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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XI. Capitul.
auf der Welt-Kugel sitzendes Kind, umgeben mit
einigen Wolcken, als vom Himmel herunter gelas-
sen. Es hält in der Rechten das Palladium, ein
Bild der mit Erhaltung aller Wissenschafften und
Künste genau verbundenen Erhaltung der Reiche,
als ehemahls des Trojanischen, hernach des Rö-
mischen, nachdem es den Vestalen sammt dem ewi-
gen Feuer zur Verwahrung anvertrauet, und als
ein Pfand des unvergänglichen Römischen Reichs
angesehen worden. Die Uberschrifft ist: Aeter-
nitas Augusta,
und unten: Nato Principe juven-
tutis M. D. CC. XVI. d. XIII. April.
S. Heraei
Gedichte und Inscriptiones p. 93. Manchmahl
werden auch an Jhren Geburths-Tägen gewisse
Müntzen gepräget. Als Fürst Leopold zu Anhalt
Dessau kaum ein Jahr alt war, wurde eine Mün-
tze geschlagen, welche um so viel remarquabler, ie
mehr man schon auf derselben von seinem zukünff-
tigen Helden-Muth und vortrefflichen Gaben aus
den Merckmahlen der Jugend gleichsam geweissa-
get. Auf der einen Seite sind die Worte zu lesen:
Leopoldo Princip. Anhalt. Principi juventutis,
postquam III. Julii anno M. D. CC. XXVII. ex-
plevisset feliciter annum, annis subditus octua-
gies multis acclamat votis.
Die andere Seite
stellet vor, einen jungen Herculem, welcher in ieg-
licher Hand eine Schlange führt, um den etliche
Bienen gemahlet sind, mit der Umschrifft: Dat
serpens pugnae, dat apis praesagia mentis.
S. An-
ton. Paullini
Bücher-Cabinets VI Eingang p. 35.

§. 17.

I. Theil. XI. Capitul.
auf der Welt-Kugel ſitzendes Kind, umgeben mit
einigen Wolcken, als vom Himmel herunter gelaſ-
ſen. Es haͤlt in der Rechten das Palladium, ein
Bild der mit Erhaltung aller Wiſſenſchafften und
Kuͤnſte genau verbundenen Erhaltung der Reiche,
als ehemahls des Trojaniſchen, hernach des Roͤ-
miſchen, nachdem es den Veſtalen ſammt dem ewi-
gen Feuer zur Verwahrung anvertrauet, und als
ein Pfand des unvergaͤnglichen Roͤmiſchen Reichs
angeſehen worden. Die Uberſchrifft iſt: Aeter-
nitas Auguſta,
und unten: Nato Principe juven-
tutis M. D. CC. XVI. d. XIII. April.
S. Heræi
Gedichte und Inſcriptiones p. 93. Manchmahl
werden auch an Jhren Geburths-Taͤgen gewiſſe
Muͤntzen gepraͤget. Als Fuͤrſt Leopold zu Anhalt
Deſſau kaum ein Jahr alt war, wurde eine Muͤn-
tze geſchlagen, welche um ſo viel remarquabler, ie
mehr man ſchon auf derſelben von ſeinem zukuͤnff-
tigen Helden-Muth und vortrefflichen Gaben aus
den Merckmahlen der Jugend gleichſam geweiſſa-
get. Auf der einen Seite ſind die Worte zu leſen:
Leopoldo Princip. Anhalt. Principi juventutis,
poſtquam III. Julii anno M. D. CC. XXVII. ex-
pleviſſet feliciter annum, annis ſubditus octua-
gies multis acclamat votis.
Die andere Seite
ſtellet vor, einen jungen Herculem, welcher in ieg-
licher Hand eine Schlange fuͤhrt, um den etliche
Bienen gemahlet ſind, mit der Umſchrifft: Dat
ſerpens pugnæ, dat apis præſagia mentis.
S. An-
ton. Paullini
Buͤcher-Cabinets VI Eingang p. 35.

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[178/0202] I. Theil. XI. Capitul. auf der Welt-Kugel ſitzendes Kind, umgeben mit einigen Wolcken, als vom Himmel herunter gelaſ- ſen. Es haͤlt in der Rechten das Palladium, ein Bild der mit Erhaltung aller Wiſſenſchafften und Kuͤnſte genau verbundenen Erhaltung der Reiche, als ehemahls des Trojaniſchen, hernach des Roͤ- miſchen, nachdem es den Veſtalen ſammt dem ewi- gen Feuer zur Verwahrung anvertrauet, und als ein Pfand des unvergaͤnglichen Roͤmiſchen Reichs angeſehen worden. Die Uberſchrifft iſt: Aeter- nitas Auguſta, und unten: Nato Principe juven- tutis M. D. CC. XVI. d. XIII. April. S. Heræi Gedichte und Inſcriptiones p. 93. Manchmahl werden auch an Jhren Geburths-Taͤgen gewiſſe Muͤntzen gepraͤget. Als Fuͤrſt Leopold zu Anhalt Deſſau kaum ein Jahr alt war, wurde eine Muͤn- tze geſchlagen, welche um ſo viel remarquabler, ie mehr man ſchon auf derſelben von ſeinem zukuͤnff- tigen Helden-Muth und vortrefflichen Gaben aus den Merckmahlen der Jugend gleichſam geweiſſa- get. Auf der einen Seite ſind die Worte zu leſen: Leopoldo Princip. Anhalt. Principi juventutis, poſtquam III. Julii anno M. D. CC. XXVII. ex- pleviſſet feliciter annum, annis ſubditus octua- gies multis acclamat votis. Die andere Seite ſtellet vor, einen jungen Herculem, welcher in ieg- licher Hand eine Schlange fuͤhrt, um den etliche Bienen gemahlet ſind, mit der Umſchrifft: Dat ſerpens pugnæ, dat apis præſagia mentis. S. An- ton. Paullini Buͤcher-Cabinets VI Eingang p. 35. §. 17.

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/202>, abgerufen am 05.05.2024.