fassung aus. Sie waren oben alle unter einan- der als eine dicke Hecke zusammengewachsen, und da der Garten nur gegen die nordliche Sei- te an das Haus stieß, und übrigens ganz frey lag, so konnte der Schatten, den diese Bäu- me warfen, dem Garten von der Sonne nichts benehmen. An der inwendigen Wand waren rund umher Pfirschen, Apricosen, Pflaumen und dergl. gezogen, deren Blüthen den Bie- nen sehr angenehm sind. Der Garten selbst war in 3 Schuhe breite Beeten abgetheilet, zwischen welchen nur so viel Platz gelassen wor- den, daß ein Mensch zur Noth gehen konnte, ausser einem etwas breiteren Hauptgange, der kreuzweise mitten durch den Garten gieng. Außer einigen Staudengewächsen, worunter die Klosterbeere und der schwarzen Johannis- beerstrauch vorzüglich sich auszeichneten, waren nur einige wenige Zwergbäume in dem Garten, aber destomehr Blumen, Kräuter und andere Pflanzen von allen Gattungen, darunter kei- ne einzige geduldet wurde, die den Bienen nicht den besten und reichlichsten Stoff so wohl zu Honig als zu Wachs gab; wobey zugleich auch für einige dergleichen Arten gesorget war, wor- aus die Bienen den Kütt und dergleichen samm- len. Sobald nun die Sonne im Frühling die Bienen aus ihren Stöcken hervorlockte, so fanden sie auch schon auf dem Welschkirschbaum und auf dem häufigen Crocus und andern frühzeiti- gen Blüthen die angenehmste Nahrung. Dies
dau-
faſſung aus. Sie waren oben alle unter einan- der als eine dicke Hecke zuſammengewachſen, und da der Garten nur gegen die nordliche Sei- te an das Haus ſtieß, und uͤbrigens ganz frey lag, ſo konnte der Schatten, den dieſe Baͤu- me warfen, dem Garten von der Sonne nichts benehmen. An der inwendigen Wand waren rund umher Pfirſchen, Apricoſen, Pflaumen und dergl. gezogen, deren Bluͤthen den Bie- nen ſehr angenehm ſind. Der Garten ſelbſt war in 3 Schuhe breite Beeten abgetheilet, zwiſchen welchen nur ſo viel Platz gelaſſen wor- den, daß ein Menſch zur Noth gehen konnte, auſſer einem etwas breiteren Hauptgange, der kreuzweiſe mitten durch den Garten gieng. Außer einigen Staudengewaͤchſen, worunter die Kloſterbeere und der ſchwarzen Johannis- beerſtrauch vorzuͤglich ſich auszeichneten, waren nur einige wenige Zwergbaͤume in dem Garten, aber deſtomehr Blumen, Kraͤuter und andere Pflanzen von allen Gattungen, darunter kei- ne einzige geduldet wurde, die den Bienen nicht den beſten und reichlichſten Stoff ſo wohl zu Honig als zu Wachs gab; wobey zugleich auch fuͤr einige dergleichen Arten geſorget war, wor- aus die Bienen den Kuͤtt und dergleichen ſamm- len. Sobald nun die Sonne im Fruͤhling die Bienen aus ihren Stoͤcken hervorlockte, ſo fanden ſie auch ſchon auf dem Welſchkirſchbaum und auf dem haͤufigen Crocus und andern fruͤhzeiti- gen Bluͤthen die angenehmſte Nahrung. Dies
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faſſung aus. Sie waren oben alle unter einan-
der als eine dicke Hecke zuſammengewachſen,
und da der Garten nur gegen die nordliche Sei-
te an das Haus ſtieß, und uͤbrigens ganz frey
lag, ſo konnte der Schatten, den dieſe Baͤu-
me warfen, dem Garten von der Sonne nichts
benehmen. An der inwendigen Wand waren
rund umher Pfirſchen, Apricoſen, Pflaumen
und dergl. gezogen, deren Bluͤthen den Bie-
nen ſehr angenehm ſind. Der Garten ſelbſt
war in 3 Schuhe breite Beeten abgetheilet,
zwiſchen welchen nur ſo viel Platz gelaſſen wor-
den, daß ein Menſch zur Noth gehen konnte,
auſſer einem etwas breiteren Hauptgange, der
kreuzweiſe mitten durch den Garten gieng.
Außer einigen Staudengewaͤchſen, worunter
die Kloſterbeere und der ſchwarzen Johannis-
beerſtrauch vorzuͤglich ſich auszeichneten, waren
nur einige wenige Zwergbaͤume in dem Garten,
aber deſtomehr Blumen, Kraͤuter und andere
Pflanzen von allen Gattungen, darunter kei-
ne einzige geduldet wurde, die den Bienen nicht
den beſten und reichlichſten Stoff ſo wohl zu
Honig als zu Wachs gab; wobey zugleich auch
fuͤr einige dergleichen Arten geſorget war, wor-
aus die Bienen den Kuͤtt und dergleichen ſamm-
len. Sobald nun die Sonne im Fruͤhling die
Bienen aus ihren Stoͤcken hervorlockte, ſo fanden
ſie auch ſchon auf dem Welſchkirſchbaum und
auf dem haͤufigen Crocus und andern fruͤhzeiti-
gen Bluͤthen die angenehmſte Nahrung. Dies
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/412>, abgerufen am 25.11.2024.
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