Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

endlich Churfürst August beylegte, wodurch
es wieder in vorigen Stand kam l). Kurz
darauf wollten die Besitzer des Hauses Pur-
schenstein, die drey Gebrüder von Schönberg,
die freybergischen Floßhölzer nicht mehr auf
ihrem Grund und Boden flößen lassen, wo-
durch die Flöße abermals gestört wurde. Al-
lein Churfürst August schützte die Stadt bey
ihren Rechten, vornehmlich durch einen Schied
1580, obgleich die ganze Sache erst 1612
durch ein Appellationsurtheil geendiget wur-
de m).

Von der zwickauischen Muldenflöße finden
sich schon im funfzehnten Jahrhunderte Spu-
ren, wo die Stadt 1486 von einigen deswe-
gen angefochten, und 1487, 1488 und 1490
von Churfürst Friedrich dem Weisen und
Herzog Johann in ihren Rechten geschützt
wurde. Sie litte im sechzehnten Jahrhunder-
te viel, theils von unruhigen Nachbaren, theils
durch die Kriege. Von der blumenauer Flöße,
welche auf die Flöhe geht, findet sich die er-
ste Spur im J. 1571, und Churfürst Au-
gust bediente sich derselben, um das Holz, das

er
l) Mollers freyberg. Chronik II. 300. ingleichen die
Samml. zur sächsischen Geschichte Theil 6. S.
238-240.
m) S. Samml. zur sächsischen Geschichte Th. 6.
S. 241 und 259, wo die Schiedurkunde, und
S. 263, wo das Endurtheil, und 265, wo das
Appellationsgerichtsurtheil befindlich ist.

endlich Churfuͤrſt Auguſt beylegte, wodurch
es wieder in vorigen Stand kam l). Kurz
darauf wollten die Beſitzer des Hauſes Pur-
ſchenſtein, die drey Gebruͤder von Schoͤnberg,
die freybergiſchen Floßhoͤlzer nicht mehr auf
ihrem Grund und Boden floͤßen laſſen, wo-
durch die Floͤße abermals geſtoͤrt wurde. Al-
lein Churfuͤrſt Auguſt ſchuͤtzte die Stadt bey
ihren Rechten, vornehmlich durch einen Schied
1580, obgleich die ganze Sache erſt 1612
durch ein Appellationsurtheil geendiget wur-
de m).

Von der zwickauiſchen Muldenfloͤße finden
ſich ſchon im funfzehnten Jahrhunderte Spu-
ren, wo die Stadt 1486 von einigen deswe-
gen angefochten, und 1487, 1488 und 1490
von Churfuͤrſt Friedrich dem Weiſen und
Herzog Johann in ihren Rechten geſchuͤtzt
wurde. Sie litte im ſechzehnten Jahrhunder-
te viel, theils von unruhigen Nachbaren, theils
durch die Kriege. Von der blumenauer Floͤße,
welche auf die Floͤhe geht, findet ſich die er-
ſte Spur im J. 1571, und Churfuͤrſt Au-
guſt bediente ſich derſelben, um das Holz, das

er
l) Mollers freyberg. Chronik II. 300. ingleichen die
Samml. zur ſaͤchſiſchen Geſchichte Theil 6. S.
238-240.
m) S. Samml. zur ſaͤchſiſchen Geſchichte Th. 6.
S. 241 und 259, wo die Schiedurkunde, und
S. 263, wo das Endurtheil, und 265, wo das
Appellationsgerichtsurtheil befindlich iſt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0624" n="614"/>
endlich Churfu&#x0364;r&#x017F;t Augu&#x017F;t beylegte, wodurch<lb/>
es wieder in vorigen Stand kam <note place="foot" n="l)">Mollers freyberg. Chronik <hi rendition="#aq">II.</hi> 300. ingleichen die<lb/>
Samml. zur &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Ge&#x017F;chichte Theil 6. S.<lb/>
238-240.</note>. Kurz<lb/>
darauf wollten die Be&#x017F;itzer des Hau&#x017F;es Pur-<lb/>
&#x017F;chen&#x017F;tein, die drey Gebru&#x0364;der von Scho&#x0364;nberg,<lb/>
die freybergi&#x017F;chen Floßho&#x0364;lzer nicht mehr auf<lb/>
ihrem Grund und Boden flo&#x0364;ßen la&#x017F;&#x017F;en, wo-<lb/>
durch die Flo&#x0364;ße abermals ge&#x017F;to&#x0364;rt wurde. Al-<lb/>
lein Churfu&#x0364;r&#x017F;t Augu&#x017F;t &#x017F;chu&#x0364;tzte die Stadt bey<lb/>
ihren Rechten, vornehmlich durch einen Schied<lb/>
1580, obgleich die ganze Sache er&#x017F;t 1612<lb/>
durch ein Appellationsurtheil geendiget wur-<lb/>
de <note place="foot" n="m)">S. Samml. zur &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Ge&#x017F;chichte Th. 6.<lb/>
S. 241 und 259, wo die Schiedurkunde, und<lb/>
S. 263, wo das Endurtheil, und 265, wo das<lb/>
Appellationsgerichtsurtheil befindlich i&#x017F;t.</note>.</p><lb/>
          <p>Von der zwickaui&#x017F;chen Muldenflo&#x0364;ße finden<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chon im funfzehnten Jahrhunderte Spu-<lb/>
ren, wo die Stadt 1486 von einigen deswe-<lb/>
gen angefochten, und 1487, 1488 und 1490<lb/>
von Churfu&#x0364;r&#x017F;t Friedrich dem Wei&#x017F;en und<lb/>
Herzog Johann in ihren Rechten ge&#x017F;chu&#x0364;tzt<lb/>
wurde. Sie litte im &#x017F;echzehnten Jahrhunder-<lb/>
te viel, theils von unruhigen Nachbaren, theils<lb/>
durch die Kriege. Von der blumenauer Flo&#x0364;ße,<lb/>
welche auf die Flo&#x0364;he geht, findet &#x017F;ich die er-<lb/>
&#x017F;te Spur im J. 1571, und Churfu&#x0364;r&#x017F;t Au-<lb/>
gu&#x017F;t bediente &#x017F;ich der&#x017F;elben, um das Holz, das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[614/0624] endlich Churfuͤrſt Auguſt beylegte, wodurch es wieder in vorigen Stand kam l). Kurz darauf wollten die Beſitzer des Hauſes Pur- ſchenſtein, die drey Gebruͤder von Schoͤnberg, die freybergiſchen Floßhoͤlzer nicht mehr auf ihrem Grund und Boden floͤßen laſſen, wo- durch die Floͤße abermals geſtoͤrt wurde. Al- lein Churfuͤrſt Auguſt ſchuͤtzte die Stadt bey ihren Rechten, vornehmlich durch einen Schied 1580, obgleich die ganze Sache erſt 1612 durch ein Appellationsurtheil geendiget wur- de m). Von der zwickauiſchen Muldenfloͤße finden ſich ſchon im funfzehnten Jahrhunderte Spu- ren, wo die Stadt 1486 von einigen deswe- gen angefochten, und 1487, 1488 und 1490 von Churfuͤrſt Friedrich dem Weiſen und Herzog Johann in ihren Rechten geſchuͤtzt wurde. Sie litte im ſechzehnten Jahrhunder- te viel, theils von unruhigen Nachbaren, theils durch die Kriege. Von der blumenauer Floͤße, welche auf die Floͤhe geht, findet ſich die er- ſte Spur im J. 1571, und Churfuͤrſt Au- guſt bediente ſich derſelben, um das Holz, das er l) Mollers freyberg. Chronik II. 300. ingleichen die Samml. zur ſaͤchſiſchen Geſchichte Theil 6. S. 238-240. m) S. Samml. zur ſaͤchſiſchen Geſchichte Th. 6. S. 241 und 259, wo die Schiedurkunde, und S. 263, wo das Endurtheil, und 265, wo das Appellationsgerichtsurtheil befindlich iſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/624
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/624>, abgerufen am 26.11.2024.