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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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der letztere mit einem zweiten Metallmantel umgeben, so daß eine doppelte Wandung entsteht, in deren Zwischenraum Dampf geleitet wird.

3. Stroh benutzt man oft zum Einhüllen von oberirdischen Wasserleitungsrohren, Wasserkranen und Pumpen gegen Einfrieren, indem man entweder nur von Hand gewundene Strohseile um den zu schützenden Körper wickelt, oder aber besser erst eine Lage Stroh lang auflegt und diese Schicht dann mit einem Strohseil umwickelt.

4. Asche, Schlacke, Kohle, Torf und verwandte Stoffe werden in gleicher Weise wie Häcksel als Füllmaterial gebraucht. Aus Torf werden auch Schalen für Rohrumhüllungen gemacht, die sehr leicht (spezifisches Gewicht 0,095), gut schützend und ziemlich haltbar sind.

5. Wolle, Baumwolle, Tuche, Webekanten, Plüsch- und Seidenabfälle benutzt man in doppelter und mehrfacher Umwickelung oder in Form von Pappe, Zöpfen und Polstern für Dampfrohrleitungen.

In allen Fällen empfiehlt es sich über die Umhüllung eine dicht gelötete Weißblechschalung anzubringen, zur Erhöhung des Nutzeffekts und zum Schutz gegen äußere Einflüsse. Diese verteuert indes die Anlage wesentlich, weshalb andere Umhüllungen vorgezogen werden. (Vgl. auch Pasquays Broschüre: "Wärmeschutz im Dampfbetrieb" und Pasquays Abhandlungen in der Zeitschrift "Dampf", Organ für die Interessen der Dampfindustrie.)

6. Filz hat in Gestalt von Haarfilz mit Roggenmehlkleister an die Bekleidungsbleche angeklebt, als Schutzmittel bei Dampfkesseln (früher namentlich bei Lokomotiven), als Asbestfilz zu Rohrumhüllungen u. s. w. Anwendung gefunden, jedoch nur mit geringem Erfolg.

Wenngleich die Forschungen der Wissenschaft ergeben haben, daß die animalischen Stoffe besser isolieren, als organische oder mineralische und deshalb die Isolierung mit Haarfilz im Betrieb erheblich billiger als eine solche mit Kieselgurmasse, Korkschalen, Asbest oder ähnlichen Materialien sein müßte, da diese höhere Wärmekapazitäten als Filz besitzen, somit auch erheblich größere Wärmemengen zur Erzielung des gleichen Nutzeffekts, besonders aber zum Anwärmen der Kessel und Rohrleitungen beanspruchen, so hat doch die Praxis andere Ergebnisse geliefert. Die Haarfilzplatten verbrennen und verkohlen sehr leicht und ihr oftmaliger Ersatz macht die Isolierarbeit teuer.

7. Kork wird als getrocknete Korkisoliermasse in Schalen geformt und als Korkstein verwendet.

7 a. Korkasbest, Korkisolitschalen, Korkisolit-Asbestschalen und Asbestisolit sowie die Isolierschläuche aus Asbeststoff mit Kieselgurfüllung oder aus Jutestoff mit Korkfüllung sind beachtenswert.

8. Kieselgur-Isolierschnur. Die Kieselgur ist im wesentlichen eine Anhäufung von Diatomaceenpanzern, die aus reiner Kieselsäure bestehen. Sie bildet eine leichte, mehlartige, weiße, graue, bräunliche oder blaßgrüne Masse, fühlt sich mager an, knirscht zwischen den Zähnen, besitzt ein großes Wasseraufsaugungsvermögen, ist unschmelzbar, unverbrennlich und widersteht bei gewöhnlicher Temperatur den meisten Chemikalien. Sie wird u. a. bei Hützel in der Lüneburger Haide und bei Unterlüß unweit Celle gefunden und dort entweder nur an der Luft getrocknet oder noch durch Schlämmen gereinigt, während man sie an der Weichsel als plastische Masse findet, die sich leicht mit Spaten ausstechen läßt.

9. Asbest. Asbest kommt im Asbestfilz, in der Asbest-Korkisoliermasse, den Asbest-Isolierschalen mit Luftschicht, der Asbest-Kieselgur-Isoliermasse, Asbest-Isolierkomposition, den Asbestplatten zum Umhüllen von Öfen, in der Asbestisolierschnur für Dampfrohre, Warm- und Heißluftleitungen, zum Schutz gegen Wärmeverlust zur Verwendung. Wie schon aus der zweiten Versuchsreihe von Ordway hervorgeht, wirkt der Asbest durchaus ungünstig, und man muß sich deshalb, trotz seiner Unverbrennlichkeit, gegen ihn aussprechen.

Man hat auch Asbestisolierschalen mit Luftschicht angefertigt, bei denen die Lufträume unter oder zwischen den Schichten gelassen wurden; sie werden jedoch von Professor Ordway nicht empfohlen, vielmehr wird von ihm geraten, solche Räume mit einem leichten Pulver auszufüllen, um ihnen größere Schutzkraft zu verleihen. Noch besser ist aber der Blauasbest, der jetzt in der Hauptsache zu Isolierschnüren und Asbestmatratzen in Stärke von 25 mm mit vorzüglichem Erfolge verwendet wird, insbesondere bei der Marine und für Lokomotivisolierungen.

10. Kokosfaser ist der braune faserige Stoff, mit dem die harte Schale der Kokosnüsse äußerlich umhüllt ist und den man durch mehrmonatiges Einweichen in Wasser und darauf folgendes Klopfen, Wolfen oder Hecheln in grobe Fasern zerteilt. Die rohe Kokosfaser hat eine Länge von 15-33 cm und eine größte Dicke von 0,05-0,30 mm. Sie ist außerordentlich fest, widerstandsfähig im Wasser und schwimmt, selbst in dicke Taue gedreht. Lufttrocken enthält sie 11,28,

der letztere mit einem zweiten Metallmantel umgeben, so daß eine doppelte Wandung entsteht, in deren Zwischenraum Dampf geleitet wird.

3. Stroh benutzt man oft zum Einhüllen von oberirdischen Wasserleitungsrohren, Wasserkranen und Pumpen gegen Einfrieren, indem man entweder nur von Hand gewundene Strohseile um den zu schützenden Körper wickelt, oder aber besser erst eine Lage Stroh lang auflegt und diese Schicht dann mit einem Strohseil umwickelt.

4. Asche, Schlacke, Kohle, Torf und verwandte Stoffe werden in gleicher Weise wie Häcksel als Füllmaterial gebraucht. Aus Torf werden auch Schalen für Rohrumhüllungen gemacht, die sehr leicht (spezifisches Gewicht 0,095), gut schützend und ziemlich haltbar sind.

5. Wolle, Baumwolle, Tuche, Webekanten, Plüsch- und Seidenabfälle benutzt man in doppelter und mehrfacher Umwickelung oder in Form von Pappe, Zöpfen und Polstern für Dampfrohrleitungen.

In allen Fällen empfiehlt es sich über die Umhüllung eine dicht gelötete Weißblechschalung anzubringen, zur Erhöhung des Nutzeffekts und zum Schutz gegen äußere Einflüsse. Diese verteuert indes die Anlage wesentlich, weshalb andere Umhüllungen vorgezogen werden. (Vgl. auch Pasquays Broschüre: „Wärmeschutz im Dampfbetrieb“ und Pasquays Abhandlungen in der Zeitschrift „Dampf“, Organ für die Interessen der Dampfindustrie.)

6. Filz hat in Gestalt von Haarfilz mit Roggenmehlkleister an die Bekleidungsbleche angeklebt, als Schutzmittel bei Dampfkesseln (früher namentlich bei Lokomotiven), als Asbestfilz zu Rohrumhüllungen u. s. w. Anwendung gefunden, jedoch nur mit geringem Erfolg.

Wenngleich die Forschungen der Wissenschaft ergeben haben, daß die animalischen Stoffe besser isolieren, als organische oder mineralische und deshalb die Isolierung mit Haarfilz im Betrieb erheblich billiger als eine solche mit Kieselgurmasse, Korkschalen, Asbest oder ähnlichen Materialien sein müßte, da diese höhere Wärmekapazitäten als Filz besitzen, somit auch erheblich größere Wärmemengen zur Erzielung des gleichen Nutzeffekts, besonders aber zum Anwärmen der Kessel und Rohrleitungen beanspruchen, so hat doch die Praxis andere Ergebnisse geliefert. Die Haarfilzplatten verbrennen und verkohlen sehr leicht und ihr oftmaliger Ersatz macht die Isolierarbeit teuer.

7. Kork wird als getrocknete Korkisoliermasse in Schalen geformt und als Korkstein verwendet.

7 a. Korkasbest, Korkisolitschalen, Korkisolit-Asbestschalen und Asbestisolit sowie die Isolierschläuche aus Asbeststoff mit Kieselgurfüllung oder aus Jutestoff mit Korkfüllung sind beachtenswert.

8. Kieselgur-Isolierschnur. Die Kieselgur ist im wesentlichen eine Anhäufung von Diatomaceenpanzern, die aus reiner Kieselsäure bestehen. Sie bildet eine leichte, mehlartige, weiße, graue, bräunliche oder blaßgrüne Masse, fühlt sich mager an, knirscht zwischen den Zähnen, besitzt ein großes Wasseraufsaugungsvermögen, ist unschmelzbar, unverbrennlich und widersteht bei gewöhnlicher Temperatur den meisten Chemikalien. Sie wird u. a. bei Hützel in der Lüneburger Haide und bei Unterlüß unweit Celle gefunden und dort entweder nur an der Luft getrocknet oder noch durch Schlämmen gereinigt, während man sie an der Weichsel als plastische Masse findet, die sich leicht mit Spaten ausstechen läßt.

9. Asbest. Asbest kommt im Asbestfilz, in der Asbest-Korkisoliermasse, den Asbest-Isolierschalen mit Luftschicht, der Asbest-Kieselgur-Isoliermasse, Asbest-Isolierkomposition, den Asbestplatten zum Umhüllen von Öfen, in der Asbestisolierschnur für Dampfrohre, Warm- und Heißluftleitungen, zum Schutz gegen Wärmeverlust zur Verwendung. Wie schon aus der zweiten Versuchsreihe von Ordway hervorgeht, wirkt der Asbest durchaus ungünstig, und man muß sich deshalb, trotz seiner Unverbrennlichkeit, gegen ihn aussprechen.

Man hat auch Asbestisolierschalen mit Luftschicht angefertigt, bei denen die Lufträume unter oder zwischen den Schichten gelassen wurden; sie werden jedoch von Professor Ordway nicht empfohlen, vielmehr wird von ihm geraten, solche Räume mit einem leichten Pulver auszufüllen, um ihnen größere Schutzkraft zu verleihen. Noch besser ist aber der Blauasbest, der jetzt in der Hauptsache zu Isolierschnüren und Asbestmatratzen in Stärke von 25 mm mit vorzüglichem Erfolge verwendet wird, insbesondere bei der Marine und für Lokomotivisolierungen.

10. Kokosfaser ist der braune faserige Stoff, mit dem die harte Schale der Kokosnüsse äußerlich umhüllt ist und den man durch mehrmonatiges Einweichen in Wasser und darauf folgendes Klopfen, Wolfen oder Hecheln in grobe Fasern zerteilt. Die rohe Kokosfaser hat eine Länge von 15–33 cm und eine größte Dicke von 0,05–0,30 mm. Sie ist außerordentlich fest, widerstandsfähig im Wasser und schwimmt, selbst in dicke Taue gedreht. Lufttrocken enthält sie 11,28,

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[234/0249] der letztere mit einem zweiten Metallmantel umgeben, so daß eine doppelte Wandung entsteht, in deren Zwischenraum Dampf geleitet wird. 3. Stroh benutzt man oft zum Einhüllen von oberirdischen Wasserleitungsrohren, Wasserkranen und Pumpen gegen Einfrieren, indem man entweder nur von Hand gewundene Strohseile um den zu schützenden Körper wickelt, oder aber besser erst eine Lage Stroh lang auflegt und diese Schicht dann mit einem Strohseil umwickelt. 4. Asche, Schlacke, Kohle, Torf und verwandte Stoffe werden in gleicher Weise wie Häcksel als Füllmaterial gebraucht. Aus Torf werden auch Schalen für Rohrumhüllungen gemacht, die sehr leicht (spezifisches Gewicht 0,095), gut schützend und ziemlich haltbar sind. 5. Wolle, Baumwolle, Tuche, Webekanten, Plüsch- und Seidenabfälle benutzt man in doppelter und mehrfacher Umwickelung oder in Form von Pappe, Zöpfen und Polstern für Dampfrohrleitungen. In allen Fällen empfiehlt es sich über die Umhüllung eine dicht gelötete Weißblechschalung anzubringen, zur Erhöhung des Nutzeffekts und zum Schutz gegen äußere Einflüsse. Diese verteuert indes die Anlage wesentlich, weshalb andere Umhüllungen vorgezogen werden. (Vgl. auch Pasquays Broschüre: „Wärmeschutz im Dampfbetrieb“ und Pasquays Abhandlungen in der Zeitschrift „Dampf“, Organ für die Interessen der Dampfindustrie.) 6. Filz hat in Gestalt von Haarfilz mit Roggenmehlkleister an die Bekleidungsbleche angeklebt, als Schutzmittel bei Dampfkesseln (früher namentlich bei Lokomotiven), als Asbestfilz zu Rohrumhüllungen u. s. w. Anwendung gefunden, jedoch nur mit geringem Erfolg. Wenngleich die Forschungen der Wissenschaft ergeben haben, daß die animalischen Stoffe besser isolieren, als organische oder mineralische und deshalb die Isolierung mit Haarfilz im Betrieb erheblich billiger als eine solche mit Kieselgurmasse, Korkschalen, Asbest oder ähnlichen Materialien sein müßte, da diese höhere Wärmekapazitäten als Filz besitzen, somit auch erheblich größere Wärmemengen zur Erzielung des gleichen Nutzeffekts, besonders aber zum Anwärmen der Kessel und Rohrleitungen beanspruchen, so hat doch die Praxis andere Ergebnisse geliefert. Die Haarfilzplatten verbrennen und verkohlen sehr leicht und ihr oftmaliger Ersatz macht die Isolierarbeit teuer. 7. Kork wird als getrocknete Korkisoliermasse in Schalen geformt und als Korkstein verwendet. 7 a. Korkasbest, Korkisolitschalen, Korkisolit-Asbestschalen und Asbestisolit sowie die Isolierschläuche aus Asbeststoff mit Kieselgurfüllung oder aus Jutestoff mit Korkfüllung sind beachtenswert. 8. Kieselgur-Isolierschnur. Die Kieselgur ist im wesentlichen eine Anhäufung von Diatomaceenpanzern, die aus reiner Kieselsäure bestehen. Sie bildet eine leichte, mehlartige, weiße, graue, bräunliche oder blaßgrüne Masse, fühlt sich mager an, knirscht zwischen den Zähnen, besitzt ein großes Wasseraufsaugungsvermögen, ist unschmelzbar, unverbrennlich und widersteht bei gewöhnlicher Temperatur den meisten Chemikalien. Sie wird u. a. bei Hützel in der Lüneburger Haide und bei Unterlüß unweit Celle gefunden und dort entweder nur an der Luft getrocknet oder noch durch Schlämmen gereinigt, während man sie an der Weichsel als plastische Masse findet, die sich leicht mit Spaten ausstechen läßt. 9. Asbest. Asbest kommt im Asbestfilz, in der Asbest-Korkisoliermasse, den Asbest-Isolierschalen mit Luftschicht, der Asbest-Kieselgur-Isoliermasse, Asbest-Isolierkomposition, den Asbestplatten zum Umhüllen von Öfen, in der Asbestisolierschnur für Dampfrohre, Warm- und Heißluftleitungen, zum Schutz gegen Wärmeverlust zur Verwendung. Wie schon aus der zweiten Versuchsreihe von Ordway hervorgeht, wirkt der Asbest durchaus ungünstig, und man muß sich deshalb, trotz seiner Unverbrennlichkeit, gegen ihn aussprechen. Man hat auch Asbestisolierschalen mit Luftschicht angefertigt, bei denen die Lufträume unter oder zwischen den Schichten gelassen wurden; sie werden jedoch von Professor Ordway nicht empfohlen, vielmehr wird von ihm geraten, solche Räume mit einem leichten Pulver auszufüllen, um ihnen größere Schutzkraft zu verleihen. Noch besser ist aber der Blauasbest, der jetzt in der Hauptsache zu Isolierschnüren und Asbestmatratzen in Stärke von 25 mm mit vorzüglichem Erfolge verwendet wird, insbesondere bei der Marine und für Lokomotivisolierungen. 10. Kokosfaser ist der braune faserige Stoff, mit dem die harte Schale der Kokosnüsse äußerlich umhüllt ist und den man durch mehrmonatiges Einweichen in Wasser und darauf folgendes Klopfen, Wolfen oder Hecheln in grobe Fasern zerteilt. Die rohe Kokosfaser hat eine Länge von 15–33 cm und eine größte Dicke von 0,05–0,30 mm. Sie ist außerordentlich fest, widerstandsfähig im Wasser und schwimmt, selbst in dicke Taue gedreht. Lufttrocken enthält sie 11,28,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/249>, abgerufen am 27.07.2024.