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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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Mangel bis zu einem gewissen Grade allerdings auf Kosten der Bequemlichkeit und Schnelligkeit des Wiegens abhelfen, wenn man nur einen Teil der Last durch ein Neigungsgewicht oder durch Federkraft, den übrigen dagegen durch einen Gewichtshebel mit Schale und Gewichten oder durch ein Laufgewicht (Neigungsfederwagen, Gewichtsneigungswagen, Gewichtsfederwagen) ausgleicht. Dieses Aushilfsmittel wird besonders bei Neigungswagen angewendet. Man erweitert dadurch den Wiegebereich bei gleicher Empfindlichkeit, verleiht der W. also eine höhere auf die Höchstlast bezogene Empfindlichkeit.

I. Neigungswagen (Abb. 242).

Der eine Schenkel eines Winkelhebels trägt das Vergleichsgewicht, am andern Schenkel wirkt


Abb. 242.
die Last entweder unmittelbar oder durch die Brücke. Im praktischen Betrieb wirkt das dauernde Pendeln des Zeigers störend.

Hierher gehört auch die gewöhnliche Briefwage.

Das Lasthebelsystem entspricht im allgemeinen dem System der Brückenwagen. Es ist an den Neigungshebel a mit Neigungsgewicht b angehängt. Die Neigung des Hebels a wird durch die Stange c, die Zahnstange d in das Zahnrad e auf den Zeiger übertragen. Die W. wird durch Heben der Stützkegel entlastet. Legt man den Handhebel f nach rechts hinüber, so wird die Stange g und das Gelenkviereck H, i, k nach links gezogen und die Stützplatten l, l1, für die Stützkegel werden gehoben.

II. Federwagen.

Sie beruhen auf den elastischen Formänderungen einer Feder (Abb. 243).

Im oberen Teile der Zugstange sind zwei Spiralfedern a, a1 eingeschaltet, deren Enden an zwei Querstücken b, b1 befestigt sind. Die Zahnstange c ist mit dem unteren Querstück b durch Gelenk verbunden und wird durch die Blattfeder d an das Zahnrad e gedrückt. Die in den unteren Teil der Zugstange eingeschaltete Spiralfeder f dient zum Schutz des oberen Feder- und Zeigerwerkes vor Stößen, die sich von dem Lasthebelsystem aus durch die Zugstange fortpflanzen. Die W. hat eine Vorrichtung zur Feststellung des Lasthebelsystems.

Die automatischen Zeigerschnellwagen (Gebrüder Dopp, Berlin, D. R. P.) zeigen beim Einrücken das Gewicht sofort an (Abb. 243). Ihre Wiegefedern sind unabhängig von Temperaturschwankungen, von dauernd unveränderlicher Dehnbarkeit und geben das Gewicht zuverlässig an. Sie werden in dem Betriebe der Reichspost und -eisenbahn in großem Umfange verwendet.

Mangel bis zu einem gewissen Grade allerdings auf Kosten der Bequemlichkeit und Schnelligkeit des Wiegens abhelfen, wenn man nur einen Teil der Last durch ein Neigungsgewicht oder durch Federkraft, den übrigen dagegen durch einen Gewichtshebel mit Schale und Gewichten oder durch ein Laufgewicht (Neigungsfederwagen, Gewichtsneigungswagen, Gewichtsfederwagen) ausgleicht. Dieses Aushilfsmittel wird besonders bei Neigungswagen angewendet. Man erweitert dadurch den Wiegebereich bei gleicher Empfindlichkeit, verleiht der W. also eine höhere auf die Höchstlast bezogene Empfindlichkeit.

I. Neigungswagen (Abb. 242).

Der eine Schenkel eines Winkelhebels trägt das Vergleichsgewicht, am andern Schenkel wirkt


Abb. 242.
die Last entweder unmittelbar oder durch die Brücke. Im praktischen Betrieb wirkt das dauernde Pendeln des Zeigers störend.

Hierher gehört auch die gewöhnliche Briefwage.

Das Lasthebelsystem entspricht im allgemeinen dem System der Brückenwagen. Es ist an den Neigungshebel a mit Neigungsgewicht b angehängt. Die Neigung des Hebels a wird durch die Stange c, die Zahnstange d in das Zahnrad e auf den Zeiger übertragen. Die W. wird durch Heben der Stützkegel entlastet. Legt man den Handhebel f nach rechts hinüber, so wird die Stange g und das Gelenkviereck H, i, k nach links gezogen und die Stützplatten l, l1, für die Stützkegel werden gehoben.

II. Federwagen.

Sie beruhen auf den elastischen Formänderungen einer Feder (Abb. 243).

Im oberen Teile der Zugstange sind zwei Spiralfedern a, a1 eingeschaltet, deren Enden an zwei Querstücken b, b1 befestigt sind. Die Zahnstange c ist mit dem unteren Querstück b durch Gelenk verbunden und wird durch die Blattfeder d an das Zahnrad e gedrückt. Die in den unteren Teil der Zugstange eingeschaltete Spiralfeder f dient zum Schutz des oberen Feder- und Zeigerwerkes vor Stößen, die sich von dem Lasthebelsystem aus durch die Zugstange fortpflanzen. Die W. hat eine Vorrichtung zur Feststellung des Lasthebelsystems.

Die automatischen Zeigerschnellwagen (Gebrüder Dopp, Berlin, D. R. P.) zeigen beim Einrücken das Gewicht sofort an (Abb. 243). Ihre Wiegefedern sind unabhängig von Temperaturschwankungen, von dauernd unveränderlicher Dehnbarkeit und geben das Gewicht zuverlässig an. Sie werden in dem Betriebe der Reichspost und -eisenbahn in großem Umfange verwendet.

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[395/0425] Mangel bis zu einem gewissen Grade allerdings auf Kosten der Bequemlichkeit und Schnelligkeit des Wiegens abhelfen, wenn man nur einen Teil der Last durch ein Neigungsgewicht oder durch Federkraft, den übrigen dagegen durch einen Gewichtshebel mit Schale und Gewichten oder durch ein Laufgewicht (Neigungsfederwagen, Gewichtsneigungswagen, Gewichtsfederwagen) ausgleicht. Dieses Aushilfsmittel wird besonders bei Neigungswagen angewendet. Man erweitert dadurch den Wiegebereich bei gleicher Empfindlichkeit, verleiht der W. also eine höhere auf die Höchstlast bezogene Empfindlichkeit. I. Neigungswagen (Abb. 242). Der eine Schenkel eines Winkelhebels trägt das Vergleichsgewicht, am andern Schenkel wirkt [Abbildung Abb. 242. ] die Last entweder unmittelbar oder durch die Brücke. Im praktischen Betrieb wirkt das dauernde Pendeln des Zeigers störend. Hierher gehört auch die gewöhnliche Briefwage. Das Lasthebelsystem entspricht im allgemeinen dem System der Brückenwagen. Es ist an den Neigungshebel a mit Neigungsgewicht b angehängt. Die Neigung des Hebels a wird durch die Stange c, die Zahnstange d in das Zahnrad e auf den Zeiger übertragen. Die W. wird durch Heben der Stützkegel entlastet. Legt man den Handhebel f nach rechts hinüber, so wird die Stange g und das Gelenkviereck H, i, k nach links gezogen und die Stützplatten l, l1, für die Stützkegel werden gehoben. II. Federwagen. Sie beruhen auf den elastischen Formänderungen einer Feder (Abb. 243). Im oberen Teile der Zugstange sind zwei Spiralfedern a, a1 eingeschaltet, deren Enden an zwei Querstücken b, b1 befestigt sind. Die Zahnstange c ist mit dem unteren Querstück b durch Gelenk verbunden und wird durch die Blattfeder d an das Zahnrad e gedrückt. Die in den unteren Teil der Zugstange eingeschaltete Spiralfeder f dient zum Schutz des oberen Feder- und Zeigerwerkes vor Stößen, die sich von dem Lasthebelsystem aus durch die Zugstange fortpflanzen. Die W. hat eine Vorrichtung zur Feststellung des Lasthebelsystems. Die automatischen Zeigerschnellwagen (Gebrüder Dopp, Berlin, D. R. P.) zeigen beim Einrücken das Gewicht sofort an (Abb. 243). Ihre Wiegefedern sind unabhängig von Temperaturschwankungen, von dauernd unveränderlicher Dehnbarkeit und geben das Gewicht zuverlässig an. Sie werden in dem Betriebe der Reichspost und -eisenbahn in großem Umfange verwendet.

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/425>, abgerufen am 23.11.2024.