364;r&#x017F;ten fo&#x0364;rder-<lb/>
lich&#x017F;t einberichten, und des Be&#x017F;cheides darauff<lb/>
gewa&#x0364;rtig zu &#x017F;eyn.</p><lb/>
        <p>§. 19. Jn die&#x017F;em Fall &#x017F;ind ebenma&#x0364;ßig dieje-<lb/>
nigen Ga&#x017F;twirthe und Per&#x017F;onen, die ihnen die<lb/>
Haa&#x017F;en um ein geringe Geld bezahlen, und<lb/>
Nachricht haben, daß es ge&#x017F;tohlne &#x017F;ind, zu be-<lb/>
&#x017F;traffen, wie auch die Hege-Reuter und For&#x017F;t-<lb/>
Bedienten, die um &#x017F;olch unziemlich Hetzen und<lb/>
Schie&#x017F;&#x017F;en Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft tragen und entweder<lb/>
aus Eigennutz, oder indem &#x017F;ie den Trunck erge-<lb/>
ben, dißfalls durch die Finger &#x017F;ehen.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 20.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1179/1199] welche ſo wohl mit Pirſch Buͤchſen als Piſtoh- len in die Gehege reiten, die Haaſen ſchieſſen, in Saͤcke ſtecken, und mit ſich davon fuͤhren, ſolches aber allerdings abzuſchaffen, als wird von dem Landes-Herrn denen von Adel, Jaͤgermeiſtern, Ober- und Forſtmeiſtern und andern Magi- ſtrats-Perſonen, Officianten und uͤbrigen Un- terthanen ernſtlich anbefohlen, daß ſie nicht al- lein vor ſich auff ſolche Verbrechet und ver- daͤchtige Perſonen genaue Kundſchafft legen, ſondern auch ihren Unterthanen einbinden, auff dieſelben gute und fleißige Achtung zu geben, ſie keinesweges weder zu hauſen, noch zu herber- gen, noch andern Unterhalt zu machen, ſondern da einer oder mehrere in den Landes-Fuͤrſtlichen Gehoͤltzen, Wildfuhren, Gehegen, oder ſonſt angetroffen wuͤrde, dieſelben ſtracks zur Hafft bringen, ſolches dem Landes-Fuͤrſten foͤrder- lichſt einberichten, und des Beſcheides darauff gewaͤrtig zu ſeyn. §. 19. Jn dieſem Fall ſind ebenmaͤßig dieje- nigen Gaſtwirthe und Perſonen, die ihnen die Haaſen um ein geringe Geld bezahlen, und Nachricht haben, daß es geſtohlne ſind, zu be- ſtraffen, wie auch die Hege-Reuter und Forſt- Bedienten, die um ſolch unziemlich Hetzen und Schieſſen Wiſſenſchafft tragen und entweder aus Eigennutz, oder indem ſie den Trunck erge- ben, dißfalls durch die Finger ſehen. §. 20.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1199
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1199>, abgerufen am 23.11.2024.