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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Gänge pflanzt man Bohnen, um sie rein zu
halten.

In dem Braunschweigischen befolgt man
folgende Bauart: Man legt den Hopfengar-
ten an abschüßigen Orten nach Nordwest, Süd-
ost oder Süden an, und umgiebt das ganze
Hopfenland mit Gräben, bearbeitet das Ho-
pfenland so locker und mürbe, als möglich ist,
und hält es von allem Unkraut rein. Man
macht die Gruben neun Zoll tief, und drey-
viertel Zoll breit. Man hat dreyerley Arten,
den Hopfen zu bauen; man bauet ihn entwe-
der stäudig, welches Staudenhopfen heißt,
oder an Stühlen, welches Stuhlhopfen heißt,
oder nach dem Vorschlag des schwedischen Oe-
konomen Striedberg, welcher Hopfenbeete an-
rieth, welche außerordentliche Sorgfalt, in
Ansehung der Reinigung von Unkraut, erfor-
dern. Der Stuhlhopfen ist im Braunschwei-
gischen am gewöhnlichsten. Man hat vor-
nehmlich Hopfenschulen, die auswärts nicht
so bekannt, aber sehr nützlich sind, worinnen
man die Wurzeln, die man vor dem Jahre
nicht in die Hopfgärten verpflanzt, versetzet.
Man gerieth darauf durch einen Zufall. Ein
Stück Landes, davon ein Theil vor zwey, das
andere aber vor einem Jahre zum Hopfengarten
war angewendet worden, wurde unvermuthet
zu einem andern Gebrauch angeschlagen; es
mußten daher die Wurzeln aufgenommen wer-
den, deren einige sich so verbreitet hatten, daß

sie
Q 3

Gaͤnge pflanzt man Bohnen, um ſie rein zu
halten.

In dem Braunſchweigiſchen befolgt man
folgende Bauart: Man legt den Hopfengar-
ten an abſchuͤßigen Orten nach Nordweſt, Suͤd-
oſt oder Suͤden an, und umgiebt das ganze
Hopfenland mit Graͤben, bearbeitet das Ho-
pfenland ſo locker und muͤrbe, als moͤglich iſt,
und haͤlt es von allem Unkraut rein. Man
macht die Gruben neun Zoll tief, und drey-
viertel Zoll breit. Man hat dreyerley Arten,
den Hopfen zu bauen; man bauet ihn entwe-
der ſtaͤudig, welches Staudenhopfen heißt,
oder an Stuͤhlen, welches Stuhlhopfen heißt,
oder nach dem Vorſchlag des ſchwediſchen Oe-
konomen Striedberg, welcher Hopfenbeete an-
rieth, welche außerordentliche Sorgfalt, in
Anſehung der Reinigung von Unkraut, erfor-
dern. Der Stuhlhopfen iſt im Braunſchwei-
giſchen am gewoͤhnlichſten. Man hat vor-
nehmlich Hopfenſchulen, die auswaͤrts nicht
ſo bekannt, aber ſehr nuͤtzlich ſind, worinnen
man die Wurzeln, die man vor dem Jahre
nicht in die Hopfgaͤrten verpflanzt, verſetzet.
Man gerieth darauf durch einen Zufall. Ein
Stuͤck Landes, davon ein Theil vor zwey, das
andere aber vor einem Jahre zum Hopfengarten
war angewendet worden, wurde unvermuthet
zu einem andern Gebrauch angeſchlagen; es
mußten daher die Wurzeln aufgenommen wer-
den, deren einige ſich ſo verbreitet hatten, daß

ſie
Q 3
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[245/0255] Gaͤnge pflanzt man Bohnen, um ſie rein zu halten. In dem Braunſchweigiſchen befolgt man folgende Bauart: Man legt den Hopfengar- ten an abſchuͤßigen Orten nach Nordweſt, Suͤd- oſt oder Suͤden an, und umgiebt das ganze Hopfenland mit Graͤben, bearbeitet das Ho- pfenland ſo locker und muͤrbe, als moͤglich iſt, und haͤlt es von allem Unkraut rein. Man macht die Gruben neun Zoll tief, und drey- viertel Zoll breit. Man hat dreyerley Arten, den Hopfen zu bauen; man bauet ihn entwe- der ſtaͤudig, welches Staudenhopfen heißt, oder an Stuͤhlen, welches Stuhlhopfen heißt, oder nach dem Vorſchlag des ſchwediſchen Oe- konomen Striedberg, welcher Hopfenbeete an- rieth, welche außerordentliche Sorgfalt, in Anſehung der Reinigung von Unkraut, erfor- dern. Der Stuhlhopfen iſt im Braunſchwei- giſchen am gewoͤhnlichſten. Man hat vor- nehmlich Hopfenſchulen, die auswaͤrts nicht ſo bekannt, aber ſehr nuͤtzlich ſind, worinnen man die Wurzeln, die man vor dem Jahre nicht in die Hopfgaͤrten verpflanzt, verſetzet. Man gerieth darauf durch einen Zufall. Ein Stuͤck Landes, davon ein Theil vor zwey, das andere aber vor einem Jahre zum Hopfengarten war angewendet worden, wurde unvermuthet zu einem andern Gebrauch angeſchlagen; es mußten daher die Wurzeln aufgenommen wer- den, deren einige ſich ſo verbreitet hatten, daß ſie Q 3

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/255>, abgerufen am 23.11.2024.