Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

und Hetzens, vornehmlich in den Gehegen und
Wildbahnen. Allein nicht nur dieses, sondern
auch, daß die Saatfelder des Landmanns nicht
verwüstet werden, noch auch zur unerlaubten
Zeit, nämlich zwischen Fastnacht und Bartholo-
mäi, weder gejagt, noch gehetzt und Hühner ge-
fangen werden sollen, verordnet, und die sächsi-
sche Landesordnung bestätiget wurde. 1618
ein anderes von der Strafe der unterlassenen
Knüttelung der Hunde. Im J. 1626 wur-
de die Einlieferung der gefundenen Hirschstan-
gen befohlen, und in einem andern von dem
nämlichen Jahre untersagt, daß sich Niemand
sollte in den churfürstlichen Wildbahnen mit
Feuermachen sehen lassen, und es schärfte zu-
gleich das von 1613 von neuem ein. 1629
erfolgte ein anderes, welches sonderlich das
frühzeitige Jagen vor Bartholomäi, inglei-
chen das frühe Koppeljagen, und das heimli-
che Hasenschießen untersagte.

Endlich 1630 ein neues, wegen das Büch-
sentragens. Wegen des nämlichen und we-
gen des Platzens, ergiengen verschiedene nach-
drückliche Mandate in den J. 1649, 1650,
wo in zwey verschiedenen Mandaten des
Büchsentragens und der Schaafhunde wegen
Verordnungen geschahen, und 1659, wo ein
Mandat wegen der Klöppelung der Hunde und
eine Erläuterung derselben erfolgte: so wird
auch 1670 verordnet, daß die Bauerhunde
mit fünfviertellangen Klöppeln sollten ange-

hängt

und Hetzens, vornehmlich in den Gehegen und
Wildbahnen. Allein nicht nur dieſes, ſondern
auch, daß die Saatfelder des Landmanns nicht
verwuͤſtet werden, noch auch zur unerlaubten
Zeit, naͤmlich zwiſchen Faſtnacht und Bartholo-
maͤi, weder gejagt, noch gehetzt und Huͤhner ge-
fangen werden ſollen, verordnet, und die ſaͤchſi-
ſche Landesordnung beſtaͤtiget wurde. 1618
ein anderes von der Strafe der unterlaſſenen
Knuͤttelung der Hunde. Im J. 1626 wur-
de die Einlieferung der gefundenen Hirſchſtan-
gen befohlen, und in einem andern von dem
naͤmlichen Jahre unterſagt, daß ſich Niemand
ſollte in den churfuͤrſtlichen Wildbahnen mit
Feuermachen ſehen laſſen, und es ſchaͤrfte zu-
gleich das von 1613 von neuem ein. 1629
erfolgte ein anderes, welches ſonderlich das
fruͤhzeitige Jagen vor Bartholomaͤi, inglei-
chen das fruͤhe Koppeljagen, und das heimli-
che Haſenſchießen unterſagte.

Endlich 1630 ein neues, wegen das Buͤch-
ſentragens. Wegen des naͤmlichen und we-
gen des Platzens, ergiengen verſchiedene nach-
druͤckliche Mandate in den J. 1649, 1650,
wo in zwey verſchiedenen Mandaten des
Buͤchſentragens und der Schaafhunde wegen
Verordnungen geſchahen, und 1659, wo ein
Mandat wegen der Kloͤppelung der Hunde und
eine Erlaͤuterung derſelben erfolgte: ſo wird
auch 1670 verordnet, daß die Bauerhunde
mit fuͤnfviertellangen Kloͤppeln ſollten ange-

haͤngt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0438" n="428"/>
und Hetzens, vornehmlich in den Gehegen und<lb/>
Wildbahnen. Allein nicht nur die&#x017F;es, &#x017F;ondern<lb/>
auch, daß die Saatfelder des Landmanns nicht<lb/>
verwu&#x0364;&#x017F;tet werden, noch auch zur unerlaubten<lb/>
Zeit, na&#x0364;mlich zwi&#x017F;chen Fa&#x017F;tnacht und Bartholo-<lb/>
ma&#x0364;i, weder gejagt, noch gehetzt und Hu&#x0364;hner ge-<lb/>
fangen werden &#x017F;ollen, verordnet, und die &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;che Landesordnung be&#x017F;ta&#x0364;tiget wurde. 1618<lb/>
ein anderes von der Strafe der unterla&#x017F;&#x017F;enen<lb/>
Knu&#x0364;ttelung der Hunde. Im J. 1626 wur-<lb/>
de die Einlieferung der gefundenen Hir&#x017F;ch&#x017F;tan-<lb/>
gen befohlen, und in einem andern von dem<lb/>
na&#x0364;mlichen Jahre unter&#x017F;agt, daß &#x017F;ich Niemand<lb/>
&#x017F;ollte in den churfu&#x0364;r&#x017F;tlichen Wildbahnen mit<lb/>
Feuermachen &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en, und es &#x017F;cha&#x0364;rfte zu-<lb/>
gleich das von 1613 von neuem ein. 1629<lb/>
erfolgte ein anderes, welches &#x017F;onderlich das<lb/>
fru&#x0364;hzeitige Jagen vor Bartholoma&#x0364;i, inglei-<lb/>
chen das fru&#x0364;he Koppeljagen, und das heimli-<lb/>
che Ha&#x017F;en&#x017F;chießen unter&#x017F;agte.</p><lb/>
        <p>Endlich 1630 ein neues, wegen das Bu&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;entragens. Wegen des na&#x0364;mlichen und we-<lb/>
gen des Platzens, ergiengen ver&#x017F;chiedene nach-<lb/>
dru&#x0364;ckliche Mandate in den J. 1649, 1650,<lb/>
wo in zwey ver&#x017F;chiedenen Mandaten des<lb/>
Bu&#x0364;ch&#x017F;entragens und der Schaafhunde wegen<lb/>
Verordnungen ge&#x017F;chahen, und 1659, wo ein<lb/>
Mandat wegen der Klo&#x0364;ppelung der Hunde und<lb/>
eine Erla&#x0364;uterung der&#x017F;elben erfolgte: &#x017F;o wird<lb/>
auch 1670 verordnet, daß die Bauerhunde<lb/>
mit fu&#x0364;nfviertellangen Klo&#x0364;ppeln &#x017F;ollten ange-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ha&#x0364;ngt</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0438] und Hetzens, vornehmlich in den Gehegen und Wildbahnen. Allein nicht nur dieſes, ſondern auch, daß die Saatfelder des Landmanns nicht verwuͤſtet werden, noch auch zur unerlaubten Zeit, naͤmlich zwiſchen Faſtnacht und Bartholo- maͤi, weder gejagt, noch gehetzt und Huͤhner ge- fangen werden ſollen, verordnet, und die ſaͤchſi- ſche Landesordnung beſtaͤtiget wurde. 1618 ein anderes von der Strafe der unterlaſſenen Knuͤttelung der Hunde. Im J. 1626 wur- de die Einlieferung der gefundenen Hirſchſtan- gen befohlen, und in einem andern von dem naͤmlichen Jahre unterſagt, daß ſich Niemand ſollte in den churfuͤrſtlichen Wildbahnen mit Feuermachen ſehen laſſen, und es ſchaͤrfte zu- gleich das von 1613 von neuem ein. 1629 erfolgte ein anderes, welches ſonderlich das fruͤhzeitige Jagen vor Bartholomaͤi, inglei- chen das fruͤhe Koppeljagen, und das heimli- che Haſenſchießen unterſagte. Endlich 1630 ein neues, wegen das Buͤch- ſentragens. Wegen des naͤmlichen und we- gen des Platzens, ergiengen verſchiedene nach- druͤckliche Mandate in den J. 1649, 1650, wo in zwey verſchiedenen Mandaten des Buͤchſentragens und der Schaafhunde wegen Verordnungen geſchahen, und 1659, wo ein Mandat wegen der Kloͤppelung der Hunde und eine Erlaͤuterung derſelben erfolgte: ſo wird auch 1670 verordnet, daß die Bauerhunde mit fuͤnfviertellangen Kloͤppeln ſollten ange- haͤngt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/438
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/438>, abgerufen am 22.11.2024.