ausgetheilt. Bißweilen werden diese und andre Solennitaeten, gleich bey dem Anbruch des Tages, durch die erste Freuden-Bezeugung, mit Trompe- ten, Waldhörnern, Paucken und Hautbois ange- kündiget. Jn einigen Reichen werden die Prin- tzen einige Tage nach einander, dem, in grosser Men- ge herzu lauffenden Volck, von den Balcons und Erckern der Königlichen Palläste, gezeiget.
§. 16. Nicht weniger werden entweder nach der Geburth, oder nach beschehener Tauffe, mancher- ley Müntzen und Medaillen gepräget. Bißweilen in der Forme allerhand Land-Müntzen, an Reichs- Thalern, Zweydrittel-Eindrittel-Stücken u. s. w. die gäng- und gäbe sind, bißweilen aber auch nur als Schaustücken. Als anno 1670 den 22 Dec. Hertzog Friedrichen zu Sachsen-Gotha die erste Princeßin Anna Sophia gebohren wurde, so ließ Hertzog Ernst einen Tauf-Thaler prägen mit un- terschiedenen Dictis Biblicis. Auf dem Revers stunden folgende Reime: GOtt Vater durch die Tauf, zum Kind mich nimmet auf; GOtt Sohn mit seinem Blut, macht mich gerecht und gut; GOtt Heil'ger Geist zeucht ein, mein Lehrer, Trost, zu seyn; Biß aus der Ei- telkeit, ich komm zur Ewigkeit. S. Wermuths Sächsisches Medaillen-Cabinet IV. Theil p. 748. Auf die Welt erfreuliche Geburth des Durchlauch- tigsten Ertz-Hertzog Leopolds wurde folgende Schau-Müntze geschlagen: Es zeiget die Ewig- keit des Durchlauchtigsten Ertz-Hauses durch ein
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Von Geburth u. Tauffe Fuͤrſtl. Kinder.
ausgetheilt. Bißweilen werden dieſe und andre Solennitæten, gleich bey dem Anbruch des Tages, durch die erſte Freuden-Bezeugung, mit Trompe- ten, Waldhoͤrnern, Paucken und Hautbois ange- kuͤndiget. Jn einigen Reichen werden die Prin- tzen einige Tage nach einander, dem, in groſſer Men- ge herzu lauffenden Volck, von den Balcons und Erckern der Koͤniglichen Pallaͤſte, gezeiget.
§. 16. Nicht weniger werden entweder nach der Geburth, oder nach beſchehener Tauffe, mancher- ley Muͤntzen und Medaillen gepraͤget. Bißweilen in der Forme allerhand Land-Muͤntzen, an Reichs- Thalern, Zweydrittel-Eindrittel-Stuͤcken u. ſ. w. die gaͤng- und gaͤbe ſind, bißweilen aber auch nur als Schauſtuͤcken. Als anno 1670 den 22 Dec. Hertzog Friedrichen zu Sachſen-Gotha die erſte Princeßin Anna Sophia gebohren wurde, ſo ließ Hertzog Ernſt einen Tauf-Thaler praͤgen mit un- terſchiedenen Dictis Biblicis. Auf dem Revers ſtunden folgende Reime: GOtt Vater durch die Tauf, zum Kind mich nimmet auf; GOtt Sohn mit ſeinem Blut, macht mich gerecht und gut; GOtt Heil’ger Geiſt zeucht ein, mein Lehrer, Troſt, zu ſeyn; Biß aus der Ei- telkeit, ich komm zur Ewigkeit. S. Wermuths Saͤchſiſches Medaillen-Cabinet IV. Theil p. 748. Auf die Welt erfreuliche Geburth des Durchlauch- tigſten Ertz-Hertzog Leopolds wurde folgende Schau-Muͤntze geſchlagen: Es zeiget die Ewig- keit des Durchlauchtigſten Ertz-Hauſes durch ein
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Von Geburth u. Tauffe Fuͤrſtl. Kinder.
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Solennitæten, gleich bey dem Anbruch des Tages,
durch die erſte Freuden-Bezeugung, mit Trompe-
ten, Waldhoͤrnern, Paucken und Hautbois ange-
kuͤndiget. Jn einigen Reichen werden die Prin-
tzen einige Tage nach einander, dem, in groſſer Men-
ge herzu lauffenden Volck, von den Balcons und
Erckern der Koͤniglichen Pallaͤſte, gezeiget.
§. 16. Nicht weniger werden entweder nach der
Geburth, oder nach beſchehener Tauffe, mancher-
ley Muͤntzen und Medaillen gepraͤget. Bißweilen
in der Forme allerhand Land-Muͤntzen, an Reichs-
Thalern, Zweydrittel-Eindrittel-Stuͤcken u. ſ. w.
die gaͤng- und gaͤbe ſind, bißweilen aber auch nur
als Schauſtuͤcken. Als anno 1670 den 22 Dec.
Hertzog Friedrichen zu Sachſen-Gotha die erſte
Princeßin Anna Sophia gebohren wurde, ſo ließ
Hertzog Ernſt einen Tauf-Thaler praͤgen mit un-
terſchiedenen Dictis Biblicis. Auf dem Revers
ſtunden folgende Reime: GOtt Vater durch die
Tauf, zum Kind mich nimmet auf; GOtt
Sohn mit ſeinem Blut, macht mich gerecht
und gut; GOtt Heil’ger Geiſt zeucht ein,
mein Lehrer, Troſt, zu ſeyn; Biß aus der Ei-
telkeit, ich komm zur Ewigkeit. S. Wermuths
Saͤchſiſches Medaillen-Cabinet IV. Theil p. 748.
Auf die Welt erfreuliche Geburth des Durchlauch-
tigſten Ertz-Hertzog Leopolds wurde folgende
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/201>, abgerufen am 24.11.2024.
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