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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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amte des Ortes, oder eine andere Person, zum
Berg-Richter, und der Berg Büttel und Knecht
nachgeordnet, deren er sich in gerichtlichen An-
stalten gebrauchet, sintemahl nicht allein zu ge-
wissen Zeiten Berg Gerichte gehalten, und die
Frevel und Uberfahrungen gerüget und gestrafft
werden, sondern es wird auch ordentlich in al-
lerley Sachen das Bergwerck und daher ent-
stehende Spruch und Förderung zwischen den
Berg-Knappen und Gewercken, oder diese un-
ter sich betreffende Justiz administriret, da denn
bey solchen Gerichten der Zehendner, Berg-
Meister, Geschwohrne, die Beamten des Or-
tes, oder sonderliche Rechts-Gelehrten und ver-
ständige Schöppen mit sitzen, und den Proceß,
wie in andern Gerichten halten, nur daß man
die Termine und Rechts-Fristen, weil solche
Sachen wenig Verzug leiden, kürtzet, und der
Berg-Ordnung, Berg Freyheit und Gewohn-
heit zuförderst nachgehet.

§. 13. Weil bekandt, daß der Haupt-
Grund des Berg-Nutzens, sowohl vor dem Lan-
des-Herrn als die Gewercke, vornemlich auf
rechter Anstellung des Bergbaues und guter
Anweisung der Arbeiter, so die Berg-Beamten
zu thun haben, bestehet, so ist von dem Landes-
Herrn anzubefehlen, daß in allen Berg-Aem-
tern eine general-Befahrung angestellet, und

dazu
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amte des Ortes, oder eine andere Perſon, zum
Berg-Richter, und der Berg Buͤttel und Knecht
nachgeordnet, deren er ſich in gerichtlichen An-
ſtalten gebrauchet, ſintemahl nicht allein zu ge-
wiſſen Zeiten Berg Gerichte gehalten, und die
Frevel und Uberfahrungen geruͤget und geſtrafft
werden, ſondern es wird auch ordentlich in al-
lerley Sachen das Bergwerck und daher ent-
ſtehende Spruch und Foͤrderung zwiſchen den
Berg-Knappen und Gewercken, oder dieſe un-
ter ſich betreffende Juſtiz adminiſtriret, da denn
bey ſolchen Gerichten der Zehendner, Berg-
Meiſter, Geſchwohrne, die Beamten des Or-
tes, oder ſonderliche Rechts-Gelehrten und ver-
ſtaͤndige Schoͤppen mit ſitzen, und den Proceß,
wie in andern Gerichten halten, nur daß man
die Termine und Rechts-Friſten, weil ſolche
Sachen wenig Verzug leiden, kuͤrtzet, und der
Berg-Ordnung, Berg Freyheit und Gewohn-
heit zufoͤrderſt nachgehet.

§. 13. Weil bekandt, daß der Haupt-
Grund des Berg-Nutzens, ſowohl vor dem Lan-
des-Herrn als die Gewercke, vornemlich auf
rechter Anſtellung des Bergbaues und guter
Anweiſung der Arbeiter, ſo die Berg-Beamten
zu thun haben, beſtehet, ſo iſt von dem Landes-
Herrn anzubefehlen, daß in allen Berg-Aem-
tern eine general-Befahrung angeſtellet, und

dazu
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[1093/1113] amte des Ortes, oder eine andere Perſon, zum Berg-Richter, und der Berg Buͤttel und Knecht nachgeordnet, deren er ſich in gerichtlichen An- ſtalten gebrauchet, ſintemahl nicht allein zu ge- wiſſen Zeiten Berg Gerichte gehalten, und die Frevel und Uberfahrungen geruͤget und geſtrafft werden, ſondern es wird auch ordentlich in al- lerley Sachen das Bergwerck und daher ent- ſtehende Spruch und Foͤrderung zwiſchen den Berg-Knappen und Gewercken, oder dieſe un- ter ſich betreffende Juſtiz adminiſtriret, da denn bey ſolchen Gerichten der Zehendner, Berg- Meiſter, Geſchwohrne, die Beamten des Or- tes, oder ſonderliche Rechts-Gelehrten und ver- ſtaͤndige Schoͤppen mit ſitzen, und den Proceß, wie in andern Gerichten halten, nur daß man die Termine und Rechts-Friſten, weil ſolche Sachen wenig Verzug leiden, kuͤrtzet, und der Berg-Ordnung, Berg Freyheit und Gewohn- heit zufoͤrderſt nachgehet. §. 13. Weil bekandt, daß der Haupt- Grund des Berg-Nutzens, ſowohl vor dem Lan- des-Herrn als die Gewercke, vornemlich auf rechter Anſtellung des Bergbaues und guter Anweiſung der Arbeiter, ſo die Berg-Beamten zu thun haben, beſtehet, ſo iſt von dem Landes- Herrn anzubefehlen, daß in allen Berg-Aem- tern eine general-Befahrung angeſtellet, und dazu Z z z 3

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1093. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1113>, abgerufen am 26.06.2024.