Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Theil. VII. Capitul.

§. 13. Es wird gar öffters gegen die Nachtzeit
nach geendigter Masquerade auf eine sehr magni-
fique
Art Tafel gehalten, und da führet denn ein
ieder Cavalier seine Dame zur Tafel, ohngeachtet
sie nicht wissen/ wer sie sind. Die Bedienten, so
dabey mit aufwarten, sind gemeiniglich in Hauß-
knechts- oder andern Habit verstellt.

§. 14. Zu Verhütung alles Unheyls werden nicht
nur auf dem Schlosse und dem Redouten-Hause
allenthalben gute Wachen ausgestellt, sondern es
müssen auch die Soldaten und Bürgerschafft die
gantze Nacht patroulliren, damit kein Unfug vor-
genommen, und die Muthwilligen bestrafft werden.
Sie müssen die Leute vor Schaden warnen, und
einen ieden vermahnen, sich in der Stille nach sei-
nem Quartier zu begeben.

§. 15. Wenn die Carnevals zu Ende gehen, so
werden sie gemeiniglich mit einer Wirthschafft oder
Bauern-Hochzeit beschlossen.

Das VIII. Capitul.
Von den Wirthschafften und
Bauer-Hochzeiten.

§. 1.

Die besondern Arten der Verkleidungen, da
sich Fürstliche Personen gefallen lassen
nebst ihrer Hofstatt auf eine Zeitlang in
den Habit der Bauern, oder auch anderer

gerin-
IV. Theil. VII. Capitul.

§. 13. Es wird gar oͤffters gegen die Nachtzeit
nach geendigter Maſquerade auf eine ſehr magni-
fique
Art Tafel gehalten, und da fuͤhret denn ein
ieder Cavalier ſeine Dame zur Tafel, ohngeachtet
ſie nicht wiſſen/ wer ſie ſind. Die Bedienten, ſo
dabey mit aufwarten, ſind gemeiniglich in Hauß-
knechts- oder andern Habit verſtellt.

§. 14. Zu Verhuͤtung alles Unheyls werden nicht
nur auf dem Schloſſe und dem Redouten-Hauſe
allenthalben gute Wachen ausgeſtellt, ſondern es
muͤſſen auch die Soldaten und Buͤrgerſchafft die
gantze Nacht patroulliren, damit kein Unfug vor-
genommen, und die Muthwilligen beſtrafft werden.
Sie muͤſſen die Leute vor Schaden warnen, und
einen ieden vermahnen, ſich in der Stille nach ſei-
nem Quartier zu begeben.

§. 15. Wenn die Carnevals zu Ende gehen, ſo
werden ſie gemeiniglich mit einer Wirthſchafft oder
Bauern-Hochzeit beſchloſſen.

Das VIII. Capitul.
Von den Wirthſchafften und
Bauer-Hochzeiten.

§. 1.

Die beſondern Arten der Verkleidungen, da
ſich Fuͤrſtliche Perſonen gefallen laſſen
nebſt ihrer Hofſtatt auf eine Zeitlang in
den Habit der Bauern, oder auch anderer

gerin-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0848" n="824"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Theil. <hi rendition="#aq">VII.</hi> Capitul.</hi> </fw><lb/>
          <p>§. 13. Es wird gar o&#x0364;ffters gegen die Nachtzeit<lb/>
nach geendigter <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;querade</hi> auf eine &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">magni-<lb/>
fique</hi> Art Tafel gehalten, und da fu&#x0364;hret denn ein<lb/>
ieder <hi rendition="#aq">Cavalier</hi> &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Dame</hi> zur Tafel, ohngeachtet<lb/>
&#x017F;ie nicht wi&#x017F;&#x017F;en/ wer &#x017F;ie &#x017F;ind. Die Bedienten, &#x017F;o<lb/>
dabey mit aufwarten, &#x017F;ind gemeiniglich in Hauß-<lb/>
knechts- oder andern <hi rendition="#aq">Habit</hi> ver&#x017F;tellt.</p><lb/>
          <p>§. 14. Zu Verhu&#x0364;tung alles Unheyls werden nicht<lb/>
nur auf dem Schlo&#x017F;&#x017F;e und dem <hi rendition="#aq">Redout</hi>en-Hau&#x017F;e<lb/>
allenthalben gute Wachen ausge&#x017F;tellt, &#x017F;ondern es<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auch die Soldaten und Bu&#x0364;rger&#x017F;chafft die<lb/>
gantze Nacht <hi rendition="#aq">patroulli</hi>ren, damit kein Unfug vor-<lb/>
genommen, und die Muthwilligen be&#x017F;trafft werden.<lb/>
Sie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Leute vor Schaden warnen, und<lb/>
einen ieden vermahnen, &#x017F;ich in der Stille nach &#x017F;ei-<lb/>
nem Quartier zu begeben.</p><lb/>
          <p>§. 15. Wenn die <hi rendition="#aq">Carnevals</hi> zu Ende gehen, &#x017F;o<lb/>
werden &#x017F;ie gemeiniglich mit einer Wirth&#x017F;chafft oder<lb/>
Bauern-Hochzeit be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Capitul.<lb/>
Von den Wirth&#x017F;chafften und<lb/>
Bauer-Hochzeiten.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie be&#x017F;ondern Arten der Verkleidungen, da<lb/>
&#x017F;ich Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Per&#x017F;onen gefallen la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
neb&#x017F;t ihrer Hof&#x017F;tatt auf eine Zeitlang in<lb/>
den <hi rendition="#aq">Habit</hi> der Bauern, oder auch anderer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gerin-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[824/0848] IV. Theil. VII. Capitul. §. 13. Es wird gar oͤffters gegen die Nachtzeit nach geendigter Maſquerade auf eine ſehr magni- fique Art Tafel gehalten, und da fuͤhret denn ein ieder Cavalier ſeine Dame zur Tafel, ohngeachtet ſie nicht wiſſen/ wer ſie ſind. Die Bedienten, ſo dabey mit aufwarten, ſind gemeiniglich in Hauß- knechts- oder andern Habit verſtellt. §. 14. Zu Verhuͤtung alles Unheyls werden nicht nur auf dem Schloſſe und dem Redouten-Hauſe allenthalben gute Wachen ausgeſtellt, ſondern es muͤſſen auch die Soldaten und Buͤrgerſchafft die gantze Nacht patroulliren, damit kein Unfug vor- genommen, und die Muthwilligen beſtrafft werden. Sie muͤſſen die Leute vor Schaden warnen, und einen ieden vermahnen, ſich in der Stille nach ſei- nem Quartier zu begeben. §. 15. Wenn die Carnevals zu Ende gehen, ſo werden ſie gemeiniglich mit einer Wirthſchafft oder Bauern-Hochzeit beſchloſſen. Das VIII. Capitul. Von den Wirthſchafften und Bauer-Hochzeiten. §. 1. Die beſondern Arten der Verkleidungen, da ſich Fuͤrſtliche Perſonen gefallen laſſen nebſt ihrer Hofſtatt auf eine Zeitlang in den Habit der Bauern, oder auch anderer gerin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/848
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/848>, abgerufen am 23.11.2024.