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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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eigenthümlichen Gehöltzern, welche aber der
Landes-Fürstlichen hohen Wild-Bahn unter-
worffen, den Stand haben. So müssen alle
und iede die Zeit über, wenn die Gehöltze verbo-
then, sich derselbigen enthalten, biß solche Zeit,
oder das angestellte Jagen fürüber ist, bey Ver-
meidung der Fürstlichen Ungnade und ernste
Straffe, ingleichen wird verbothen, wider
Jägerey Gebrauch in denen Kraut-Ländern
und andern Orten, wo das Wildpret seinen
Ausgang und Nahrung sucht, Lauer-Gruben
in die Erde zu machen, und also verbothener und
wieder rechtlicher Weise wegzupürschen.

§. 13. Nachdem die Mastung an Haselnüs-
sen, Eicheln, Buch-Eckern und den Holtz-Obst
zur hohen Wild-Bahn gehörig, und an unter-
schiedenen Orten grosse Mißbräuche dabey
vorgehen, weil theils Leute, so eigenthümlich
Gehöltze haben, nach ihrem Gefallen damit ge-
bahren, so wird den Landes-Fürstlichen
Forst-Bedienten anbefohlen, zu rechter ge-
wöhnlicher Zeit solche Mastung durchaus zu
verbiethen, und vor das Wildpret zu hegen,
wenn die Nüsse gerathen, dieselben fleißig zu
sammlen und einzulieffern. Die sich aber in
dem Forst-Amt anmelden, denen kan derglei-
chen Mastung zu lesen gestattet werden.

§. 14. Es können die Laudes-Fürsten ver-

möge



eigenthuͤmlichen Gehoͤltzern, welche aber der
Landes-Fuͤrſtlichen hohen Wild-Bahn unter-
worffen, den Stand haben. So muͤſſen alle
und iede die Zeit uͤber, wenn die Gehoͤltze verbo-
then, ſich derſelbigen enthalten, biß ſolche Zeit,
oder das angeſtellte Jagen fuͤruͤber iſt, bey Ver-
meidung der Fuͤrſtlichen Ungnade und ernſte
Straffe, ingleichen wird verbothen, wider
Jaͤgerey Gebrauch in denen Kraut-Laͤndern
und andern Orten, wo das Wildpret ſeinen
Ausgang und Nahrung ſucht, Lauer-Gruben
in die Erde zu machen, und alſo verbothener und
wieder rechtlicher Weiſe wegzupuͤrſchen.

§. 13. Nachdem die Maſtung an Haſelnuͤſ-
ſen, Eicheln, Buch-Eckern und den Holtz-Obſt
zur hohen Wild-Bahn gehoͤrig, und an unter-
ſchiedenen Orten groſſe Mißbraͤuche dabey
vorgehen, weil theils Leute, ſo eigenthuͤmlich
Gehoͤltze haben, nach ihrem Gefallen damit ge-
bahren, ſo wird den Landes-Fuͤrſtlichen
Forſt-Bedienten anbefohlen, zu rechter ge-
woͤhnlicher Zeit ſolche Maſtung durchaus zu
verbiethen, und vor das Wildpret zu hegen,
wenn die Nuͤſſe gerathen, dieſelben fleißig zu
ſammlen und einzulieffern. Die ſich aber in
dem Forſt-Amt anmelden, denen kan derglei-
chen Maſtung zu leſen geſtattet werden.

§. 14. Es koͤnnen die Laudes-Fuͤrſten ver-

moͤge
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[1176/1196] eigenthuͤmlichen Gehoͤltzern, welche aber der Landes-Fuͤrſtlichen hohen Wild-Bahn unter- worffen, den Stand haben. So muͤſſen alle und iede die Zeit uͤber, wenn die Gehoͤltze verbo- then, ſich derſelbigen enthalten, biß ſolche Zeit, oder das angeſtellte Jagen fuͤruͤber iſt, bey Ver- meidung der Fuͤrſtlichen Ungnade und ernſte Straffe, ingleichen wird verbothen, wider Jaͤgerey Gebrauch in denen Kraut-Laͤndern und andern Orten, wo das Wildpret ſeinen Ausgang und Nahrung ſucht, Lauer-Gruben in die Erde zu machen, und alſo verbothener und wieder rechtlicher Weiſe wegzupuͤrſchen. §. 13. Nachdem die Maſtung an Haſelnuͤſ- ſen, Eicheln, Buch-Eckern und den Holtz-Obſt zur hohen Wild-Bahn gehoͤrig, und an unter- ſchiedenen Orten groſſe Mißbraͤuche dabey vorgehen, weil theils Leute, ſo eigenthuͤmlich Gehoͤltze haben, nach ihrem Gefallen damit ge- bahren, ſo wird den Landes-Fuͤrſtlichen Forſt-Bedienten anbefohlen, zu rechter ge- woͤhnlicher Zeit ſolche Maſtung durchaus zu verbiethen, und vor das Wildpret zu hegen, wenn die Nuͤſſe gerathen, dieſelben fleißig zu ſammlen und einzulieffern. Die ſich aber in dem Forſt-Amt anmelden, denen kan derglei- chen Maſtung zu leſen geſtattet werden. §. 14. Es koͤnnen die Laudes-Fuͤrſten ver- moͤge

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1196>, abgerufen am 26.06.2024.