welcher sich auf das Zeugniß eines gewissen Hanns Hübsch, und vornehmlich des berühm- ten Schmelzers zu Schneeberg, Georg Stro- bels, beruft, von 55 Centner Schiefer 1 Cent- ner Kupfer. Man röstete auf einem Roste 100, auch 200 Fuder Schiefer; man seigerte nach dem Bericht des Albinus einmal auf ein Jahr 18000 Centner Kupfer in dieser Grafschaft und eben so viel Mark Silber; man will sogar in diesem Kupfer neben dem Silber auch Gold gefunden haben; daher es durch die Nürnber- ger häufig nach Venedig verführt wurde, wie überhaupt damals zu Nürnberg sich viel Che- miker und Scheidekünstler aufhielten; daher das Sprüchwort damals kam: Nürnberg sehe mit einem, Venedig aber mit zwey Augen. Die mannsfeldischen Werke sind übrigens sehr alt, und ihre Entdeckung gehört in die mittlere Ge- schichte des Bergbaues c).
In
c) Es gieng um das Jahr 1199 in der Gegend um Heckstädt an, indem 2 Bergleute damals den Kupferberg anfiengen in bebauen. Seit die- sen Zeiten findet Spangenberg in seiner manns- feldischen Chronik keine weitere Erwähnung des Bergwerks, bis in das Jahr 1420, s. Span- genbergs mannsfeldische Chronik. Im Jahr 1420 und 1430 blieben bey der Theilung der Grafen die Bergwerke ungetheilt, welches da- mals gewöhnlich also gehalten wurde. 1437 wurden sie von Kaiser Sigismunden mit Berg- gränzen, Bergwerken und Berggerichten belie- hen, und 1457 von Friedrich III, wo sie auch
das
Y y 4
welcher ſich auf das Zeugniß eines gewiſſen Hanns Huͤbſch, und vornehmlich des beruͤhm- ten Schmelzers zu Schneeberg, Georg Stro- bels, beruft, von 55 Centner Schiefer 1 Cent- ner Kupfer. Man roͤſtete auf einem Roſte 100, auch 200 Fuder Schiefer; man ſeigerte nach dem Bericht des Albinus einmal auf ein Jahr 18000 Centner Kupfer in dieſer Grafſchaft und eben ſo viel Mark Silber; man will ſogar in dieſem Kupfer neben dem Silber auch Gold gefunden haben; daher es durch die Nuͤrnber- ger haͤufig nach Venedig verfuͤhrt wurde, wie uͤberhaupt damals zu Nuͤrnberg ſich viel Che- miker und Scheidekuͤnſtler aufhielten; daher das Spruͤchwort damals kam: Nuͤrnberg ſehe mit einem, Venedig aber mit zwey Augen. Die mannsfeldiſchen Werke ſind uͤbrigens ſehr alt, und ihre Entdeckung gehoͤrt in die mittlere Ge- ſchichte des Bergbaues c).
In
c) Es gieng um das Jahr 1199 in der Gegend um Heckſtaͤdt an, indem 2 Bergleute damals den Kupferberg anfiengen in bebauen. Seit die- ſen Zeiten findet Spangenberg in ſeiner manns- feldiſchen Chronik keine weitere Erwaͤhnung des Bergwerks, bis in das Jahr 1420, ſ. Span- genbergs mannsfeldiſche Chronik. Im Jahr 1420 und 1430 blieben bey der Theilung der Grafen die Bergwerke ungetheilt, welches da- mals gewoͤhnlich alſo gehalten wurde. 1437 wurden ſie von Kaiſer Sigismunden mit Berg- graͤnzen, Bergwerken und Berggerichten belie- hen, und 1457 von Friedrich III, wo ſie auch
das
Y y 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0721"n="711"/>
welcher ſich auf das Zeugniß eines gewiſſen<lb/>
Hanns Huͤbſch, und vornehmlich des beruͤhm-<lb/>
ten Schmelzers zu Schneeberg, Georg Stro-<lb/>
bels, beruft, von 55 Centner Schiefer 1 Cent-<lb/>
ner Kupfer. Man roͤſtete auf einem Roſte 100,<lb/>
auch 200 Fuder Schiefer; man ſeigerte nach<lb/>
dem Bericht des Albinus einmal auf ein Jahr<lb/>
18000 Centner Kupfer in dieſer Grafſchaft<lb/>
und eben ſo viel Mark Silber; man will ſogar<lb/>
in dieſem Kupfer neben dem Silber auch Gold<lb/>
gefunden haben; daher es durch die Nuͤrnber-<lb/>
ger haͤufig nach Venedig verfuͤhrt wurde, wie<lb/>
uͤberhaupt damals zu Nuͤrnberg ſich viel Che-<lb/>
miker und Scheidekuͤnſtler aufhielten; daher<lb/>
das Spruͤchwort damals kam: Nuͤrnberg ſehe<lb/>
mit einem, Venedig aber mit zwey Augen. Die<lb/>
mannsfeldiſchen Werke ſind uͤbrigens ſehr alt,<lb/>
und ihre Entdeckung gehoͤrt in die mittlere Ge-<lb/>ſchichte des Bergbaues <notexml:id="seg2pn_48_1"next="#seg2pn_48_2"place="foot"n="c)">Es gieng um das Jahr 1199 in der Gegend<lb/>
um Heckſtaͤdt an, indem 2 Bergleute damals<lb/>
den Kupferberg anfiengen in bebauen. Seit die-<lb/>ſen Zeiten findet Spangenberg in ſeiner manns-<lb/>
feldiſchen Chronik keine weitere Erwaͤhnung des<lb/>
Bergwerks, bis in das Jahr 1420, ſ. Span-<lb/>
genbergs mannsfeldiſche Chronik. Im Jahr<lb/>
1420 und 1430 blieben bey der Theilung der<lb/>
Grafen die Bergwerke ungetheilt, welches da-<lb/>
mals gewoͤhnlich alſo gehalten wurde. 1437<lb/>
wurden ſie von Kaiſer Sigismunden mit Berg-<lb/>
graͤnzen, Bergwerken und Berggerichten belie-<lb/>
hen, und 1457 von Friedrich <hirendition="#aq">III,</hi> wo ſie auch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">das</fw></note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y y 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">In</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[711/0721]
welcher ſich auf das Zeugniß eines gewiſſen
Hanns Huͤbſch, und vornehmlich des beruͤhm-
ten Schmelzers zu Schneeberg, Georg Stro-
bels, beruft, von 55 Centner Schiefer 1 Cent-
ner Kupfer. Man roͤſtete auf einem Roſte 100,
auch 200 Fuder Schiefer; man ſeigerte nach
dem Bericht des Albinus einmal auf ein Jahr
18000 Centner Kupfer in dieſer Grafſchaft
und eben ſo viel Mark Silber; man will ſogar
in dieſem Kupfer neben dem Silber auch Gold
gefunden haben; daher es durch die Nuͤrnber-
ger haͤufig nach Venedig verfuͤhrt wurde, wie
uͤberhaupt damals zu Nuͤrnberg ſich viel Che-
miker und Scheidekuͤnſtler aufhielten; daher
das Spruͤchwort damals kam: Nuͤrnberg ſehe
mit einem, Venedig aber mit zwey Augen. Die
mannsfeldiſchen Werke ſind uͤbrigens ſehr alt,
und ihre Entdeckung gehoͤrt in die mittlere Ge-
ſchichte des Bergbaues c).
In
c) Es gieng um das Jahr 1199 in der Gegend
um Heckſtaͤdt an, indem 2 Bergleute damals
den Kupferberg anfiengen in bebauen. Seit die-
ſen Zeiten findet Spangenberg in ſeiner manns-
feldiſchen Chronik keine weitere Erwaͤhnung des
Bergwerks, bis in das Jahr 1420, ſ. Span-
genbergs mannsfeldiſche Chronik. Im Jahr
1420 und 1430 blieben bey der Theilung der
Grafen die Bergwerke ungetheilt, welches da-
mals gewoͤhnlich alſo gehalten wurde. 1437
wurden ſie von Kaiſer Sigismunden mit Berg-
graͤnzen, Bergwerken und Berggerichten belie-
hen, und 1457 von Friedrich III, wo ſie auch
das
Y y 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/721>, abgerufen am 20.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.