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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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ob, nebst andern in den Instructionen ihnen
auffgetragenen Verrichtungen, allerseits Gru-
ben-Gebäude zum öfftern, so wohl früh als
Nachmittags auch des Nachts ausser und in
der Schicht, nicht weniger wo Künste seyn, über
Feyertages zu befahren, denen Geschwohrnen
nachzustechen, was sie vor Anstalt gemacht zu
examiniren, und die ihnen hierbey vorfallenden
Erinnerungen bey dem Anschnitt, welchem er ie-
desmahl mit beyzuwohnen hat, zur Uberlegung
und Fassung eines gewissen Schlusses vorzu-
stellen. Jngleichen hat ein ieder Schicht-
meister seine vorhabenden Zechen zum wenig-
sten alle 14 Tage einmahl zu befahren, und alle
Donnerstage wöchentlich der Besichtigung und
Examination der Vorräthe, so der Geschwor-
ne daselbst anzustellen hat, abzuwarten, worü-
ber der Steiger allemahl bey dem Anschnitt
attestiren muß, bey Vermeidung einer gewis-
sen Straffe.

§. 15. Es ist von den Regenten zu mehrer
Aufbringung des Berg- und Schmeltz Wesens
um iederzeit verständige und geschickte Leute
darbey aufzuerziehen, dahin zu sehen, daß jähr-
lich gewisse Gelder deputiret werden, dafür ei-
nige junge Leute zur Erlernung der Bergwergs-
Wissenschafften, Schmeltz- und Marckscheider-
Kunst, und dergleichen angeführet werden, wel-

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ob, nebſt andern in den Inſtructionen ihnen
auffgetragenen Verrichtungen, allerſeits Gru-
ben-Gebaͤude zum oͤfftern, ſo wohl fruͤh als
Nachmittags auch des Nachts auſſer und in
der Schicht, nicht weniger wo Kuͤnſte ſeyn, uͤber
Feyertages zu befahren, denen Geſchwohrnen
nachzuſtechen, was ſie vor Anſtalt gemacht zu
examiniren, und die ihnen hierbey vorfallenden
Erinnerungen bey dem Anſchnitt, welchem er ie-
desmahl mit beyzuwohnen hat, zur Uberlegung
und Faſſung eines gewiſſen Schluſſes vorzu-
ſtellen. Jngleichen hat ein ieder Schicht-
meiſter ſeine vorhabenden Zechen zum wenig-
ſten alle 14 Tage einmahl zu befahren, und alle
Donnerſtage woͤchentlich der Beſichtigung und
Examination der Vorraͤthe, ſo der Geſchwor-
ne daſelbſt anzuſtellen hat, abzuwarten, woruͤ-
ber der Steiger allemahl bey dem Anſchnitt
atteſtiren muß, bey Vermeidung einer gewiſ-
ſen Straffe.

§. 15. Es iſt von den Regenten zu mehrer
Aufbringung des Berg- und Schmeltz Weſens
um iederzeit verſtaͤndige und geſchickte Leute
darbey aufzuerziehen, dahin zu ſehen, daß jaͤhr-
lich gewiſſe Gelder deputiret werden, dafuͤr ei-
nige junge Leute zur Erlernung der Bergwergs-
Wiſſenſchafften, Schmeltz- und Marckſcheider-
Kunſt, und dergleichen angefuͤhret werden, wel-

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[1095/1115] ob, nebſt andern in den Inſtructionen ihnen auffgetragenen Verrichtungen, allerſeits Gru- ben-Gebaͤude zum oͤfftern, ſo wohl fruͤh als Nachmittags auch des Nachts auſſer und in der Schicht, nicht weniger wo Kuͤnſte ſeyn, uͤber Feyertages zu befahren, denen Geſchwohrnen nachzuſtechen, was ſie vor Anſtalt gemacht zu examiniren, und die ihnen hierbey vorfallenden Erinnerungen bey dem Anſchnitt, welchem er ie- desmahl mit beyzuwohnen hat, zur Uberlegung und Faſſung eines gewiſſen Schluſſes vorzu- ſtellen. Jngleichen hat ein ieder Schicht- meiſter ſeine vorhabenden Zechen zum wenig- ſten alle 14 Tage einmahl zu befahren, und alle Donnerſtage woͤchentlich der Beſichtigung und Examination der Vorraͤthe, ſo der Geſchwor- ne daſelbſt anzuſtellen hat, abzuwarten, woruͤ- ber der Steiger allemahl bey dem Anſchnitt atteſtiren muß, bey Vermeidung einer gewiſ- ſen Straffe. §. 15. Es iſt von den Regenten zu mehrer Aufbringung des Berg- und Schmeltz Weſens um iederzeit verſtaͤndige und geſchickte Leute darbey aufzuerziehen, dahin zu ſehen, daß jaͤhr- lich gewiſſe Gelder deputiret werden, dafuͤr ei- nige junge Leute zur Erlernung der Bergwergs- Wiſſenſchafften, Schmeltz- und Marckſcheider- Kunſt, und dergleichen angefuͤhret werden, wel- che Z z z 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1095. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1115>, abgerufen am 26.06.2024.