dä Grube giebt monatlich immer noch 150 Cent- ner Kupfer. In der Johann-Grube wurde 1740 viel Silber gewonnen. Die Stollen daselbst sind Maria Christina, Georgius, Susanna, Nepo- muzenus, Barbara, Samuel, Merzy, Theo- dor, Antonius und Herberstein. Einige davon sind unnütz geworden, und man hat dagegen neue erfunden, als Antonius von Padua, Martinus, Neu Petrus und Paulus, Rayma, Johann Evan- gelist, Helena, Elisabeth, Königinn Josepha.
Im wolfganger Gebirge sind Maria Victo- ria, Christoph, Traugott, Pankrazius, Neuglück- auf und Erasmus. Auf Dilfaer sind Rochus, Theresia, Fabianus und Sebastianus; sie geben vorzüglich Eisen, 1764 fand man auch Erze, die sehr reich an Golde waren. Der jährliche Kupferertrag dieses Gebirges ist drey- bis viertau- send Centner. Das Eisen wird nach dem Hoch- ofen zu Reschitza gebracht; den Fluß zu beför- dern, setzt man Kalkstein zu. Man macht auch Stahl daselbst. Die ganze Kunst des Stahl- machens bestehet im Feuergeben, in Verrichtung des Geblases, in der Vorsicht, mit der man den glühenden Eisenstäben zu rechter Zeit Schlacken zugiebt, sie aus dem Feuer nimmt, und in das Feuer giebt, in wiederholter fleißiger Hammer- arbeit, und endlich im Abkühlen in Wasser, wo man noch Schlacken zuzulegen pflegt. Das Moldawaer Bergrevier wird in das Benedicti- ner, Florimundi und Andreaser Gebirge einge- theilt, auf denen folgende Gruben sind: als z. B.
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daͤ Grube giebt monatlich immer noch 150 Cent- ner Kupfer. In der Johann-Grube wurde 1740 viel Silber gewonnen. Die Stollen daſelbſt ſind Maria Chriſtina, Georgius, Suſanna, Nepo- muzenus, Barbara, Samuel, Merzy, Theo- dor, Antonius und Herberſtein. Einige davon ſind unnuͤtz geworden, und man hat dagegen neue erfunden, als Antonius von Padua, Martinus, Neu Petrus und Paulus, Rayma, Johann Evan- geliſt, Helena, Eliſabeth, Koͤniginn Joſepha.
Im wolfganger Gebirge ſind Maria Victo- ria, Chriſtoph, Traugott, Pankrazius, Neugluͤck- auf und Erasmus. Auf Dilfaer ſind Rochus, Thereſia, Fabianus und Sebaſtianus; ſie geben vorzuͤglich Eiſen, 1764 fand man auch Erze, die ſehr reich an Golde waren. Der jaͤhrliche Kupferertrag dieſes Gebirges iſt drey- bis viertau- ſend Centner. Das Eiſen wird nach dem Hoch- ofen zu Reſchitza gebracht; den Fluß zu befoͤr- dern, ſetzt man Kalkſtein zu. Man macht auch Stahl daſelbſt. Die ganze Kunſt des Stahl- machens beſtehet im Feuergeben, in Verrichtung des Geblaſes, in der Vorſicht, mit der man den gluͤhenden Eiſenſtaͤben zu rechter Zeit Schlacken zugiebt, ſie aus dem Feuer nimmt, und in das Feuer giebt, in wiederholter fleißiger Hammer- arbeit, und endlich im Abkuͤhlen in Waſſer, wo man noch Schlacken zuzulegen pflegt. Das Moldawaer Bergrevier wird in das Benedicti- ner, Florimundi und Andreaser Gebirge einge- theilt, auf denen folgende Gruben ſind: als z. B.
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daͤ Grube giebt monatlich immer noch 150 Cent-
ner Kupfer. In der Johann-Grube wurde 1740
viel Silber gewonnen. Die Stollen daſelbſt ſind
Maria Chriſtina, Georgius, Suſanna, Nepo-
muzenus, Barbara, Samuel, Merzy, Theo-
dor, Antonius und Herberſtein. Einige davon
ſind unnuͤtz geworden, und man hat dagegen neue
erfunden, als Antonius von Padua, Martinus,
Neu Petrus und Paulus, Rayma, Johann Evan-
geliſt, Helena, Eliſabeth, Koͤniginn Joſepha.
Im wolfganger Gebirge ſind Maria Victo-
ria, Chriſtoph, Traugott, Pankrazius, Neugluͤck-
auf und Erasmus. Auf Dilfaer ſind Rochus,
Thereſia, Fabianus und Sebaſtianus; ſie geben
vorzuͤglich Eiſen, 1764 fand man auch Erze,
die ſehr reich an Golde waren. Der jaͤhrliche
Kupferertrag dieſes Gebirges iſt drey- bis viertau-
ſend Centner. Das Eiſen wird nach dem Hoch-
ofen zu Reſchitza gebracht; den Fluß zu befoͤr-
dern, ſetzt man Kalkſtein zu. Man macht auch
Stahl daſelbſt. Die ganze Kunſt des Stahl-
machens beſtehet im Feuergeben, in Verrichtung
des Geblaſes, in der Vorſicht, mit der man den
gluͤhenden Eiſenſtaͤben zu rechter Zeit Schlacken
zugiebt, ſie aus dem Feuer nimmt, und in das
Feuer giebt, in wiederholter fleißiger Hammer-
arbeit, und endlich im Abkuͤhlen in Waſſer, wo
man noch Schlacken zuzulegen pflegt. Das
Moldawaer Bergrevier wird in das Benedicti-
ner, Florimundi und Andreaser Gebirge einge-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/865>, abgerufen am 21.11.2024.
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