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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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hänger des Kylon geleitet hatte 1). Mit wirksamen Ceremonien,
wie nur ihn geheime Weisheit sie kennen gelehrt hatte, mit

1) Die Reinigung Athens von dem kylonischen agos durch Epimeni-
des bestätigt jetzt auch die Aristotelische Athenaion politeia, c. l. extr.
Damit ist freilich nur eine schwache Gewähr für die geschichtliche That-
sächlichkeit des Ereignisses geboten. Aber es bedarf auch keiner starken
Autorität, um die neuerdings hervorgetretenen Zweifel an der Geschicht-
lichkeit der Berichte von der Reinigung des Epimenides und gar an dem
Dasein des Mannes zu zerstreuen. Gründe giebt er für diesen Zweifel
nicht. Dass die wirkliche Gestalt des Ep. hinter märchenhafter Umhüllung
fast ganz verschwunden ist, giebt natürlich noch kein Recht, seine Exi-
stenz zu bezweifeln (was würde sonst aus Pythagoras, Pherekydes von
Syros und so manchen Andern!); und vollends, weil andere Nachrichten von
E. und seinem Leben sagenhaft sind, darum auch die ganz und gar nicht
sagenhafte Geschichte von seiner Mordsühnung zu Athen zu den Mär-
chen zu rechnen, das ist eine sonderbare Umkehrung gesunder histori-
scher Methode. -- Eine genauere Zeitbestimmung für die Reinigung
Athens ergiebt sich, wie der englische Herausgeber der Ath. pol. sehr
richtig bemerkt, aus dem aristotelischen Berichte nicht; keineswegs folgt
(wie z. B. A. Bauer, Forsch. zu Arist. Ath. pol. 44 ohne Weiteres an-
nimmt) aus seiner Darstellung, dass die Reinigung vor Drakons Archon-
tat (Ol. 39) fiel. Nun ist sehr wahrscheinlich, dass Alles was bei Plu-
tarch Sol. 12 bis zu tous orous (p. 165, 19 Sint. ed. min.) steht, aus Ari-
stoteles (wenn auch vielleicht nur indirect) entnommen ist. Darnach wäre
wohl auch bei Aristoteles die Anregung zur Verurtheilung der enageis
auf Solon zurückgeführt worden. Aber Solon ist bei Plutarch noch weit
von seiner nomothesia entfernt: nur ede doxan ekhon heisst er c. 12 (erst
c. 14 folgt sein Archontat). Solons Archontat wird in der Ath. pol. in
das J. 591/0 gesetzt (c. 14, 1, wo man sich vor willkürlichen Verände-
rungen der Zahlen hüten sollte), wie es auch bei Suid. Solon, Euseb.
chron. can. auf Ol. 47 bestimmt wird; die gleiche Zeit wird vorausgesetzt
bei Plut. Solon. 14 p. 168, 12. (Das erste Archontenjahr des Damasias
fällt hienach -- cap. 13 -- auf 582/1 = Ol. 49, 3, wohin auch alle übrige
ächte Ueberlieferung führt). Längere Zeit vor 591 fand also das Gericht
über die enageis und die Reinigung Athens durch Epimenides statt. Mög-
licher Weise giebt Suidas s. Epimenides e ekathere tas Athenas tou Kulo-
neiou egous kata ten md Olumpiada (604/1) das richtige Datum (dass
im kirrhäischen Kriege ein Alkmaion Feldherr der Athener war [Plut.
Sol. 11] steht dem nicht entgegen). Die Angabe des Suidas ist nicht
(wie ich früher selbst, mit Bernhardy, annahm) aus Laert. Diog. entlehnt
und nach diesem zu corrigiren; denn bei Laertius (1, 110) wird der Zu-
sammenhang der Reinigung mit dem Kuloneion agos nur als Meinung
Einiger (offenbar, trotz des ungenauen Ausdrucks, ist dies auch die des
Neanthes bei Ath. 13, 602 c) erwähnt, als eigentlicher Grund aber ein

hänger des Kylon geleitet hatte 1). Mit wirksamen Ceremonien,
wie nur ihn geheime Weisheit sie kennen gelehrt hatte, mit

1) Die Reinigung Athens von dem kylonischen ἄγος durch Epimeni-
des bestätigt jetzt auch die Aristotelische Ἀϑηναίων πολιτεία, c. l. extr.
Damit ist freilich nur eine schwache Gewähr für die geschichtliche That-
sächlichkeit des Ereignisses geboten. Aber es bedarf auch keiner starken
Autorität, um die neuerdings hervorgetretenen Zweifel an der Geschicht-
lichkeit der Berichte von der Reinigung des Epimenides und gar an dem
Dasein des Mannes zu zerstreuen. Gründe giebt er für diesen Zweifel
nicht. Dass die wirkliche Gestalt des Ep. hinter märchenhafter Umhüllung
fast ganz verschwunden ist, giebt natürlich noch kein Recht, seine Exi-
stenz zu bezweifeln (was würde sonst aus Pythagoras, Pherekydes von
Syros und so manchen Andern!); und vollends, weil andere Nachrichten von
E. und seinem Leben sagenhaft sind, darum auch die ganz und gar nicht
sagenhafte Geschichte von seiner Mordsühnung zu Athen zu den Mär-
chen zu rechnen, das ist eine sonderbare Umkehrung gesunder histori-
scher Methode. — Eine genauere Zeitbestimmung für die Reinigung
Athens ergiebt sich, wie der englische Herausgeber der Ἀϑ. πολ. sehr
richtig bemerkt, aus dem aristotelischen Berichte nicht; keineswegs folgt
(wie z. B. A. Bauer, Forsch. zu Arist. Ἀϑ. πολ. 44 ohne Weiteres an-
nimmt) aus seiner Darstellung, dass die Reinigung vor Drakons Archon-
tat (Ol. 39) fiel. Nun ist sehr wahrscheinlich, dass Alles was bei Plu-
tarch Sol. 12 bis zu τοὺς ὅρους (p. 165, 19 Sint. ed. min.) steht, aus Ari-
stoteles (wenn auch vielleicht nur indirect) entnommen ist. Darnach wäre
wohl auch bei Aristoteles die Anregung zur Verurtheilung der ἐναγεῖς
auf Solon zurückgeführt worden. Aber Solon ist bei Plutarch noch weit
von seiner νομοϑεσία entfernt: nur ἤδη δόξαν ἔχων heisst er c. 12 (erst
c. 14 folgt sein Archontat). Solons Archontat wird in der Ἀϑ. πολ. in
das J. 591/0 gesetzt (c. 14, 1, wo man sich vor willkürlichen Verände-
rungen der Zahlen hüten sollte), wie es auch bei Suid. Σόλων, Euseb.
chron. can. auf Ol. 47 bestimmt wird; die gleiche Zeit wird vorausgesetzt
bei Plut. Solon. 14 p. 168, 12. (Das erste Archontenjahr des Damasias
fällt hienach — cap. 13 — auf 582/1 = Ol. 49, 3, wohin auch alle übrige
ächte Ueberlieferung führt). Längere Zeit vor 591 fand also das Gericht
über die ἐναγεῖς und die Reinigung Athens durch Epimenides statt. Mög-
licher Weise giebt Suidas s. Ἐπιμενίδης η ἐκάϑηρε τὰς Ἀϑήνας τοῦ Κυλω-
νείου ἔγους κατὰ τὴν μ̅δ̅ Ὀλυμπιάδα (604/1) das richtige Datum (dass
im kirrhäischen Kriege ein Ἀλκμαίων Feldherr der Athener war [Plut.
Sol. 11] steht dem nicht entgegen). Die Angabe des Suidas ist nicht
(wie ich früher selbst, mit Bernhardy, annahm) aus Laert. Diog. entlehnt
und nach diesem zu corrigiren; denn bei Laertius (1, 110) wird der Zu-
sammenhang der Reinigung mit dem Κυλώνειον ἄγος nur als Meinung
Einiger (offenbar, trotz des ungenauen Ausdrucks, ist dies auch die des
Neanthes bei Ath. 13, 602 c) erwähnt, als eigentlicher Grund aber ein
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[389/0405] hänger des Kylon geleitet hatte 1). Mit wirksamen Ceremonien, wie nur ihn geheime Weisheit sie kennen gelehrt hatte, mit 1) Die Reinigung Athens von dem kylonischen ἄγος durch Epimeni- des bestätigt jetzt auch die Aristotelische Ἀϑηναίων πολιτεία, c. l. extr. Damit ist freilich nur eine schwache Gewähr für die geschichtliche That- sächlichkeit des Ereignisses geboten. Aber es bedarf auch keiner starken Autorität, um die neuerdings hervorgetretenen Zweifel an der Geschicht- lichkeit der Berichte von der Reinigung des Epimenides und gar an dem Dasein des Mannes zu zerstreuen. Gründe giebt er für diesen Zweifel nicht. Dass die wirkliche Gestalt des Ep. hinter märchenhafter Umhüllung fast ganz verschwunden ist, giebt natürlich noch kein Recht, seine Exi- stenz zu bezweifeln (was würde sonst aus Pythagoras, Pherekydes von Syros und so manchen Andern!); und vollends, weil andere Nachrichten von E. und seinem Leben sagenhaft sind, darum auch die ganz und gar nicht sagenhafte Geschichte von seiner Mordsühnung zu Athen zu den Mär- chen zu rechnen, das ist eine sonderbare Umkehrung gesunder histori- scher Methode. — Eine genauere Zeitbestimmung für die Reinigung Athens ergiebt sich, wie der englische Herausgeber der Ἀϑ. πολ. sehr richtig bemerkt, aus dem aristotelischen Berichte nicht; keineswegs folgt (wie z. B. A. Bauer, Forsch. zu Arist. Ἀϑ. πολ. 44 ohne Weiteres an- nimmt) aus seiner Darstellung, dass die Reinigung vor Drakons Archon- tat (Ol. 39) fiel. Nun ist sehr wahrscheinlich, dass Alles was bei Plu- tarch Sol. 12 bis zu τοὺς ὅρους (p. 165, 19 Sint. ed. min.) steht, aus Ari- stoteles (wenn auch vielleicht nur indirect) entnommen ist. Darnach wäre wohl auch bei Aristoteles die Anregung zur Verurtheilung der ἐναγεῖς auf Solon zurückgeführt worden. Aber Solon ist bei Plutarch noch weit von seiner νομοϑεσία entfernt: nur ἤδη δόξαν ἔχων heisst er c. 12 (erst c. 14 folgt sein Archontat). Solons Archontat wird in der Ἀϑ. πολ. in das J. 591/0 gesetzt (c. 14, 1, wo man sich vor willkürlichen Verände- rungen der Zahlen hüten sollte), wie es auch bei Suid. Σόλων, Euseb. chron. can. auf Ol. 47 bestimmt wird; die gleiche Zeit wird vorausgesetzt bei Plut. Solon. 14 p. 168, 12. (Das erste Archontenjahr des Damasias fällt hienach — cap. 13 — auf 582/1 = Ol. 49, 3, wohin auch alle übrige ächte Ueberlieferung führt). Längere Zeit vor 591 fand also das Gericht über die ἐναγεῖς und die Reinigung Athens durch Epimenides statt. Mög- licher Weise giebt Suidas s. Ἐπιμενίδης η ἐκάϑηρε τὰς Ἀϑήνας τοῦ Κυλω- νείου ἔγους κατὰ τὴν μ̅δ̅ Ὀλυμπιάδα (604/1) das richtige Datum (dass im kirrhäischen Kriege ein Ἀλκμαίων Feldherr der Athener war [Plut. Sol. 11] steht dem nicht entgegen). Die Angabe des Suidas ist nicht (wie ich früher selbst, mit Bernhardy, annahm) aus Laert. Diog. entlehnt und nach diesem zu corrigiren; denn bei Laertius (1, 110) wird der Zu- sammenhang der Reinigung mit dem Κυλώνειον ἄγος nur als Meinung Einiger (offenbar, trotz des ungenauen Ausdrucks, ist dies auch die des Neanthes bei Ath. 13, 602 c) erwähnt, als eigentlicher Grund aber ein

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/405>, abgerufen am 18.05.2024.