kaufen, welches bey dreyen Pfund Heller wür- tenbergischer Münze verboten war. Aus den herzoglichen Wäldern durfte kein Baum ver- flößt werden, er war denn abgezählt und be- zeichnet; die Wälder, die an flößigen Wassern gelegen waren mußten auf künftige Nothfäl- le verschont werden. Das Pfahlholz durfte nur in den unbequemsten und entlegensten Wäldern gefället werden, und jeder Pfahl mußte sieben Werkschuh in der Länge halten, und unten an der Spitze wenigstens eines Zol- les dick seyn; anders durfte es bey Strafe von zehen Pfund Heller und Verlust der Pfäh- le, nicht verkauft werden. Unter dem Bu- chenholz begriff man alles Laubholz, Birken, Eschen, Hagenbuchen und Errlen. Das Eschen- und Birkenholz durfte von nun an zu nichts anders, als zu Reifen, gehauen wer- den; die zu dicken Wälder befiehlt sie auszu- lichten. Sie untersagt, die Wipfel an den Birken nicht abzuhauen. Wenn Schlag, Laub- oder Tannenholz verkauft wurde, muß- ten die Eichen ausgenommen werden, welche zu Bauholz tauglich waren und kernhaften Boden hatten. Die Kohlen durften nur in den entlegnen Klingen und Bergwäldern ab- brannt werden. Die Unterthanen durften an niemanden Holz zu verkohlen ablassen, als an solche, welche die Kohlen an Unterthanen ver- kauften. Zum Wiedschneiden durfte nur Sälen- Haseln- und Garweidenholz gebraucht werden.
Das
kaufen, welches bey dreyen Pfund Heller wuͤr- tenbergiſcher Muͤnze verboten war. Aus den herzoglichen Waͤldern durfte kein Baum ver- floͤßt werden, er war denn abgezaͤhlt und be- zeichnet; die Waͤlder, die an floͤßigen Waſſern gelegen waren mußten auf kuͤnftige Nothfaͤl- le verſchont werden. Das Pfahlholz durfte nur in den unbequemſten und entlegenſten Waͤldern gefaͤllet werden, und jeder Pfahl mußte ſieben Werkſchuh in der Laͤnge halten, und unten an der Spitze wenigſtens eines Zol- les dick ſeyn; anders durfte es bey Strafe von zehen Pfund Heller und Verluſt der Pfaͤh- le, nicht verkauft werden. Unter dem Bu- chenholz begriff man alles Laubholz, Birken, Eſchen, Hagenbuchen und Errlen. Das Eſchen- und Birkenholz durfte von nun an zu nichts anders, als zu Reifen, gehauen wer- den; die zu dicken Waͤlder befiehlt ſie auszu- lichten. Sie unterſagt, die Wipfel an den Birken nicht abzuhauen. Wenn Schlag, Laub- oder Tannenholz verkauft wurde, muß- ten die Eichen ausgenommen werden, welche zu Bauholz tauglich waren und kernhaften Boden hatten. Die Kohlen durften nur in den entlegnen Klingen und Bergwaͤldern ab- brannt werden. Die Unterthanen durften an niemanden Holz zu verkohlen ablaſſen, als an ſolche, welche die Kohlen an Unterthanen ver- kauften. Zum Wiedſchneiden durfte nur Saͤlen- Haſeln- und Garweidenholz gebraucht werden.
Das
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kaufen, welches bey dreyen Pfund Heller wuͤr-
tenbergiſcher Muͤnze verboten war. Aus den
herzoglichen Waͤldern durfte kein Baum ver-
floͤßt werden, er war denn abgezaͤhlt und be-
zeichnet; die Waͤlder, die an floͤßigen Waſſern
gelegen waren mußten auf kuͤnftige Nothfaͤl-
le verſchont werden. Das Pfahlholz durfte
nur in den unbequemſten und entlegenſten
Waͤldern gefaͤllet werden, und jeder Pfahl
mußte ſieben Werkſchuh in der Laͤnge halten,
und unten an der Spitze wenigſtens eines Zol-
les dick ſeyn; anders durfte es bey Strafe
von zehen Pfund Heller und Verluſt der Pfaͤh-
le, nicht verkauft werden. Unter dem Bu-
chenholz begriff man alles Laubholz, Birken,
Eſchen, Hagenbuchen und Errlen. Das
Eſchen- und Birkenholz durfte von nun an
zu nichts anders, als zu Reifen, gehauen wer-
den; die zu dicken Waͤlder befiehlt ſie auszu-
lichten. Sie unterſagt, die Wipfel an den
Birken nicht abzuhauen. Wenn Schlag,
Laub- oder Tannenholz verkauft wurde, muß-
ten die Eichen ausgenommen werden, welche
zu Bauholz tauglich waren und kernhaften
Boden hatten. Die Kohlen durften nur in
den entlegnen Klingen und Bergwaͤldern ab-
brannt werden. Die Unterthanen durften an
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ſolche, welche die Kohlen an Unterthanen ver-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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