gewesene blaue Farbenwerk hieher verlegt. Aus- serdem giebt es noch das schindlerische blaue Farbenwerk an der Mulde, eine Meile von Schneeberg, das Pfannenstielerwerk unweit Schneeberg und das Zschopenthaler. In die- sen Werken wird aus den Kobalden, welche aus dem ganzen Lande für einen gewissen Preis dahin geliefert werden müssen, die blaue Farbe oder Schmalte in großer Menge bereitet. Diese 4 Farbenwerke stehen in einer allgemeinen ge- sellschaftlichen Verbindung, so daß eines so viel Kobald von der Zeche bekömmt als das andere, außer daß das landesfürstliche gedoppelte Liefe- rungen bekömmt und ausgiebt: sodann stehen aber auch die Theilhaber eines jeden Werks in einer besondern Verbindung, und halten auf je- dem Werke ihren besondern Factor zu den Rech- nungen und Austheilungen des Gewinnes nach dem Verhältniß ihrer Antheile.
Die sächsischen blauen Farbenwerke sind übrigens in diesem Jahrhunderte aufs höchste gestiegen. Man hatte einige Arten blauer Far- ben herausgebracht, die dem wahren Ultrama- rin glichen, allein ein neidischer Farbenmeister nahm dieses Geheimniß mit sich ins Grab. Indessen hat man es doch dahin gebracht, daß man nach der Bestellung die Farben arbeiten und achtzehn verschiedene Arten herausbringen kann. Außerdem haben die sächsischen blauen Farben auch noch den Vorzug vor andern, sonderlich den böhmischen, daß sie reiner sind als die letz-
tern,
geweſene blaue Farbenwerk hieher verlegt. Auſ- ſerdem giebt es noch das ſchindleriſche blaue Farbenwerk an der Mulde, eine Meile von Schneeberg, das Pfannenſtielerwerk unweit Schneeberg und das Zſchopenthaler. In die- ſen Werken wird aus den Kobalden, welche aus dem ganzen Lande fuͤr einen gewiſſen Preis dahin geliefert werden muͤſſen, die blaue Farbe oder Schmalte in großer Menge bereitet. Dieſe 4 Farbenwerke ſtehen in einer allgemeinen ge- ſellſchaftlichen Verbindung, ſo daß eines ſo viel Kobald von der Zeche bekoͤmmt als das andere, außer daß das landesfuͤrſtliche gedoppelte Liefe- rungen bekoͤmmt und ausgiebt: ſodann ſtehen aber auch die Theilhaber eines jeden Werks in einer beſondern Verbindung, und halten auf je- dem Werke ihren beſondern Factor zu den Rech- nungen und Austheilungen des Gewinnes nach dem Verhaͤltniß ihrer Antheile.
Die ſaͤchſiſchen blauen Farbenwerke ſind uͤbrigens in dieſem Jahrhunderte aufs hoͤchſte geſtiegen. Man hatte einige Arten blauer Far- ben herausgebracht, die dem wahren Ultrama- rin glichen, allein ein neidiſcher Farbenmeiſter nahm dieſes Geheimniß mit ſich ins Grab. Indeſſen hat man es doch dahin gebracht, daß man nach der Beſtellung die Farben arbeiten und achtzehn verſchiedene Arten herausbringen kann. Außerdem haben die ſaͤchſiſchen blauen Farben auch noch den Vorzug vor andern, ſonderlich den boͤhmiſchen, daß ſie reiner ſind als die letz-
tern,
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geweſene blaue Farbenwerk hieher verlegt. Auſ-
ſerdem giebt es noch das ſchindleriſche blaue
Farbenwerk an der Mulde, eine Meile von
Schneeberg, das Pfannenſtielerwerk unweit
Schneeberg und das Zſchopenthaler. In die-
ſen Werken wird aus den Kobalden, welche
aus dem ganzen Lande fuͤr einen gewiſſen Preis
dahin geliefert werden muͤſſen, die blaue Farbe
oder Schmalte in großer Menge bereitet. Dieſe
4 Farbenwerke ſtehen in einer allgemeinen ge-
ſellſchaftlichen Verbindung, ſo daß eines ſo viel
Kobald von der Zeche bekoͤmmt als das andere,
außer daß das landesfuͤrſtliche gedoppelte Liefe-
rungen bekoͤmmt und ausgiebt: ſodann ſtehen
aber auch die Theilhaber eines jeden Werks in
einer beſondern Verbindung, und halten auf je-
dem Werke ihren beſondern Factor zu den Rech-
nungen und Austheilungen des Gewinnes nach
dem Verhaͤltniß ihrer Antheile.
Die ſaͤchſiſchen blauen Farbenwerke ſind
uͤbrigens in dieſem Jahrhunderte aufs hoͤchſte
geſtiegen. Man hatte einige Arten blauer Far-
ben herausgebracht, die dem wahren Ultrama-
rin glichen, allein ein neidiſcher Farbenmeiſter
nahm dieſes Geheimniß mit ſich ins Grab.
Indeſſen hat man es doch dahin gebracht, daß
man nach der Beſtellung die Farben arbeiten und
achtzehn verſchiedene Arten herausbringen kann.
Außerdem haben die ſaͤchſiſchen blauen Farben
auch noch den Vorzug vor andern, ſonderlich
den boͤhmiſchen, daß ſie reiner ſind als die letz-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/824>, abgerufen am 25.11.2024.
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