Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Zerten, Alant, Dübeln, Güstern, Plötzen,
Rothaugen, Ziegen, Gesern, Stichelinge,
Ukeley, Lampreten, Welß, Neunaugen,
Schmerlen, Quappen, Pitzker, Budten,
Steinbeißer, Stinz, Krappen, Krebse, Mu-
scheln, Schleyen. In dem Meißnischen i)
war die Saale, Elbe, Elster und Luppa sehr
reich. Mecklenburg war arm an Teichen und
Teichfischen, aber desto reicher an Flußfischen.
Eben so hatte man im Pommerischen wenig
Teiche aber desto mehr Seen, darinnen Hech-
te, Parse, Ahle, Quappen, Rothaugen,
große Neunaugen, weisse Stinze, große Mu-
renen, zu Colditz in Hinterpommern, Schwer-
len, Fohren. Wahrscheinlich sind die vielen
Sümpfe, Brücher und Moräste, die sich in
diesen Gegenden so häufig in der Folge fanden,
aus jenen vielen eingegangenen Teichen und
Seen entstanden. So fanden sich also in
Deutschland im sechzehnten Jahrhunderte
überhaupt folgende Fische: (denn die ange-
führten gelten bloß von der Mark und Pom-
mern) Hechte, Schmerlen, Steinbeißer wel-
che man damals in Meißen und Voigtlande
hochschätzte und Herrnfische nannte; auch das
Quart oder die Kanne für 6 Silbergroschen,
und also etwas theuer hielt. Ferner die

Aschen,
i) S. Brodufs Chronik von Merseburg, Albini
meißnische Bergchronik, Fabricii annales Saxo-
niae.

Zerten, Alant, Duͤbeln, Guͤſtern, Ploͤtzen,
Rothaugen, Ziegen, Geſern, Stichelinge,
Ukeley, Lampreten, Welß, Neunaugen,
Schmerlen, Quappen, Pitzker, Budten,
Steinbeißer, Stinz, Krappen, Krebſe, Mu-
ſcheln, Schleyen. In dem Meißniſchen i)
war die Saale, Elbe, Elſter und Luppa ſehr
reich. Mecklenburg war arm an Teichen und
Teichfiſchen, aber deſto reicher an Flußfiſchen.
Eben ſo hatte man im Pommeriſchen wenig
Teiche aber deſto mehr Seen, darinnen Hech-
te, Parſe, Ahle, Quappen, Rothaugen,
große Neunaugen, weiſſe Stinze, große Mu-
renen, zu Colditz in Hinterpommern, Schwer-
len, Fohren. Wahrſcheinlich ſind die vielen
Suͤmpfe, Bruͤcher und Moraͤſte, die ſich in
dieſen Gegenden ſo haͤufig in der Folge fanden,
aus jenen vielen eingegangenen Teichen und
Seen entſtanden. So fanden ſich alſo in
Deutſchland im ſechzehnten Jahrhunderte
uͤberhaupt folgende Fiſche: (denn die ange-
fuͤhrten gelten bloß von der Mark und Pom-
mern) Hechte, Schmerlen, Steinbeißer wel-
che man damals in Meißen und Voigtlande
hochſchaͤtzte und Herrnfiſche nannte; auch das
Quart oder die Kanne fuͤr 6 Silbergroſchen,
und alſo etwas theuer hielt. Ferner die

Aſchen,
i) S. Brodufs Chronik von Merſeburg, Albini
meißniſche Bergchronik, Fabricii annales Saxo-
niae.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0526" n="516"/>
Zerten, Alant, Du&#x0364;beln, Gu&#x0364;&#x017F;tern, Plo&#x0364;tzen,<lb/>
Rothaugen, Ziegen, Ge&#x017F;ern, Stichelinge,<lb/>
Ukeley, Lampreten, Welß, Neunaugen,<lb/>
Schmerlen, Quappen, Pitzker, Budten,<lb/>
Steinbeißer, Stinz, Krappen, Kreb&#x017F;e, Mu-<lb/>
&#x017F;cheln, Schleyen. In dem Meißni&#x017F;chen <note place="foot" n="i)">S. Brodufs Chronik von Mer&#x017F;eburg, Albini<lb/>
meißni&#x017F;che Bergchronik, <hi rendition="#aq">Fabricii annales Saxo-<lb/>
niae.</hi></note><lb/>
war die Saale, Elbe, El&#x017F;ter und Luppa &#x017F;ehr<lb/>
reich. Mecklenburg war arm an Teichen und<lb/>
Teichfi&#x017F;chen, aber de&#x017F;to reicher an Flußfi&#x017F;chen.<lb/>
Eben &#x017F;o hatte man im Pommeri&#x017F;chen wenig<lb/>
Teiche aber de&#x017F;to mehr Seen, darinnen Hech-<lb/>
te, Par&#x017F;e, Ahle, Quappen, Rothaugen,<lb/>
große Neunaugen, wei&#x017F;&#x017F;e Stinze, große Mu-<lb/>
renen, zu Colditz in Hinterpommern, Schwer-<lb/>
len, Fohren. Wahr&#x017F;cheinlich &#x017F;ind die vielen<lb/>
Su&#x0364;mpfe, Bru&#x0364;cher und Mora&#x0364;&#x017F;te, die &#x017F;ich in<lb/>
die&#x017F;en Gegenden &#x017F;o ha&#x0364;ufig in der Folge fanden,<lb/>
aus jenen vielen eingegangenen Teichen und<lb/>
Seen ent&#x017F;tanden. So fanden &#x017F;ich al&#x017F;o in<lb/>
Deut&#x017F;chland im &#x017F;echzehnten Jahrhunderte<lb/>
u&#x0364;berhaupt folgende Fi&#x017F;che: (denn die ange-<lb/>
fu&#x0364;hrten gelten bloß von der Mark und Pom-<lb/>
mern) Hechte, Schmerlen, Steinbeißer wel-<lb/>
che man damals in Meißen und Voigtlande<lb/>
hoch&#x017F;cha&#x0364;tzte und Herrnfi&#x017F;che nannte; auch das<lb/>
Quart oder die Kanne fu&#x0364;r 6 Silbergro&#x017F;chen,<lb/>
und al&#x017F;o etwas theuer hielt. Ferner die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">A&#x017F;chen,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[516/0526] Zerten, Alant, Duͤbeln, Guͤſtern, Ploͤtzen, Rothaugen, Ziegen, Geſern, Stichelinge, Ukeley, Lampreten, Welß, Neunaugen, Schmerlen, Quappen, Pitzker, Budten, Steinbeißer, Stinz, Krappen, Krebſe, Mu- ſcheln, Schleyen. In dem Meißniſchen i) war die Saale, Elbe, Elſter und Luppa ſehr reich. Mecklenburg war arm an Teichen und Teichfiſchen, aber deſto reicher an Flußfiſchen. Eben ſo hatte man im Pommeriſchen wenig Teiche aber deſto mehr Seen, darinnen Hech- te, Parſe, Ahle, Quappen, Rothaugen, große Neunaugen, weiſſe Stinze, große Mu- renen, zu Colditz in Hinterpommern, Schwer- len, Fohren. Wahrſcheinlich ſind die vielen Suͤmpfe, Bruͤcher und Moraͤſte, die ſich in dieſen Gegenden ſo haͤufig in der Folge fanden, aus jenen vielen eingegangenen Teichen und Seen entſtanden. So fanden ſich alſo in Deutſchland im ſechzehnten Jahrhunderte uͤberhaupt folgende Fiſche: (denn die ange- fuͤhrten gelten bloß von der Mark und Pom- mern) Hechte, Schmerlen, Steinbeißer wel- che man damals in Meißen und Voigtlande hochſchaͤtzte und Herrnfiſche nannte; auch das Quart oder die Kanne fuͤr 6 Silbergroſchen, und alſo etwas theuer hielt. Ferner die Aſchen, i) S. Brodufs Chronik von Merſeburg, Albini meißniſche Bergchronik, Fabricii annales Saxo- niae.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/526
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/526>, abgerufen am 23.11.2024.