d. i. 70 Centner Silbers in Zehenden ausge- fallen und 72000 Fl. Ausbeute gewonnen wor- den. Einige deutsche Gedichte vom Joachims- thale sagen, daß auf ein Jahr 300 Centner Silber gefallen. Vom Jahr 1516 bis Re- miniscere 1560 fiel allein im Thal 4049568 oder 40 Tonnen Goldes Ausbeute, ohne die Abgaben an die Obrigkeit und den Aufwand auf Hüttenkost.
Das Silber im Joachimsthal brach übri- gens gemeiniglich in Kobald, Kies, Glanz, Wißmuth, Glockenspeis, schwarze, gelbe und andern minerischen Arten, die voll Schwefel, und sichtiges sowohl als unsichtiges Silber wa- ren. Im Jahr 1559 brach auf der schönen Maria weißgüldig Erz, theils eckicht in Wür- feln, theils striemicht wie Spießglas, welches man damals als eine Seltenheit ansah q).
In Böheim waren die Zinnwerke sehr wich- tig. Berühmt waren vornehmlich die auf dem Perling beym Abertham, zur Lichtenstadt und Neideck, wo man viel gute Zwitter hauete und seifte; der Hengst war vorzüglich berühmt; fodann Schlackewalde, wo man 1549 eine Stufe gediegenes Zinn von zwey Centnern fand: nicht weit davon ist Schönfeld und Lau- terberg. Man bauete es sonderlich auf drey verschiedene Arten. Man fand es entweder in streichenden Gängen und Flötzen wie andre
Me-
q) S. Albini Bergchronik S. 76--78.
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d. i. 70 Centner Silbers in Zehenden ausge- fallen und 72000 Fl. Ausbeute gewonnen wor- den. Einige deutſche Gedichte vom Joachims- thale ſagen, daß auf ein Jahr 300 Centner Silber gefallen. Vom Jahr 1516 bis Re- miniſcere 1560 fiel allein im Thal 4049568 oder 40 Tonnen Goldes Ausbeute, ohne die Abgaben an die Obrigkeit und den Aufwand auf Huͤttenkoſt.
Das Silber im Joachimsthal brach uͤbri- gens gemeiniglich in Kobald, Kies, Glanz, Wißmuth, Glockenſpeis, ſchwarze, gelbe und andern mineriſchen Arten, die voll Schwefel, und ſichtiges ſowohl als unſichtiges Silber wa- ren. Im Jahr 1559 brach auf der ſchoͤnen Maria weißguͤldig Erz, theils eckicht in Wuͤr- feln, theils ſtriemicht wie Spießglas, welches man damals als eine Seltenheit anſah q).
In Boͤheim waren die Zinnwerke ſehr wich- tig. Beruͤhmt waren vornehmlich die auf dem Perling beym Abertham, zur Lichtenſtadt und Neideck, wo man viel gute Zwitter hauete und ſeifte; der Hengſt war vorzuͤglich beruͤhmt; fodann Schlackewalde, wo man 1549 eine Stufe gediegenes Zinn von zwey Centnern fand: nicht weit davon iſt Schoͤnfeld und Lau- terberg. Man bauete es ſonderlich auf drey verſchiedene Arten. Man fand es entweder in ſtreichenden Gaͤngen und Floͤtzen wie andre
Me-
q) S. Albini Bergchronik S. 76—78.
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d. i. 70 Centner Silbers in Zehenden ausge-
fallen und 72000 Fl. Ausbeute gewonnen wor-
den. Einige deutſche Gedichte vom Joachims-
thale ſagen, daß auf ein Jahr 300 Centner
Silber gefallen. Vom Jahr 1516 bis Re-
miniſcere 1560 fiel allein im Thal 4049568
oder 40 Tonnen Goldes Ausbeute, ohne die
Abgaben an die Obrigkeit und den Aufwand
auf Huͤttenkoſt.
Das Silber im Joachimsthal brach uͤbri-
gens gemeiniglich in Kobald, Kies, Glanz,
Wißmuth, Glockenſpeis, ſchwarze, gelbe und
andern mineriſchen Arten, die voll Schwefel,
und ſichtiges ſowohl als unſichtiges Silber wa-
ren. Im Jahr 1559 brach auf der ſchoͤnen
Maria weißguͤldig Erz, theils eckicht in Wuͤr-
feln, theils ſtriemicht wie Spießglas, welches
man damals als eine Seltenheit anſah q).
In Boͤheim waren die Zinnwerke ſehr wich-
tig. Beruͤhmt waren vornehmlich die auf dem
Perling beym Abertham, zur Lichtenſtadt und
Neideck, wo man viel gute Zwitter hauete und
ſeifte; der Hengſt war vorzuͤglich beruͤhmt;
fodann Schlackewalde, wo man 1549 eine
Stufe gediegenes Zinn von zwey Centnern
fand: nicht weit davon iſt Schoͤnfeld und Lau-
terberg. Man bauete es ſonderlich auf drey
verſchiedene Arten. Man fand es entweder
in ſtreichenden Gaͤngen und Floͤtzen wie andre
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 759. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/769>, abgerufen am 24.11.2024.
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