gleich. Um endlich zum Ziele zu kommen, müsse man vor allen Dingen auf Vermehrung der Einkünfte der Republik denken, zu diesem Zweck einen allgemeinen Zoll für alle Waaren einführen, von dem niemand ohne alle Ausnahme befreit sein dürfe. Um aber diesen Zoll einträglich zu machen, sei es nöthig, Handel und Gewerbe zu fördern durch Befreiung von den Lasten, die sie durch die Willkühr der einzelnen zu tragen hätten. Ein weiteres Mittel sei dann darauf zu halten, daß von den Starosteien auch in der That und nicht wie bisher nur dem Namen nach, der vierte Theil aller ihrer Einkünfte für die Erhaltung der Armee in den Schatz gezahlt werde. Außerdem müsse die bisherige Freiheit des Adels und Klerus von der Trank- und Zapfensteuer aufhören, und der reiche Ertrag, den sie fortan bringen werde zwischen den einzelnen Palatinaten und der Republik getheilt werden. Die letztere könnte ihren Antheil für die Armee verwenden, die erstere zu regelmäßigen Diäten für Landboten und Tribunale, wodurch zugleich beider Corruption, zu der häufig nur die Noth ver- führe, gesteuert werden würde. Entschlösse man sich ferner für Tabak und Papier ein Monopol zu Gunsten der Republik ein- zuführen, die Posten an den Meistbietenden zu verpachten, Brief- und Personenporto verständig zu bemessen, so würde man große Summen gewinnen. Demungeachtet würden alle diese Maßregeln nicht hinreichen, die Mittel für die Erhaltung einer Armee in der Stärke, wie solche das Land bedürfe, zu schaffen; das Letzte und Sicherste hiezu sei, daß jeder Edelmann, der wahrhaft sein Vaterland, dessen Ehre und Ruhm liebe, diese Liebe auch durch die That, wie der Kastellan von Kiew auf dem letzten Reichstage, beweise, der den Zehnten aller seiner Einkünfte der Republik angeboten habe. Der gesamte Adel und Klerus müßten auf ihre Güter nach gewissenhafter Selbst- einschätzung solche Steuer übernehmen, von der auch die könig- lichen nicht frei sein dürften. Wolle man nur ernst und lege die Hände rasch ans Werk, so würde die Nation auch rasch in der Achtung ihrer Nachbarn steigen; sie würden ihre Freund- schaft suchen, weil diese ihnen dann auch nützen könne. Ohne
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gleich. Um endlich zum Ziele zu kommen, müſſe man vor allen Dingen auf Vermehrung der Einkünfte der Republik denken, zu dieſem Zweck einen allgemeinen Zoll für alle Waaren einführen, von dem niemand ohne alle Ausnahme befreit ſein dürfe. Um aber dieſen Zoll einträglich zu machen, ſei es nöthig, Handel und Gewerbe zu fördern durch Befreiung von den Laſten, die ſie durch die Willkühr der einzelnen zu tragen hätten. Ein weiteres Mittel ſei dann darauf zu halten, daß von den Staroſteien auch in der That und nicht wie bisher nur dem Namen nach, der vierte Theil aller ihrer Einkünfte für die Erhaltung der Armee in den Schatz gezahlt werde. Außerdem müſſe die bisherige Freiheit des Adels und Klerus von der Trank- und Zapfenſteuer aufhören, und der reiche Ertrag, den ſie fortan bringen werde zwiſchen den einzelnen Palatinaten und der Republik getheilt werden. Die letztere könnte ihren Antheil für die Armee verwenden, die erſtere zu regelmäßigen Diäten für Landboten und Tribunale, wodurch zugleich beider Corruption, zu der häufig nur die Noth ver- führe, geſteuert werden würde. Entſchlöſſe man ſich ferner für Tabak und Papier ein Monopol zu Gunſten der Republik ein- zuführen, die Poſten an den Meiſtbietenden zu verpachten, Brief- und Perſonenporto verſtändig zu bemeſſen, ſo würde man große Summen gewinnen. Demungeachtet würden alle dieſe Maßregeln nicht hinreichen, die Mittel für die Erhaltung einer Armee in der Stärke, wie ſolche das Land bedürfe, zu ſchaffen; das Letzte und Sicherſte hiezu ſei, daß jeder Edelmann, der wahrhaft ſein Vaterland, deſſen Ehre und Ruhm liebe, dieſe Liebe auch durch die That, wie der Kaſtellan von Kiew auf dem letzten Reichstage, beweiſe, der den Zehnten aller ſeiner Einkünfte der Republik angeboten habe. Der geſamte Adel und Klerus müßten auf ihre Güter nach gewiſſenhafter Selbſt- einſchätzung ſolche Steuer übernehmen, von der auch die könig- lichen nicht frei ſein dürften. Wolle man nur ernſt und lege die Hände raſch ans Werk, ſo würde die Nation auch raſch in der Achtung ihrer Nachbarn ſteigen; ſie würden ihre Freund- ſchaft ſuchen, weil dieſe ihnen dann auch nützen könne. Ohne
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gleich. Um endlich zum Ziele zu kommen, müſſe man vor
allen Dingen auf Vermehrung der Einkünfte der Republik
denken, zu dieſem Zweck einen allgemeinen Zoll für alle Waaren
einführen, von dem niemand ohne alle Ausnahme befreit ſein
dürfe. Um aber dieſen Zoll einträglich zu machen, ſei es
nöthig, Handel und Gewerbe zu fördern durch Befreiung von
den Laſten, die ſie durch die Willkühr der einzelnen zu tragen
hätten. Ein weiteres Mittel ſei dann darauf zu halten, daß
von den Staroſteien auch in der That und nicht wie bisher
nur dem Namen nach, der vierte Theil aller ihrer Einkünfte
für die Erhaltung der Armee in den Schatz gezahlt werde.
Außerdem müſſe die bisherige Freiheit des Adels und Klerus
von der Trank- und Zapfenſteuer aufhören, und der reiche
Ertrag, den ſie fortan bringen werde zwiſchen den einzelnen
Palatinaten und der Republik getheilt werden. Die letztere
könnte ihren Antheil für die Armee verwenden, die erſtere zu
regelmäßigen Diäten für Landboten und Tribunale, wodurch
zugleich beider Corruption, zu der häufig nur die Noth ver-
führe, geſteuert werden würde. Entſchlöſſe man ſich ferner für
Tabak und Papier ein Monopol zu Gunſten der Republik ein-
zuführen, die Poſten an den Meiſtbietenden zu verpachten,
Brief- und Perſonenporto verſtändig zu bemeſſen, ſo würde
man große Summen gewinnen. Demungeachtet würden alle
dieſe Maßregeln nicht hinreichen, die Mittel für die Erhaltung
einer Armee in der Stärke, wie ſolche das Land bedürfe, zu
ſchaffen; das Letzte und Sicherſte hiezu ſei, daß jeder Edelmann,
der wahrhaft ſein Vaterland, deſſen Ehre und Ruhm liebe,
dieſe Liebe auch durch die That, wie der Kaſtellan von Kiew
auf dem letzten Reichstage, beweiſe, der den Zehnten aller ſeiner
Einkünfte der Republik angeboten habe. Der geſamte Adel
und Klerus müßten auf ihre Güter nach gewiſſenhafter Selbſt-
einſchätzung ſolche Steuer übernehmen, von der auch die könig-
lichen nicht frei ſein dürften. Wolle man nur ernſt und lege
die Hände raſch ans Werk, ſo würde die Nation auch raſch
in der Achtung ihrer Nachbarn ſteigen; ſie würden ihre Freund-
ſchaft ſuchen, weil dieſe ihnen dann auch nützen könne. Ohne
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Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roepell_polen_1876/81>, abgerufen am 23.07.2024.
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