Schriftstellern vorkommen d). Insbesondere sind die Murenen merkwürdig, deren Fang um Johannis am besten war. Sie fanden sich sonderlich zwischen Stein und neuen Stargard in dem See Madtuge, worinnen man sie oft über eine Elle lang fand.
Coler e) zählt unter die fischreichen Länder seiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen- burg, Preussen, die Seestädte. Schlesien war zwar nicht reich an Flußfischen, desto rei- cher aber an Teichfischen, als Karpen, Hech- ten, Parsen, Weißfischen; die Mark Branden- burg war reich an Flußfischen in der Elbe, Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem Fange derselben große Netze, Wathen, Ha- men, Reusen, Schörzen, Jagdnetze; ja man schoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oestreichi- schen f), fieng sie auch durch Triebvögel, welche größer sind als eine Ente. Reich an Fischen waren vornehmlich einige brandenburgische Länder: sie hatten nicht nur die fischreichen Flüsse, Oder, Hafel, Elbe und Spree, son- dern auch viele Landseen und Teiche; fast jedes Amt hatte seine Seen. Zum Amte Lieben- wald gehörten zwey und siebenzig Seen. Es
gab
d) Siehe Bernoulli Reisen und Coler im Calendaris Brachmonat, p. 61.
e) Coler l. c. p. 414.
f) Coler l. c. p. 423.
Schriftſtellern vorkommen d). Insbeſondere ſind die Murenen merkwuͤrdig, deren Fang um Johannis am beſten war. Sie fanden ſich ſonderlich zwiſchen Stein und neuen Stargard in dem See Madtuge, worinnen man ſie oft uͤber eine Elle lang fand.
Coler e) zaͤhlt unter die fiſchreichen Laͤnder ſeiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen- burg, Preuſſen, die Seeſtaͤdte. Schleſien war zwar nicht reich an Flußfiſchen, deſto rei- cher aber an Teichfiſchen, als Karpen, Hech- ten, Parſen, Weißfiſchen; die Mark Branden- burg war reich an Flußfiſchen in der Elbe, Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem Fange derſelben große Netze, Wathen, Ha- men, Reuſen, Schoͤrzen, Jagdnetze; ja man ſchoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oeſtreichi- ſchen f), fieng ſie auch durch Triebvoͤgel, welche groͤßer ſind als eine Ente. Reich an Fiſchen waren vornehmlich einige brandenburgiſche Laͤnder: ſie hatten nicht nur die fiſchreichen Fluͤſſe, Oder, Hafel, Elbe und Spree, ſon- dern auch viele Landſeen und Teiche; faſt jedes Amt hatte ſeine Seen. Zum Amte Lieben- wald gehoͤrten zwey und ſiebenzig Seen. Es
gab
d) Siehe Bernoulli Reiſen und Coler im Calendaris Brachmonat, p. 61.
e) Coler l. c. p. 414.
f) Coler l. c. p. 423.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0524"n="514"/>
Schriftſtellern vorkommen <noteplace="foot"n="d)">Siehe Bernoulli Reiſen und Coler im Calendaris<lb/>
Brachmonat, <hirendition="#aq">p.</hi> 61.</note>. Insbeſondere<lb/>ſind die Murenen merkwuͤrdig, deren Fang<lb/>
um Johannis am beſten war. Sie fanden<lb/>ſich ſonderlich zwiſchen Stein und neuen<lb/>
Stargard in dem See Madtuge, worinnen<lb/>
man ſie oft uͤber eine Elle lang fand.</p><lb/><p>Coler <noteplace="foot"n="e)">Coler <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 414.</note> zaͤhlt unter die fiſchreichen Laͤnder<lb/>ſeiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen-<lb/>
burg, Preuſſen, die Seeſtaͤdte. Schleſien<lb/>
war zwar nicht reich an Flußfiſchen, deſto rei-<lb/>
cher aber an Teichfiſchen, als Karpen, Hech-<lb/>
ten, Parſen, Weißfiſchen; die Mark Branden-<lb/>
burg war reich an Flußfiſchen in der Elbe,<lb/>
Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem<lb/>
Fange derſelben große Netze, Wathen, Ha-<lb/>
men, Reuſen, Schoͤrzen, Jagdnetze; ja man<lb/>ſchoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oeſtreichi-<lb/>ſchen <noteplace="foot"n="f)">Coler <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 423.</note>, fieng ſie auch durch Triebvoͤgel, welche<lb/>
groͤßer ſind als eine Ente. Reich an Fiſchen<lb/>
waren vornehmlich einige brandenburgiſche<lb/>
Laͤnder: ſie hatten nicht nur die fiſchreichen<lb/>
Fluͤſſe, Oder, Hafel, Elbe und Spree, ſon-<lb/>
dern auch viele Landſeen und Teiche; faſt jedes<lb/>
Amt hatte ſeine Seen. Zum Amte Lieben-<lb/>
wald gehoͤrten zwey und ſiebenzig Seen. Es<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gab</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[514/0524]
Schriftſtellern vorkommen d). Insbeſondere
ſind die Murenen merkwuͤrdig, deren Fang
um Johannis am beſten war. Sie fanden
ſich ſonderlich zwiſchen Stein und neuen
Stargard in dem See Madtuge, worinnen
man ſie oft uͤber eine Elle lang fand.
Coler e) zaͤhlt unter die fiſchreichen Laͤnder
ſeiner Zeit, die Mark, Pommern, Mecklen-
burg, Preuſſen, die Seeſtaͤdte. Schleſien
war zwar nicht reich an Flußfiſchen, deſto rei-
cher aber an Teichfiſchen, als Karpen, Hech-
ten, Parſen, Weißfiſchen; die Mark Branden-
burg war reich an Flußfiſchen in der Elbe,
Oder, Spree, Hafel. Man brauchte zu dem
Fange derſelben große Netze, Wathen, Ha-
men, Reuſen, Schoͤrzen, Jagdnetze; ja man
ſchoß auch nach ihnen, z. B. in dem Oeſtreichi-
ſchen f), fieng ſie auch durch Triebvoͤgel, welche
groͤßer ſind als eine Ente. Reich an Fiſchen
waren vornehmlich einige brandenburgiſche
Laͤnder: ſie hatten nicht nur die fiſchreichen
Fluͤſſe, Oder, Hafel, Elbe und Spree, ſon-
dern auch viele Landſeen und Teiche; faſt jedes
Amt hatte ſeine Seen. Zum Amte Lieben-
wald gehoͤrten zwey und ſiebenzig Seen. Es
gab
d) Siehe Bernoulli Reiſen und Coler im Calendaris
Brachmonat, p. 61.
e) Coler l. c. p. 414.
f) Coler l. c. p. 423.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/524>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.