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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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habe, wozu es nutze, vie vielerley Arten dersel-
ben sind, welches das beste, etc. was es insge-
mein in Loth, Pfund und Centnern, oder wie
nach den unterschiedenen Umständen die andern
Maasse wären, kostete, was für Handwercker
solche Materialien verarbeiten, und vor Arbeit
daraus verfertigten, man erklährete ihnen die
vornehmsten physicalische Beschaffenheit eines
ieden materialis, und alles, was so wohl der
Natur als der Kunst nach darbey zu observi-
ren wäre.

§. 5. Jnsonderheit müste man sie auch an-
weisen, umzugehen mit dem Maaß-Stabe,
Transporteur und andern mathematischen
Jnstrumenten. Man brächte ihnen die vor-
nehmsten mathematischen Aufgaben bey, in so
weit sie denen Handwerckern nütze sind, welche
ihnen ihre Arbeit offt um ein grosses erleichtern,
und dieselben zu einer vortrefflichen Accuratesse
bringen können. Man unterrichtete sie auch
in der Bewegungs-Kunst, da man durch gerin-
ge Kräffte die allergröste Last, mit Beyhülffe
gewisser Machinen, von einem Orte zum an-
dern bewegen kan. Jngleichen müsten sie auch
verstehen lernen die Eigenschafften der Gewich-
te, Maasse und Müntze.

§. 6. Der Nutzen einer solchen physicali-
schen, mathematischen und mechanischen

Schule



habe, wozu es nutze, vie vielerley Arten derſel-
ben ſind, welches das beſte, ꝛc. was es insge-
mein in Loth, Pfund und Centnern, oder wie
nach den unterſchiedenen Umſtaͤnden die andern
Maaſſe waͤren, koſtete, was fuͤr Handwercker
ſolche Materialien verarbeiten, und vor Arbeit
daraus verfertigten, man erklaͤhrete ihnen die
vornehmſten phyſicaliſche Beſchaffenheit eines
ieden materialis, und alles, was ſo wohl der
Natur als der Kunſt nach darbey zu obſervi-
ren waͤre.

§. 5. Jnſonderheit muͤſte man ſie auch an-
weiſen, umzugehen mit dem Maaß-Stabe,
Transporteur und andern mathematiſchen
Jnſtrumenten. Man braͤchte ihnen die vor-
nehmſten mathematiſchen Aufgaben bey, in ſo
weit ſie denen Handwerckern nuͤtze ſind, welche
ihnen ihre Arbeit offt um ein groſſes erleichtern,
und dieſelben zu einer vortrefflichen Accurateſſe
bringen koͤnnen. Man unterrichtete ſie auch
in der Bewegungs-Kunſt, da man durch gerin-
ge Kraͤffte die allergroͤſte Laſt, mit Beyhuͤlffe
gewiſſer Machinen, von einem Orte zum an-
dern bewegen kan. Jngleichen muͤſten ſie auch
verſtehen lernen die Eigenſchafften der Gewich-
te, Maaſſe und Muͤntze.

§. 6. Der Nutzen einer ſolchen phyſicali-
ſchen, mathematiſchen und mechaniſchen

Schule
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[1053/1073] habe, wozu es nutze, vie vielerley Arten derſel- ben ſind, welches das beſte, ꝛc. was es insge- mein in Loth, Pfund und Centnern, oder wie nach den unterſchiedenen Umſtaͤnden die andern Maaſſe waͤren, koſtete, was fuͤr Handwercker ſolche Materialien verarbeiten, und vor Arbeit daraus verfertigten, man erklaͤhrete ihnen die vornehmſten phyſicaliſche Beſchaffenheit eines ieden materialis, und alles, was ſo wohl der Natur als der Kunſt nach darbey zu obſervi- ren waͤre. §. 5. Jnſonderheit muͤſte man ſie auch an- weiſen, umzugehen mit dem Maaß-Stabe, Transporteur und andern mathematiſchen Jnſtrumenten. Man braͤchte ihnen die vor- nehmſten mathematiſchen Aufgaben bey, in ſo weit ſie denen Handwerckern nuͤtze ſind, welche ihnen ihre Arbeit offt um ein groſſes erleichtern, und dieſelben zu einer vortrefflichen Accurateſſe bringen koͤnnen. Man unterrichtete ſie auch in der Bewegungs-Kunſt, da man durch gerin- ge Kraͤffte die allergroͤſte Laſt, mit Beyhuͤlffe gewiſſer Machinen, von einem Orte zum an- dern bewegen kan. Jngleichen muͤſten ſie auch verſtehen lernen die Eigenſchafften der Gewich- te, Maaſſe und Muͤntze. §. 6. Der Nutzen einer ſolchen phyſicali- ſchen, mathematiſchen und mechaniſchen Schule

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1053. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1073>, abgerufen am 23.11.2024.