Schwarzwasserflöße finden sich 1571 die ersten Spuren. Sie war im 16ten Jahrhunderte nicht so beträchtlich, wie sie es im 17ten wurde. In diesen Zeiten war auch eine Flöße auf der Wiltzsch, ein Flößchen, das oberhalb Eiben- stock in die zwickauische Mulde fällt. Allein sie ist bald wieder eingegangen. Die Elster- und Pleißenflöße errichtete 1574 Churfürst August zum Besten der Städte Leipzig, Zeitz und Merseburg, und des Salzwerks zu Po- serne. Man erbauete anfangs die Fluther vom Holze, da diese aber keinen Bestand hat- te, so bauete man sie von Stein, welches al- les erst 1585 zu Stande kam. Der Floßgra- ben fängt sich im Zeitzischen an, und geht an der Elster fort, und theilt sich bey Pegau, so daß der eine Arm nach Lützen, von da nach Merseburg geht, wo er in die Elster fällt. Zu Kriegs und Kirchdorf ist ein Zoll für die mer- seburgische Cammer, wo allezeit der zwanzig- ste Stamm, den der vereydete Floßmeister für den besten hält, erlegt werden muß o).
Für Merseburg wurden 1582 die ersten Floßscheite ausgesetzt. Der andere Arm des Floßgrabens lenkt sich bey Pegau nach der El-
ster,
o)Chronicon Mers. ap. Ludwig. reliq. Mfs. T. IV. p. 502 und 503. Vulpin. merseburgische Historie cap. VIII. p. 2.
Schwarzwaſſerfloͤße finden ſich 1571 die erſten Spuren. Sie war im 16ten Jahrhunderte nicht ſo betraͤchtlich, wie ſie es im 17ten wurde. In dieſen Zeiten war auch eine Floͤße auf der Wiltzſch, ein Floͤßchen, das oberhalb Eiben- ſtock in die zwickauiſche Mulde faͤllt. Allein ſie iſt bald wieder eingegangen. Die Elſter- und Pleißenfloͤße errichtete 1574 Churfuͤrſt Auguſt zum Beſten der Staͤdte Leipzig, Zeitz und Merſeburg, und des Salzwerks zu Po- ſerne. Man erbauete anfangs die Fluther vom Holze, da dieſe aber keinen Beſtand hat- te, ſo bauete man ſie von Stein, welches al- les erſt 1585 zu Stande kam. Der Floßgra- ben faͤngt ſich im Zeitziſchen an, und geht an der Elſter fort, und theilt ſich bey Pegau, ſo daß der eine Arm nach Luͤtzen, von da nach Merſeburg geht, wo er in die Elſter faͤllt. Zu Kriegs und Kirchdorf iſt ein Zoll fuͤr die mer- ſeburgiſche Cammer, wo allezeit der zwanzig- ſte Stamm, den der vereydete Floßmeiſter fuͤr den beſten haͤlt, erlegt werden muß o).
Fuͤr Merſeburg wurden 1582 die erſten Floßſcheite ausgeſetzt. Der andere Arm des Floßgrabens lenkt ſich bey Pegau nach der El-
ſter,
o)Chronicon Merſ. ap. Ludwig. reliq. Mfſ. T. IV. p. 502 und 503. Vulpin. merſeburgiſche Hiſtorie cap. VIII. p. 2.
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Schwarzwaſſerfloͤße finden ſich 1571 die erſten
Spuren. Sie war im 16ten Jahrhunderte
nicht ſo betraͤchtlich, wie ſie es im 17ten wurde.
In dieſen Zeiten war auch eine Floͤße auf der
Wiltzſch, ein Floͤßchen, das oberhalb Eiben-
ſtock in die zwickauiſche Mulde faͤllt. Allein
ſie iſt bald wieder eingegangen. Die Elſter-
und Pleißenfloͤße errichtete 1574 Churfuͤrſt
Auguſt zum Beſten der Staͤdte Leipzig, Zeitz
und Merſeburg, und des Salzwerks zu Po-
ſerne. Man erbauete anfangs die Fluther
vom Holze, da dieſe aber keinen Beſtand hat-
te, ſo bauete man ſie von Stein, welches al-
les erſt 1585 zu Stande kam. Der Floßgra-
ben faͤngt ſich im Zeitziſchen an, und geht an
der Elſter fort, und theilt ſich bey Pegau, ſo
daß der eine Arm nach Luͤtzen, von da nach
Merſeburg geht, wo er in die Elſter faͤllt. Zu
Kriegs und Kirchdorf iſt ein Zoll fuͤr die mer-
ſeburgiſche Cammer, wo allezeit der zwanzig-
ſte Stamm, den der vereydete Floßmeiſter fuͤr
den beſten haͤlt, erlegt werden muß o).
Fuͤr Merſeburg wurden 1582 die erſten
Floßſcheite ausgeſetzt. Der andere Arm des
Floßgrabens lenkt ſich bey Pegau nach der El-
ſter,
o) Chronicon Merſ. ap. Ludwig. reliq. Mfſ. T.
IV. p. 502 und 503. Vulpin. merſeburgiſche
Hiſtorie cap. VIII. p. 2.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/626>, abgerufen am 22.11.2024.
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