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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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daß wir es hier weitläuftig untersuchen könn-
ten. Wenigstens führen die Herrn Grafen
von Wernigerode noch jetzt zwey rothe mit den
Köpfen, Bäuchen und Schwänzen gegen ein-
ander zugekehrte Forellen, welches von ihrem
alten Reichsfischeramte herrühren soll.

So schreibt auch von Ludwig dem Grafen
von Barby ein Reichsfischeramt zu, womit
auch der Verfasser des deutschen Reichsstaats
übereinstimmt. Man beruft sich deshalb auf
die gelblichen und goldenen Barben in ihrem
Wappen. Noch viel ungewisser ist es
mit dem Reichsfischeramte der Stadt Basel,
und das Reichsteichmeisteramt der Grafen von
Oldenburg c) hat mit der Fischerey gar nichts
zu thun gehabt, sondern sie hatten die Auf-
sicht über die Ufer an den Flüssen und der See.
Doch wir verlassen diese Untersuchungen, und
gehen zu der eigentlichen Geschichte der Fische-
reyen fort. Man siehet den Flor aus den vie-
len Fischen und ihren Arten, welche in den

Schrift-
ficio receperunt clypeos: nam Comes de Wer-
nigerode pro signo recepit pisces in clypeo.

Man sehe auch Schweder in d sp. de reseruatis
imperial. pag. 50,
welcher den Ursprung dieses
Amts schon unter Heinrich I setzt.
c) S. Hammelmanns Beschreibung der löblichen
uralten Grafen von Oldenburg und Delmhorst,
ed. Fol. 1599. S. 35.
II. Theil. K k

daß wir es hier weitlaͤuftig unterſuchen koͤnn-
ten. Wenigſtens fuͤhren die Herrn Grafen
von Wernigerode noch jetzt zwey rothe mit den
Koͤpfen, Baͤuchen und Schwaͤnzen gegen ein-
ander zugekehrte Forellen, welches von ihrem
alten Reichsfiſcheramte herruͤhren ſoll.

So ſchreibt auch von Ludwig dem Grafen
von Barby ein Reichsfiſcheramt zu, womit
auch der Verfaſſer des deutſchen Reichsſtaats
uͤbereinſtimmt. Man beruft ſich deshalb auf
die gelblichen und goldenen Barben in ihrem
Wappen. Noch viel ungewiſſer iſt es
mit dem Reichsfiſcheramte der Stadt Baſel,
und das Reichsteichmeiſteramt der Grafen von
Oldenburg c) hat mit der Fiſcherey gar nichts
zu thun gehabt, ſondern ſie hatten die Auf-
ſicht uͤber die Ufer an den Fluͤſſen und der See.
Doch wir verlaſſen dieſe Unterſuchungen, und
gehen zu der eigentlichen Geſchichte der Fiſche-
reyen fort. Man ſiehet den Flor aus den vie-
len Fiſchen und ihren Arten, welche in den

Schrift-
ficio receperunt clypeos: nam Comes de Wer-
nigerode pro ſigno recepit piſces in clypeo.

Man ſehe auch Schweder in d ſp. de reſeruatis
imperial. pag. 50,
welcher den Urſprung dieſes
Amts ſchon unter Heinrich I ſetzt.
c) S. Hammelmanns Beſchreibung der loͤblichen
uralten Grafen von Oldenburg und Delmhorſt,
ed. Fol. 1599. S. 35.
II. Theil. K k
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[513/0523] daß wir es hier weitlaͤuftig unterſuchen koͤnn- ten. Wenigſtens fuͤhren die Herrn Grafen von Wernigerode noch jetzt zwey rothe mit den Koͤpfen, Baͤuchen und Schwaͤnzen gegen ein- ander zugekehrte Forellen, welches von ihrem alten Reichsfiſcheramte herruͤhren ſoll. So ſchreibt auch von Ludwig dem Grafen von Barby ein Reichsfiſcheramt zu, womit auch der Verfaſſer des deutſchen Reichsſtaats uͤbereinſtimmt. Man beruft ſich deshalb auf die gelblichen und goldenen Barben in ihrem Wappen. Noch viel ungewiſſer iſt es mit dem Reichsfiſcheramte der Stadt Baſel, und das Reichsteichmeiſteramt der Grafen von Oldenburg c) hat mit der Fiſcherey gar nichts zu thun gehabt, ſondern ſie hatten die Auf- ſicht uͤber die Ufer an den Fluͤſſen und der See. Doch wir verlaſſen dieſe Unterſuchungen, und gehen zu der eigentlichen Geſchichte der Fiſche- reyen fort. Man ſiehet den Flor aus den vie- len Fiſchen und ihren Arten, welche in den Schrift- a) c) S. Hammelmanns Beſchreibung der loͤblichen uralten Grafen von Oldenburg und Delmhorſt, ed. Fol. 1599. S. 35. a) ficio receperunt clypeos: nam Comes de Wer- nigerode pro ſigno recepit piſces in clypeo. Man ſehe auch Schweder in d ſp. de reſeruatis imperial. pag. 50, welcher den Urſprung dieſes Amts ſchon unter Heinrich I ſetzt. II. Theil. K k

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/523>, abgerufen am 22.11.2024.