Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Bestellung der Fuhre und des Fuhrlohns, von
den Sägemühlen, Holzhöfen und Holzkauf,
und bestimmt in allen diesen Dingen die Prei-
se und das Lohn, sorgt für die leichteste Ver-
theilung an die Bergwerke durch Holzflößen,
beschäftigt sich mit Anweisung des Holzes zu
Baumaterialien, und bestimmt das Amt der
Forst- und Floßbedienten. In der vom J.
1590 oben schon angeführten braunschweigi-
schen Forst- und Holzordnung, welche von
Herzog Heinrich Julius ist, siehet man gleich-
falls auf die Beförderung und den Wohlstand
der Holzkultur, vornehmlich aber auf die beste
Benutzung der Hölzer, für die Berg- und
Salzwerke, für das Cammergut und den ge-
meinen Gebrauch. Man verordnete darinnen
die heilsamsten Wirthschaftsgrundsätze. So
wird darinnen befohlen, daß das Stangen-
holz an der Erde und der Wurzel abgehauen,
und nicht Ellen hoch die Stücken stehen blei-
ben, welche sodann ungenutzt verfaulen, daß
die großen vertragenen Bäume verkohlet wer-
den sollen, daß man Tannenholz nicht mit der
Art, sondern mit Sägen schneiden solle,
weil im erstern Falle so viel verloren gehe,
daß man abgetriebene Plätze drey bis sechs
Jahre hegen solle u. s. w. Man sorgte darin-
nen nicht bloß für die landesfürstlichen, son-
dern auch für die Forste der Unterthanen m).


In
m) Ebend. S. 131.
R 3

Beſtellung der Fuhre und des Fuhrlohns, von
den Saͤgemuͤhlen, Holzhoͤfen und Holzkauf,
und beſtimmt in allen dieſen Dingen die Prei-
ſe und das Lohn, ſorgt fuͤr die leichteſte Ver-
theilung an die Bergwerke durch Holzfloͤßen,
beſchaͤftigt ſich mit Anweiſung des Holzes zu
Baumaterialien, und beſtimmt das Amt der
Forſt- und Floßbedienten. In der vom J.
1590 oben ſchon angefuͤhrten braunſchweigi-
ſchen Forſt- und Holzordnung, welche von
Herzog Heinrich Julius iſt, ſiehet man gleich-
falls auf die Befoͤrderung und den Wohlſtand
der Holzkultur, vornehmlich aber auf die beſte
Benutzung der Hoͤlzer, fuͤr die Berg- und
Salzwerke, fuͤr das Cammergut und den ge-
meinen Gebrauch. Man verordnete darinnen
die heilſamſten Wirthſchaftsgrundſaͤtze. So
wird darinnen befohlen, daß das Stangen-
holz an der Erde und der Wurzel abgehauen,
und nicht Ellen hoch die Stuͤcken ſtehen blei-
ben, welche ſodann ungenutzt verfaulen, daß
die großen vertragenen Baͤume verkohlet wer-
den ſollen, daß man Tannenholz nicht mit der
Art, ſondern mit Saͤgen ſchneiden ſolle,
weil im erſtern Falle ſo viel verloren gehe,
daß man abgetriebene Plaͤtze drey bis ſechs
Jahre hegen ſolle u. ſ. w. Man ſorgte darin-
nen nicht bloß fuͤr die landesfuͤrſtlichen, ſon-
dern auch fuͤr die Forſte der Unterthanen m).


In
m) Ebend. S. 131.
R 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0271" n="261"/>
Be&#x017F;tellung der Fuhre und des Fuhrlohns, von<lb/>
den Sa&#x0364;gemu&#x0364;hlen, Holzho&#x0364;fen und Holzkauf,<lb/>
und be&#x017F;timmt in allen die&#x017F;en Dingen die Prei-<lb/>
&#x017F;e und das Lohn, &#x017F;orgt fu&#x0364;r die leichte&#x017F;te Ver-<lb/>
theilung an die Bergwerke durch Holzflo&#x0364;ßen,<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;ftigt &#x017F;ich mit Anwei&#x017F;ung des Holzes zu<lb/>
Baumaterialien, und be&#x017F;timmt das Amt der<lb/>
For&#x017F;t- und Floßbedienten. In der vom J.<lb/>
1590 oben &#x017F;chon angefu&#x0364;hrten braun&#x017F;chweigi-<lb/>
&#x017F;chen For&#x017F;t- und Holzordnung, welche von<lb/>
Herzog Heinrich Julius i&#x017F;t, &#x017F;iehet man gleich-<lb/>
falls auf die Befo&#x0364;rderung und den Wohl&#x017F;tand<lb/>
der Holzkultur, vornehmlich aber auf die be&#x017F;te<lb/>
Benutzung der Ho&#x0364;lzer, fu&#x0364;r die Berg- und<lb/>
Salzwerke, fu&#x0364;r das Cammergut und den ge-<lb/>
meinen Gebrauch. Man verordnete darinnen<lb/>
die heil&#x017F;am&#x017F;ten Wirth&#x017F;chaftsgrund&#x017F;a&#x0364;tze. So<lb/>
wird darinnen befohlen, daß das Stangen-<lb/>
holz an der Erde und der Wurzel abgehauen,<lb/>
und nicht Ellen hoch die Stu&#x0364;cken &#x017F;tehen blei-<lb/>
ben, welche &#x017F;odann ungenutzt verfaulen, daß<lb/>
die großen vertragenen Ba&#x0364;ume verkohlet wer-<lb/>
den &#x017F;ollen, daß man Tannenholz nicht mit der<lb/>
Art, &#x017F;ondern mit Sa&#x0364;gen &#x017F;chneiden &#x017F;olle,<lb/>
weil im er&#x017F;tern Falle &#x017F;o viel verloren gehe,<lb/>
daß man abgetriebene Pla&#x0364;tze drey bis &#x017F;echs<lb/>
Jahre hegen &#x017F;olle u. &#x017F;. w. Man &#x017F;orgte darin-<lb/>
nen nicht bloß fu&#x0364;r die landesfu&#x0364;r&#x017F;tlichen, &#x017F;on-<lb/>
dern auch fu&#x0364;r die For&#x017F;te der Unterthanen <note place="foot" n="m)">Ebend. S. 131.</note>.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">R 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">In</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0271] Beſtellung der Fuhre und des Fuhrlohns, von den Saͤgemuͤhlen, Holzhoͤfen und Holzkauf, und beſtimmt in allen dieſen Dingen die Prei- ſe und das Lohn, ſorgt fuͤr die leichteſte Ver- theilung an die Bergwerke durch Holzfloͤßen, beſchaͤftigt ſich mit Anweiſung des Holzes zu Baumaterialien, und beſtimmt das Amt der Forſt- und Floßbedienten. In der vom J. 1590 oben ſchon angefuͤhrten braunſchweigi- ſchen Forſt- und Holzordnung, welche von Herzog Heinrich Julius iſt, ſiehet man gleich- falls auf die Befoͤrderung und den Wohlſtand der Holzkultur, vornehmlich aber auf die beſte Benutzung der Hoͤlzer, fuͤr die Berg- und Salzwerke, fuͤr das Cammergut und den ge- meinen Gebrauch. Man verordnete darinnen die heilſamſten Wirthſchaftsgrundſaͤtze. So wird darinnen befohlen, daß das Stangen- holz an der Erde und der Wurzel abgehauen, und nicht Ellen hoch die Stuͤcken ſtehen blei- ben, welche ſodann ungenutzt verfaulen, daß die großen vertragenen Baͤume verkohlet wer- den ſollen, daß man Tannenholz nicht mit der Art, ſondern mit Saͤgen ſchneiden ſolle, weil im erſtern Falle ſo viel verloren gehe, daß man abgetriebene Plaͤtze drey bis ſechs Jahre hegen ſolle u. ſ. w. Man ſorgte darin- nen nicht bloß fuͤr die landesfuͤrſtlichen, ſon- dern auch fuͤr die Forſte der Unterthanen m). In m) Ebend. S. 131. R 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/271
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/271>, abgerufen am 09.05.2024.